Feierliche Freisprechung des Handwerks im Rotenburger Bürgersaal

"Die Jugend ist besser als ihr Ruf"

(ww). Ein feierlicher Tag: Die Kreishandwerkerschaft Rotenburg hatte zu ihrer traditionellen Freisprechung der Gesellen in den Bürgersaal der Wümmestadt geladen. Neben den jungen Handwerkern selbst wohnten zahlreiche Angehörige und Freunde, Gäste aus Politik und Verwaltung sowie Vertreter der verschiedenen Ausbildungsbetriebe der Freisprechung bei.

Friedrich Leefers übernahm im Namen der Kreishandwerkerschaft die Begrüßung der Gäste und gratulierte den Gesellen zu ihrer Leistung. Seine Anerkennung sprach er außerdem den Lehrmeistern und Lehrern aus, die die Lernenden gefördert und gefordert sowie das nötige praktische und theoretische Rüstzeug vermittelt hätten. Auch für den ehrenamtlichen Einsatz der Prüfer gab es ein Dankeschön. Mit der Feierstunde, so Leefers, würden die Gesellen nun freigesprochen von "möglichen Fehlern, kleinen Sünden und mancher Dummheit" während der Ausbildungszeit. Nun sei es an ihnen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und zu gestalten. "Nutzen Sie die Chance der Weiterbildung", gab Leefers den Gesellen mit auf den Weg. Als Festrednerin war Mechthild Ross-Luttmann, niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, zu Gast. "Es ist mir eine Freude und Ehre, an dieser Veranstaltung teilzunehmen", erklärte sie. Schließlich markiere die Freisprechung einen wichtigen Tag und sei wegweisend für den beruflichen Werdegang. Leider gebe es gerade im Ausbildungsbereich so manches Problem: Jeder siebte Jugendliche sei ohne Stelle. "Eine Zahl, die mich betroffen macht und mir Sorge bereitet", gab die Ministerin zu. Schließlich sei Arbeit mehr als Geldverdienen. Sie bedeute zudem, dass man gebraucht werde und sein Wissen unter Beweis stellen könnte. Daher sei es wichtig, die Probleme des Arbeitsmarktes in den Griff zu bekommen. "Wir müssen alle Anstrengungen bündeln, damit junge Leute eine Perspektive haben", so Ross-Luttmann. Ihr Dank ging ans Handwerk - denn genau in diesem Bereich fänden 30 Prozent der Ausbildungen statt. "Handwerk hat also immer noch goldenen Boden und es gibt den Jugendlichen in vorbildlicher Weise eine Chance." Davon könnten sich andere Branchen eine Scheibe abschneiden. Die freizusprechenden Gesellen, das betonte Ross-Luttmann, könnten stolz auf ihre Leistungen sein. Für die Ministerin ist klar: "Die Jugend ist besser als ihr Ruf!" Die Freisprechungsrede übernahm Kreislehrlingswart Rudolf Ottens. Auch er bekannte: "Ich bin stolz auf unsere Jugend." Die Freisprechung sei ein großer Tag für das Rotenburger Handwerk. Ottens freute sich, dass er in so viele strahlende Gesichter schauen konnte. Die Ausbildung, gab er zu, sei vielleicht nicht immer leicht gewesen. "Aber ist es nicht schön, diesen Berg genommen zu haben? Sie haben es geschafft und stehen auf dem Gipfel", erklärte er den Neu-Gesellen. Sie alle hätten sich für den richtigen Weg entschieden - nämlich den ins Handwerk und der stehe für Qualität. Gleiches gelte für die Jungmeister, die ebenfalls während der Veranstaltung vorgestellt wurden. Für Ottens ist klar: "Euch gehört die Zukunft!" Nun gelte es, diese anzupacken und zu gestalten. Nach der Überreichung der Gesellenbriefe wurden die Innungsbesten gekürt. Die Berufe, Namen und Ausbildungsbetriebe im Überblick: Bürokauffrau-/mann: Joschi Wietzke (Lehrbetrieb Ferdinand Klemme, Rotenburg); Damenschneider: Julia Eggert, Oxana Fell und Olesja Kopp (alle ALV Jugendberufshilfe Verden) sowie Juliane Töbelmann (Heidrun Tacke, Bispingen); Elektroinstallateur: Gero Heuer und Stefan Kusch (beide Elektro-Koslowski Scheeßel); Fliesen-, Platten- und Mosaikleger: Andr' Bassen (Wolfgang Hartmann, Scheeßel); Friseur: Janina Flucks (Enrico Lischke, Sottrum); Karosserie- und Fahrzeugbauer (Fahrzeugbau): Juri Brunner und Henning Meyer (beide Borco-Höhns Rotenburg) sowie Patrick Scheffler (Tamhart Fahrzeugbau Bothel); Klempner: Wjatscheslaw Reimer (Heinrich Carstens Bedachungsgeschäft); Maler und Lackierer (Gestaltung und Instandhaltung): Christopher Manon (Dieter Dittmer, Rotenburg) und Anna Plotnikov (Ulrich Hollmann, Scheeßel); Maurer: Thomas Meyer (L-Baugesellschaft Scheeßel) und Paul Gärtner (Böhling, Kirchwalsede); Tischler: Dima Kriger (Horst Hansemann, Hemsbünde); Zimmerer: Franz Winulf Baade (Ingenieur-Holzbau Cordes Waffensen). Die Jungmeister: Christian Hönig (Maurer- und Betonbauermeister), Thomas Schubert (Installateur und Heizungsbauer), Martin Boschen (Elektroinstallateurmeister), Matthias Burghoff (Elektrotechnikermeister), Ralf Cordes (Maurer- und Betonbauermeister), Oliver Jessat (Kfz-Technikermeister), Nadine Liebold (Maler- und Lackierermeisterin), Stefan Meyer (Kfz-Technikermeister) und Janina Tramm (Zimmerermeisterin). Zudem wurden die Kammersieger gekürt: Erste Plätze gab es für Janina Tramm, Zimmerer (Betrieb Helmut und Hartmut Helmke, Visselhövede), Andr' Gesche, Karosserie- und Fahrzeugbau FR Fahrzeugbau (Atlas von der Wehl, Lauenbrück) und Manuel Delic, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (Rolf Falldorf, Fintel). Einen dritten Rang belegte Nadine Tödter, Bürokauffrau (Johann Heitmann, Rotenburg). Bild: Die freigesprochenen Zimmerergesellen Foto: Woyke

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