(bd). Ein Großangebot an Veranstaltungen lockte am Wochenende nicht nur Rotenburger aus ihren Häusern. Auch zahlreiche Auswärtige waren in die Wümmestadt gekommen. Kartoffel- und Herbstmarkt, Autoschau, Rotary-Entenrennen und verkaufsoffener Sonntag, so viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf einmal hat es selten gegeben. Und die Besucher zeigten sich begeistert.
Bereits zum Auftakt des Kartoffelmarktes um 10 Uhr füllten sich Stühle und Stehplätze mit Schaulustigen. Zeitweise gab es an manchen Stellen kein Durchkommen mehr. Etwas fürs Auge boten die Gastkönigshäuser: Erdbeer-, Kirsch-, Blüten-, Heide-, Rhododendron- und Christmas-Königin - um nur einige zu nennen. Sie waren teilweise mit Prinzessinnen angereist, um der Krönung der neuen Deutschen Kartoffelkönigin einen würdevollen Rahmen zu verleihen. Zwei Jahre lang hatte Ilka Holsten aus Waffensen die Region Rotenburg mit diesem Amt vertreten und präsentiert. Dank gab es für ihren Einsatz nicht nur von Bürgermeister Bodo Räke, sondern auch vom Verein für Wirtschaftsförderung in Form einer Ehrentafel, überreicht vom stellvertretenden Bürgermeister Hartmut Leefers. Räke wurde dann auch die Ehre zuteil, Ann-Christin Radecke aus Ahausen zur neuen Deutschen Kartoffelkönigin zu krönen. Dann hieß es, sich sputen. Der Rattenfänger aus Hameln schwang seine Klarinette und lockte zum ersten Rotary-Entenrennen an die Wümme. Wer sich bis dahin noch kein Schwimmtier gesichert hatte, konnte das bis kurz vor dem Startschuss nachholen. Brücken und Uferböschung der Wümme waren von rund 1.000 Schaulustigen belegt, als mit einem Radlader 3.500 Enten hinter dem Ronolulu ins kühle Nass entlassen wurden. Gut 800 Meter hatten die weißen und gelben Plastiktierchen bis zur Amtsbrücke, dem Ziel, zurückzulegen. Kaum zu glauben, aber wahr: eine einzelne Ente (Nummer 2447) schwamm Längen voraus ins Ziel. Pate der Siegerente, Manfred Leist aus München, darf jetzt für eine Woche nach Mallorca entschweben. Einfach waren noch die kurz darauf folgenden Enten einzufangen und in Reihenfolge zu platzieren, doch dann wurde es für die Rotary-Mitglieder zunehmend schwerer, genau die Rangfolge der zum Teil auf einmal eintreffenden Schwimmvögel festzulegen. Den zweiten Preis, 1.000 Mark in bar, erhielt die Familie Nikolai aus Brockel und der dritte Preis, ein Farbfernseher, geht zu Cindy Lee nach Bridgecity in Texas. Der Großteil der weiteren 77 Gewinne wurde bereits abgeholt, die restlichen erfolgreichen Enten-Paten werden benachrichtigt. Den Erlös aus dem Verkauf der Plastikenten stellt der Rotary-Club der Initiative "Rotenburger Ärzte helfen in Äthiopien" zur Verfügung. Von einer weiteren Rotary-Aktion profitiert der Heimatbund. Und das gleich zwei Mal: Zum Einen aus dem Erlös des Würfelspiels um den blauen VW-Polo, der von der Firma Schmidt und Koch gespendet wurde, zum anderen von der Gewinnerin: Hannelore Hinnersmann aus Hamburg würfelte die erforderlichen sieben Einsen auf einen Schlag und soll in ihrer Begeisterung geäußert haben, 1.000 Mark für den Wiederaufbau des Heimatmuseums spenden zu wollen. Die Hamburgerin hatte im Radio vom Kartoffelmarkt gehört und sich kurzfristig entschlossen, mit ihrer Freundin einen Ausflug in die Wümmestadt zu unternehmen. Allemal ein lohnenswerter Besuch, wurde doch wieder viel geboten: kulinarische Köstlichkeiten vom Kartoffelpuffer über Kaiserreis, Kuchen und Torten hin zu Fleischwaren direkt vom Bauernhof, handgedrechselte Holzwaren, Spielzeug, blumige Dekorationen, Schmuck und Bücher. Abwechslungsreich auch das Programm auf der Aktionsbühne: Verleihung der Famila-Präsentkörbe für die größte Kartoffel, Blasmusik der Feuerwehrkapelle Sittensen, Peter Petrel live, Kindertanzgruppe Waffensen sowie Danz und Döntjes mit dem Plattdütschen Vereen Rodenborg. Für richtig Stimmung im Endspurt sorgte 45 Jive, die mit ihrem Elvis-Verschnitt und Rock die Leute vor die Bühne lockten. Zwischen Kartoffelmarkt und langen Öffnungszeiten unternahmen viele Besucher einen Abstecher zum Herbstmarkt, der mit einer Vielzahl an Leckereien, Losbuden und diversen Fahrgeschäften für Abwechslung sorgte. Guten Zulauf konnten auch Rotenburgs Autohäuser verzeichnen, die Samstag und Sonntag ihre gesamte Modellpalette präsentierten und mit ihren Mitarbeitern für Fachsimpeleien zur Verfügung standen.
