(r/ww). Auf dem Hartmannshof der Rotenburger Werke bewegt sich etwas. Während auf dem Neubau für zwölf Wohnplätze emsiges Treiben der Handwerker herrscht, geht es nebenan in der alten Futterküche wesentlich beschaulicher zu: Dort schlüpfen gerade kleine Gössel, also Gänseküken, aus den Eiern, die 30 Tage lang von den Mitarbeitern der WfbM-Gruppe auf dem Hartmannshof in einem Brutschrank sorgsam betreut wurden.
WfbM bedeutet Werkstatt für behinderte Menschen. In dieser werden Arbeitsplätze für naturverbundene junge Frauen und Männer angeboten. Wer dort tätig sein möchte, muss gern mit Tieren umgehen, sollte aber auch wissen, dass die Gans mal als so kleines Küken angefangen hat. Die Bruteier stammen von Elterntieren der alten Rasse Diepholzer Gans. Im Brutschrank mussten die Eier täglich gewendet und außerdem jeden Tag für eine halbe Stunde abgekühlt werden, weil in der Natur die brütende Gans das Nest auch verlässt, um Futter für sich selbst zu suchen. Die kleinen Gänse wohnen jetzt im Stall neben einer anderen Kinderstube: Im alten Rinderstall stehen vier Kuhkälber, zwei schwarzbunte, eine rotbuntes und ein Kalb der alten Rasse des Angler-Rinds. Und nebenan sind Schafe im Stall, die bald auf die Weide dürfen, wenn sie ihre kleinen Lämmchen bekommen haben. Die derzeitigen Bewohner des Hartmannshofs freuen sich über den Nachwuchs und natürlich auch darüber, dass der Neubau im Juli bezugfertig ist, denn dann ziehen neue Nachbarn und Arbeitskollegen ein: Acht helle Einzelzimmer und zwei Appartements mit eigener Küche werden ein Zuhause für zwölf neue Bewohner. Der Hartmannshof liegt fünf Kilometer vor den Toren der Stadt Rotenburg nahe an den Bullenseen. Er ist Teil der Rotenburger Werke und mit den vielfältigen Angeboten der Einrichtung eng verbunden. Das Konzept "Leben und arbeiten auf dem Bauernhof“ wird Wohnungen für Menschen mit Behinderung mit der Tätigkeit auf dem Bioland-zertifizierten Hof und Einrichtungen für Naherholung und Begegnung miteinander verbinden. Wer auf dem Hartmannshof wohnen und arbeiten möchte, kann sich bei Heike Börker auf dem Kalandshof unter Telefon 04261/920863 melden. Mehr Infos gibt es unter www.rotenburgerwerke.de.
