23. Oldtimer-Rallye Rund um Rotenburg / MSG lud ein - Von Frank Kalff

Schnitzeljagd auf Rädern

Auf dem Pferdemarkt fanden sich zahlreiche Odltimer ein. Foto: Kalff
 ©Rotenburger Rundschau

Benzingeruch hängt in der Luft, überall Fachsimpeleien über betagte Kraftfahrzeuge auf zwei oder vier Rädern: Der Start zur 23. Oldtimer-Rallye Rund um Rotenburg steht unmittelbar bevor. Auf dem Rotenburger Pferdemarkt und in der Großen Straße haben die stolzen Besitzer ihre Karossen und Motorräder postiert. Nach und nach geht es direkt vor dem Rathaus auf die Strecke, die die Teilnehmer etwa 100 Kilometer rund um die Kreisstadt führen wird. Unterwegs warten verschiedene Aufgaben auf die Starter, die in sieben Klassen in zwei Etappen unterwegs sind.

Seit Jahren ist Friedhelm Michel schon Organisationsleiter der Rallye, die von der Motorsportgemeinschaft Rotenburg (MSG) ausgerichtet wird. „Ein bisschen verrückt muss man dafür wohl schon sein“, sagt er kurz vor dem offiziellen Startschuss und lächelt. Auch, wenn das Wetter am Anfang nicht mitzuspielen scheint, ist Michel optimistisch: „Wir haben es mit leicht erschwerten Bedingungen zu tun. Aber in den ganzen Jahren zuvor hatten wir immer gutes Wetter. Das wird noch.“ Und es wurde. Noch während der Startphase klarte der Himmel auf und die letzten Starter gingen bei Sonnenschein auf die Strecke. Exakt 100 Meldungen hatten die Veranstalter zu verzeichnen, die früh am Morgen am Rathaus angetreten waren, um gemeinsam die letzten Vorbereitungen zu treffen. „Es hat wieder alles bestens geklappt“, freute sich ein zufriedener MSG-Chef, für den solche Großveranstaltungen längst Routine sind. Aus den unterschiedlichsten Gründen erfreut sich die Rallye Rund um Rotenburg bei Oldtimer-Fans großer Beliebtheit. Lars Fahrenholz aus Cloppenburg war beispielsweise in der Wümmestadt mit von der Partie, weil seine Frau Eugenia aus Rotenburg stammt. „Es ist unsere erste Rallye überhaupt und wir sind gespannt, was uns erwartet“, sagte Fahrenholz. Auch Sohn Niklas war mit dabei, um mit dem großen Jaguar, Baujahr 1957, an der Rallye teilzunehmen. Das pure Fahrerlebnis macht für die stolzen Oldtimerbesitzer den großen Reiz an einem solchen Automobil aus: „Das ist klassisches Autofahren.“ Hein Pich aus Rotenburg und seine Partnerin Beate Schmidt sind schon alte Hasen, wenn es um die Teilnahme an Rallyes geht. Sie gingen mit einem der kleinsten Oldtimer an den Start: mit einem Fiat 500 C Topolino. Der kleine Italiener mit 16,5 Pferdestärken wurde 1950 gebaut und ist der Liebling der beiden Kreisstädter, die schon zum zwölften Mal der Einladung der MSG gefolgt waren. „Wir haben uns schon immer für alte Autos interessiert und zu einem Fiat sind wir gekommen, weil ein Bekannter von uns früher einmal eine Fiat-Werkstatt hatte“, berichtet Pich, für den eine solche Rallye ein schöner Zeitvertreib und eine gute Gelegenheit ist, mit anderen Oldtimer-Fans ins Gespräch zu kommen. Martina Siebern und ihre Tochter Freja aus Schierhorn bei Hanstedt nehmen an solchen Motorsportveranstaltungen teil, weil sie gern die Aufgaben bewältigen, die auf der Strecke warten. „Kniffelige Aufgaben lösen und eine Schnitzeljagd mit dem Auto, das macht uns einfach Spaß. Und wenn wir am Ende noch einen Pokal bekommen, freuen wir uns umso mehr. Das ist doch eine schöne Anerkennung. In Rotenburg sind wir schon zum dritten Mal dabei“, sagte die stolze Besitzerin eines knallroten VW Käfers 1303, Baujahr 1972, den sie vor einigen Jahren geschenkt bekam. Bei der Rallye gingen die 100 Teilnehmer in sieben Klassen an den Start. Beispielsweise ging es bei den einzelnen Klassen nach dem Baujahr der Oldtimer. Am späten Nachmittag trafen die Teilnehmer nach dem Rundkurs auf dem Rotenburger Flugplatz ein. Im Haus am Luhner Forst fand die Ehrung der besten Fahrer und Beifahrer statt. In Klasse eins (bis Baujahr 1954) siegten Frank Heinemann und Mario Schröter aus Seeburg mit ihrem Opel Olympia vor Heiko und Barbara Intemann aus Ahausen mit ihrem Chrysler Plymouth sowie Werner und Franziska Hartjen aus Verden mit ihrem Alvis Firefly. In Klasse zwei (1946 bis 1960) gewannen Martina und Jörg Mertsch aus Bremen (Austin Healey) vor Peter Koch und Lars Röben aus Brake (BMW 502) und Rainer Labjuhn und Jens von Elling aus Heber (Ford 12M). In Klasse drei (1961 bis 70) waren Hans-Ulrich und Barbara Blankenburg aus Bad Schwartau (BMW 1600) vorn, vor Wolfgang und Miriam Tobaben aus Achim (Glas 1700 GT) sowie Ernst-Otto Reich und Regina Wolf aus Delmenhorst (Opel A-L). In Klasse vier (1971 bis 77) lagen Bärbel und Georg Rolfes aus Vechta (VW Porsche 914) vor Bernd Matschke und Gert Uwe Drescher aus Jesteburg (Triumph TR6) und Jan-Ole Intemann und Jennifer Beiße aus Ahausen (VW K70). Klasse fünf (1978 bis 89) entschieden Kristin und Karsten Känig aus Kiel (Ford Escort) für sich, vor Jürgen Heitmann und Andree Murcel aus Mulmshorn (MB W 123) sowie Andre und Detlef Eichinger aus Rotenburg (Pininfarina 124 DS). In Klasse sechs (Motorräder) punktete Rüdiger Bauer mit Beifahrer Jörg Bischel aus Tostedt (BMW R27) vor Christian Beste aus Verden (Lambretta Li). In der Wertungsklasse Frauen sicherten sich Stefanie Kohlmeyer und Manuela Garbade aus Rotenburg (VW 1200) den Sieg vor Martina und Freja Siebern aus Schierhorn (VW 1303) und Maren Hamelberg-Dietrich und Marion Hamelberg aus Wittorf (MB 230 SL).

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