20. Oldtimer-Rallye Rund um Rotenburg

Familientreffen mit sportlichem Charakter

Jan-Ole Intemann aus Ahausen startete mit dem ältesten Rallye-Wagen, einem Ford T aus dem Jahr 1915 Foto: Haselmeyer
 ©Rotenburger Rundschau

(kh). Es war bunt, es war laut und es stank beim Start der 20. Oldtimer-Rallye "Rund um Rotenburg“. 126 Fahrer waren angetreten, um ihre Autos auf der 100 Kilometer langen Strecke durch die Region zu präsentieren.

Die Wagen starteten dem Alter nach – der Älteste durfte beginnen: Ein Ford T Runabout aus der Brass-Aera. "Der Wagen ist Baujahr 1915“, erzählte Fahrer Jan-Ole Intemann aus Ahausen. "Alles an dem Auto ist aus Messing und es besitzt sogar noch Petroleumlampen und Holzräder.“ Gekauft hat Intemann den Ford vor zwei Jahren in Amerika. "In Deutschland sind solche Wagen nicht mehr zu kriegen.“ Bereits im vergangenen Jahr startete er mit seinem Auto bei der Rotenburger Oldtimer-Rallye. Sein Vater Heiko ging mit der Nummer zwei an den Start. Ihm gehört ein Willys Overland aus dem Jahr 1920. Auf der Strecke, die über Waffensen, Sottrum, Horstedt, Zeven und Sittensen zum Ziel am Luhner Forst führte, mussten die Fahrer verschiedene Aufgaben erfüllen, wie Organisator Friedhelm Michel, verriet: "Die Teilnehmer mussten nach Skizzen fahren und Entfernungen abschätzen. Außerdem gab es zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen.“ Die Siegerehrung fand gegen 18 Uhr statt. "Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt bei unserer Rallye 25 Kilometer pro Stunde. Es gibt keine Raserei, hier geht es vielmehr darum zu sehen und gesehen zu werden. Man könnte sagen, es ist ein Familientreffen mit sportlichem Charakter.“ Und sehen lassen konnten sich die vielen Oldtimer wahrlich, die sich vor dem Start auf dem Pferdemarkt und entlang der Großen Straße sammelten. Werner Hartje aus Verden nahm bereits zum zehnten Mal mit seinem Brennabor aus dem Jahr 1928 an der Rallye teil. Neben dem leuchtend roten Wagen konnte er noch eine weitere Besonderheit vorzeigen: "Ich habe für das Auto eine Steuerbefreiung von Adolf Hitler aus dem Mai 1933. Mein Großvater, von dem ich den Brennabor 1958 geerbt habe, musste damals 322,50 Reichsmark zahlen. Damit wurde das Auto für die zukünftige Dauer seiner Nutzung von der Kfz-Steuer befreit. Und das gilt bis heute.“ Es starteten jedoch nicht nur Autos, sondern auch Motorräder: Rüdiger Bauer kam mit seiner BMW R27, Baujahr 1967, extra aus Dortmund angereist, wo er am Vortag den Endlauf des Oldtimer Revival Pokals bei den Deutschen Meisterschaften als Solofahrer gewonnen hatte. Die Rallye in Rotenburg wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen: "Ich mache hier bereits seit 1967 mit. Damals bin ich noch als Geländefahrer gestartet. Heute fahre ich zusammen mit Jörg Bischel, der mich im Seitenwagen begleitet. Bischel ist ein alter Sandbahnfahrer vom MSC Scheeßel.“ Auch der vor dem Start kurzzeitig einsetzende Regen konnte den Teilnehmern der 20. Rallye Rund um Rotenburg die gute Laune und den Optimismus nicht vermiesen: "Heute ist der Name Programm, heute gewinnen wir“, lachte Andreas Gewinner, der mit seinem Fiat 500 aus dem Jahr 1974, zusammen mit Sohn Yannick und Schwester Tabea bereits zum dritten Mal an den Start ging. Am Ende reichte es für das Trio jedoch nicht für einen Sieg. Bei den Wagen bis Baujahr 1945 haben Günter und Marianne Wellbrock gewonnen. Die Sieger bei den Wagen bis 1960 heißen Uwe Huntemann und Karl-Ernst Meyer. Peter Petersdorf und Werner Beetz erreichten den ersten Platz bei den Autos bis Baujahr 1970. Lars und Winfried Krümpelmann siegten in der Klasse der Autos bis Baujahr 1977. In der Klasse der jüngsten Wagen – bis 1986 – gewannen Klaus und Dörte Hartjen. Auch die Motorradfahrer Bauer und Bischel konnten sich über einen Sieg freuen.

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