(vm). Das Bassener Kaufhaus des Verdener Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (Awo) heißt „Stöbereckchen“ und besteht jetzt seit drei Jahren. „Etwa 350 bis 400 Kunden verzeichnen wir mittlerweile im Monat“, sagt Awo-Kreis-geschäftsführerin Dagmar Guse. „Und es dürfen gerne noch mehr werden.“
Das 100 Quadratmeter große Geschäft liegt etwas versteckt, ist dennoch leicht zu finden - mit großem Parkplatz direkt vor der Haustür, gleich neben dem Lebensmitteldiscounter am Ortseingang. Wer bei Secondhand an angestaubte und leicht miefig riechende Sachen denkt, wird im Stöbereckchen eines besseren belehrt. Elke Guse leitet das Geschäft. Sie und ihre ehrenamtlichen 20 Helferinnen haben etwas geschaffen, dass das Angebot in der Region bereichern soll. Der Saison entsprechend wird gewaschene und gebügelte Kleidung für Frauen und Kinder, aber auch für Männer angeboten - von Abendmode über Jacken in Frühlingstönen, Strickpullis, sportliche Hosen, Jeans, Accessoires bis hin zu Lederjacken, Geschirr, Kinderspielzeug und Bücher. „Das Angebot stammt aus Kleiderspenden“, berichtet Annika Göhrs, die bei der Awo für ein halbes Jahr einen Bundesfreiwilligendienst absolviert. Ihr mache die Arbeit viel Freude, besonders auch der Umgang mit Kunden. Ganz nebenbei, so ihre Überzeugung, macht sich das Engagement auch gut in ihrer Bewerbung - die junge Frau strebt eine Ausbildung zur Optikerin an. „Als wir vor drei Jahren das Stöbereckchen eröffneten, haben einige gedacht, dass das Angebot nur für Bedürftige ist. Aber das stimmt einfach nicht“, betont Dagmar Guse. „Es ist nur so, dass Kunden, die Hartz-IV-Empfänger sind, Rentner mit einer Grundsicherung oder jene, die einen Tafelausweis haben, bei uns eine Kundenkarte bekommen und damit einen Rabatt von 50 Prozent erhalten. Einkaufen kann hier aber grundsätzlich jeder.“ Und wer ausgiebig gestöbert habe, könne anschließend die Gelegenheit nutzen, sich zu setzen und bei einer Tasse Kaffee Klönschnack zu halten. Willkommen seien auch Kinder, für die eine Spielecke eingerichtet worden sei. Zudem gibt es Informationen für Frauen, die sich in ihrer Situation überfordert fühlen und sich schon länger mit dem Gedanken einer Mutter-Kind-Kur beschäftigen. Monika Hildebrandt, Angestellte des Awo-Kreisverbandes, ist jeden Dienstag von 10 bis 18 Uhr im Stöbereckchen anzutreffen. „Mütter, die sich erschöpft oder krank fühlen, erhalten eine kostenlose Hilfe bei allen Fragen rund um Antragstellung, Klinikauswahl und Kinderbetreuung“, sagt sie. Die Öffnungszeiten des Geschäftes Stöbereckchen in Bassen (Telefon 04207/6698914) lauten Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr. Wer darüber hinaus Kontakt mit den Verantwortlichen wünscht, kann sich an Dagmar Guse wenden (Telefon 04231/3209080).
