Schulzentrum Oyten setzt Zeichen gegen Rassismus

"Original Deutschmacher“ sind die Projekt-Paten

Schulleiterin Renate Proft (rechts), Lena Schumacher (Vierte von rechts), Mitglieder der SV und die Original Deutschmacher (hinten, mit Werder-Schal)
 ©Rotenburger Rundschau

(te). Das Schulzentrum Oyten darf sich seit Kurzem "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen. Lena Schumacher, sie besuchte das Schulzentrum bis Sommer 2006 und absolviert nun eine Ausbildung zur Erzieherin in Rotenburg, brachte den Stein mit ihrer Anfrage bei der Lehrerschaft Anfang 2006 ins Rollen. Die Lehrer waren überzeugt und es galt, Unterschriften zu sammeln. 70 Prozent der Schülerschaft, der Lehrerschaft und des Schulpersonals müssen sich per Unterschrift gegen Rassismus aussprechen. Durch dieses Bekenntnis erlangt die Schule den Titel und kann an Projekten des Vereines "Aktion Courage“ teilnehmen.

Der Verein fordert und fördert die gesellschaftliche Teilhabe und politische Mitbestimmung von Menschen ausländischer Herkunft. Mitglieder der Schülervertretung setzten nach dem Abgang Lena Schumachers deren Initiative fort. Die Auswertung der Unterschriftenaktion ergab, dass sich 91 Prozent des nicht unterrichtenden Personals gegen Rassismus aussprachen, dazu 80 Prozent der Schüler und 70 Prozent der Lehrer. Als Paten für das Projekt wurden die "Original Deutschmacher“ gewonnen. Arnd Zeigler und Berthold Brunsen von Radio Bremen kamen zu einer Feierstunde ins SZ. Auch Lena Schumacher war da und verlas Grußworte der Verantwortlichen von der Bundeskoordinationsstelle sowie vom Verein "Aktion Courage“. Die Schule gehöre jetzt zu einem Netzwerk gegen Rassismus. Jessica Behrmann, Jana Peters, Leonie Finke, Daniel Wiedekamp, Dennis Metko, Lars Willert und Sebastian Meier gehören zur Schülervertretung und stellten einen Film gegen Rassismus auf die Beine, in dem außerdem noch Mitschüler Alexander Hirsch mitwirkte. Zudem gewannen sie die Paten und organisierten die Feier mit. Sie sagten, dass Diskriminierung und Rassismus am SZ Oyten keinen Platz habe, ebenso wenig Beleidigungen und Mobbing. Man wolle Courage zeigen. Es gehöre viel Mut dazu, "Nein“ zu sagen. Schulleiterin Renate Proft, mahnte an, dass es nicht nur beim Lippenbekenntnis bleiben dürfe, und dass es sich bei der Verleihung des Titels um Vorschusslorbeeren handele. Sie sagte: "Wir hören auch hier abfällige Äußerungen. Wir müssen einschreiten gegen solches Handeln und die Schüler unterstützen, ohne dass sie als Petzen gelten.“ Bürgermeister Manfred Cordes lobte den beeindruckenden Film der Schülervertretung und rief die Schüler dazu auf, gemeinsam mit denen zu sprechen, die anders denken. Denn es würden bei den Prozentzahlen ja immer noch ein paar fehlen. Manche hätten ja nicht unterschrieben. Pastor Joachim Dallmeyer präsentierte das Lied "Wellensittiche und Spatzen“ des ostdeutschen Liedermachers Gerhard Schöne. Ein sehr passendes Lied über "Anders-sein“. Er beglückwünschte damit die Schüler, das Projekt angeschoben zu haben. Die durch Radio Bremen bekannten "Original Deutschmacher“ Arnd Zeigler und Berthold Brunsen beschlossen die Veranstaltung mit dem Lied "Lebenslang grün-weiß“. Zeigler ist unter anderem Stadionsprecher bei Werder Bremen und Autor mehrerer Werder-Bücher. Brunsen ist derzeit Geschäftsführer bei Bremen 4U. Er hielt die Schüler an, einzuschreiten, wenn etwas Negatives im Gange ist. "Manchmal ist man ja nicht so mutig und auch nicht lebensmüde. Aber dann kann man Hilfe holen. Auf jeden Fall etwas unternehmen“, riet er.

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