Gesamtschule für Ottersberg? Arbeitsgruppe lädt zu Infoveranstaltung

"Gerade für den ländlichen Bereich die richtige Schulform"

(vm). Voraussichtlich wird das Land Niedersachsen im Juni eine Entscheidung zur Schulstrukturreform fällen. Diskutiert werden mehrere Modelle, wie Schule umstrukturiert werden kann. Unter anderem ist von der Abschaffung der Orientierungsstufe und Einführung von Förderstufen die Rede.

Die Gesetzentwürfe der Landesregierung führen bei Eltern zunehmend zur Verunsicherung. Die Elternräte der Grundschulen und Kindergärten in der Gemeinde Ottersberg haben sich mit anderen Interessierten zu einem Arbeitskreis zusammen geschlossen, weil sie nicht warten wollen, bis ihnen ein Konzept vorgesetzt wird, das für Ottersberg vielleicht gar keine Verbesserung der Schulversorgung bringen würde. Der Arbeitskreis befasst sich seit einem halben Jahr mit der schulischen Zukunft. Zwischenzeitlich haben viele Treffen stattgefunden. Im Ergebnis votieren die Mitglieder für die Einführung einer kooperativen Gesamtschule. "Jetzt ist die Chance, etwas zu ändern", appelliert Andreas Simonsberger vom Arbeitskreis. "Wir sind sicher, dass eine Gesamtschule gerade im ländlichen Bereich die richtige Schulform ist." Konkret würde das bedeuten, dass Hauptschule, Realschule und Gymnasium (bis Klasse zehn) unter einem Dach vereint wären. Simonsberger: "Eine Gesamtschule würde mehr Lehrerstunden durch neue Lehrkräfte bedeuten. Zudem würde sie den gymnasialen Zweig nach Ottersberg bringen, was für die Kinder weniger Fahrerei bedeutet. Die Schulbusse würden entlastet und es bliebe mehr Zeit zum Lernen." Weitere Vorteile sehen die Arbeitskreismitglieder darin, dass jeder Schüler nach seiner Leistungsfähigkeit angemessenen Unterricht im passenden Schulzweig erhalten würde. Zudem gehe mit einem Wechsel des Schultyps keine Veränderung des sozialen Umfeldes mehr einher. Der Arbeitskreis sieht eine Gesamtschule für Ottersberg als Weiterentwicklung der jetzigen Haupt- und Realschule. Dabei ist den Mitgliedern wichtig, nicht gegen die Lehrer, sondern gemeinsam mit ihnen einen Weg zu finden. Am Montag, 27. Mai, wird ab 20 Uhr in der Schulaula der Haupt- und Realschule eine Informationsveranstaltung für Eltern zum Thema stattfinden. Diskussionsteilnehmer sind Jürgen Wulf und Regierungsdirektor Grönke von der Bezirksregierung Lüneburg. Ottersbergs Schulleiterin Birigt Lenninger, Andreas Simonsberger, Lehrer der Gesamtschule Koblenzstraße in Bremen, Christiane Lohe, Lehrerin an der Gesamtschule Tarmstedt, und Erich Sievert, pensionierter Leiter der Gesamtschule Tarmstedt, werden den Kreis der Fachleute ergänzen. Organisatoren der Veranstaltung sind Elternräte der Grundschulen und Kindergärten in der Gemeinde Ottersberg. "Der Elternwille ist ausschlaggebend für eine Entscheidung", betonen die Arbeitskreismitglieder. Zur Erinnerung: Eine Gesamtschuldiskussion hat es Mitte der 90er Jahre schon einmal gegeben. Damals war die Umsetzung eben am Elternwillen gescheitert.

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