"Damit mir nicht wieder vorgeworfen wird, hinter dem Rücken der Bürger zu planen, habe ich zur Einwohnerversammlung eingeladen. Dann starten alle mit dem gleichen Wissen“, erläuterte Bürgermeister Hofmann. Thema war das Einzelhandelsentwicklungskonzeptes für einen Teilbereich der Straße Am Damm. "Der Rat des Fleckens Ottersberg muss dazu Einiges entscheiden, das treten wir heute Abend los“, so Hofmann.
Etwa 200 Interessierte hatten sich in der Aula der Wümmeschule eingefunden, um zu hören, was geplant ist. Konkret geht es um die Bebauung beiderseits der Straße Am Damm im Bereich des Baugeschäftes Seeger. Die Planungen stellte Investor Thorsten Schulze aus Hattstedt bei Husum vor. Vorgesehen ist, auf der rechten Seite Richtung Otterstedt, neben Hol ab, einen Schlecker-Markt und einen Discounter mit 800 Quadratmetern zu installieren. Die dafür benötigten 90 Parkplätze würden in die Rathauswiese hineinragen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, da wo die "Baracke“ und die Sandhaufen der Firma Seeger platziert sind, könnte ein Kik-Markt entstehen. Für das Vorhaben müssten die Investoren Grund und Boden von der Gemeinde erwerben - zum einen für die Parkplätze, zum anderen für einen Teil des Kik-Marktes, denn die Fläche, auf der sich der Basketballplatz des Jugendzentrums befindet, müsste ebenfalls in die Planungen einbezogen werden. "Wir könnten alle Flächen sofort an namhafte Unternehmen vermieten“, betonte Investor Schulze. Drei Discounter möchten nach Ottersberg. Einer von ihnen ist Plus, soviel wurde verraten. Bezüglich des Verkehrsaufkommens habe man über eine Ampelanlage nachgedacht und die auch einkalkuliert. Nach der Vorstellung hatten Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Udo Neitzel erklärte, dass es der Wunsch vieler sei, einen Kreisel im Kreuzungsbereich Grüne Straße/Am Damm zu errichten. Um das zu realisieren, müsste der Schlecker-Markt umsiedeln und da wäre das Seeger-Gelände ideal. Außerdem befand er, dass diesmal ein richtiges Konzept erkennbar sei, zumal es auch einen Bürgerpark umfasse. Ein anderer Bürger wollte wissen, ob die Zahl der Parkplätze nicht auf 60 reduziert werden könne. Auch Ferdinand Möller befand, dass die Parkfläche unnötig ausgeweitet sei, ansonsten sei es gut, dass Bewegung in den Ort kommt. "66 Stellplätze wären das Minimum“, machte Investor Schulze deutlich. Neben Befürwortern gab es auch Gegner der Planung, die die Ansicht vertraten, dass Ottersberg keine weiteren Märkte braucht, sondern sich in Richtung Kunst, Kultur, Gesundheit und sanften Tourismus weiterentwickeln sollte. Auch machten einige Bürger deutlich, dass sie es für sinnvoller erachten, ein Gesundheitskompetenzzentrum statt eines Discounters zu bauen. Rolf Hensel meinte: "Typisch Ottersberg, da hat jemand eine Idee, und bevor darüber nachgedacht wird, wird sie von einigen gleich wieder verworfen.“ Geert Mehlhop richtete einen Appell an die Ratsmitglieder: "Überlegen Sie bitte genau, wie lange Ottersberg sich das noch leisten kann, dass Kaufkraft in Nachbarorte abwandert?“