Dr. Heinrich Spittler beim Hegering Lauenbrück

Der Fuchs holt den Hasen

Jagdwissenschaftler Dr. Heinrich Spittler referierte beim Hegering Lauenbrück
 ©Rotenburger Rundschau

(r/hm). Der Jagdwissenschaftler Dr. Heinrich Spittler aus Bonn, selbst seit mehr als 30 Jahren passionierter Niederwildjäger, schilderte in einem Vortrag vor Mitgliedern des Hegerings Lauenbrück die Entwicklung der Niederwildpopulation von 1965 bis heute. Speziell der extreme Rückgang bei Hase, Rebhuhn und Fasan, die in vielen Revieren gar nicht mehr bejagt werden, wurde anhand von Beispielen kritisch betrachtet.

Schlechte Witterungsverhältnisse oder intensive Landwirtschaft mit Insektiziden und Herbiziden sowie einem durch die Vergrößerung der Ackerflächen (Mais) verringerten Äsungsangebot mag der Referent für den Rückgang der Populationen nicht verantwortlich machen und konnte seine Ansicht im Vortrag anhand von Beispielen auch wissenschaftlich belegen. All diese Faktoren, die durchaus Einfluss hätten, könnten den drastischen Rückgang nicht erklären. Nach jahrelangen Studien kommt Dr. Spittler zu der Erkenntnis, dass es das Raubwild ist, das für den extremen Rückgang der Hasenpopulation verantwortlich ist. Vornehmlich der Fuchs, der in den 50er und 60er Jahren viel intensiver bejagt wurde. Auch die Rabenkrähe sei als Fressfeind des Hasen, nicht zu unterschätzen. Eine Häsin bringe dreimal im Jahr Junge zur Welt, in der Regel auf dem freien Acker. Nach dem ersten Setzen sei noch kaum Deckung vorhanden und die Krähen hätten leichte Beute. Teilweise falle der gesamte erste Wurf den Vögeln zum Opfer. Wenn der Fuchs einen Junghasen erbeute, sei der restliche Satz gleich mit verloren. Bis zu 14 Wochen hätten die Jungtiere keine Chance, dem Räuber zu entkommen. Dr. Spittler appellierte an die Jägerschaft, den Fuchs stärker zu bejagen, bei der Fallenjagd jedoch tierschutzgerecht vorzugehen. Der Stifterverband für Jagdwissenschaften hat einen Arbeitskreis zum humanen Tierfang gegründet, Dr. Spittler ist Vorsitzender und zu erreichen unter Telefon 02645/3527 sowie per E-Mail unter dr.spittler@is-web.de. Zum Ende der Veranstaltung ging Spittler noch kurz auf den Fasanenbesatz ein, der ebenfalls sehr rückläufig sei. Für den Fasan komme die Bedrohung aus der Luft, denn dort, wo der Fasan seine Nahrung finde, finde der Habicht seine Nahrung im Fasan. Um dem Fasan mehr Schutz zu bieten, empfiehlt der Fachmann, Lupinen und Ölrettich anzusäen. Diese Pflanzen böten ausreichend Deckung nach oben und dennoch genügend Bewegungsfreiraum am Boden.

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