Euroclassics findet nicht mehr statt / Fans und Veranstalter enttäuscht - Von Andreas Schultz

Ausfall zum 50. Jubiläum

Bilder wie diese zum Schauwettbewerb der Vereine wird es im Zusammenhang mit dem Euroclassics in Zukunft nicht mehr geben. Grund: Die Veranstaltung entfällt u2013 bisher ohne Aussicht auf Ersatz Foto: Archiv
 ©Rotenburger Rundschau

Seit 1965 lockt das Pferdefestival Euroclassics Reiter, Reitsportfans und Besucher auch aus Rotenburg, Verden und den dazugehörigen Landkreisen in die Bremer ÖVB-Arena. Das 50-jährige Bestehen der Veranstaltung wird jedoch nicht gefeiert. Grund: Sie wird eingestellt.

Ob unter dem Namen Bremer Pferdesportfestival oder Euroclassics Pferde-Festival, in der ÖVB-Halle trafen sich in den letzten Jahrzehnten die Spitzen des Reitsports: Deutsche, Europa- und Weltmeister genauso wie Olympiasieger. Aber auch Reiter aus der Region, darunter auch Nachwuchsreiter, hatten im Rahmen der Veranstaltung die Möglichkeit eines Auftritts. „Trotz intensiver Bemühungen und gemeinsamen Ringens wurde nun, wenige Monate vor der Durchführung des Euroclassics Pferde-Festivals 2014, eine wirtschaftliche Entscheidung gegen eine weitere Fortsetzung des Bremer Reitsportklassikers getroffen“, erklärt Dr. Kaspar Funke. Er ist Geschäftsführer von Escon Marketing, der Firma, die jahrelang federführend für die Organisation des Events verantwortlich zeichnete. Für Funke, der mit dem Reitsport, besonders mit dem hiesigen in Bremen und dem niedersächsischen Umland, nicht nur beruflich sehr verbunden sei, stelle das Aus der Euroclassics auch eine emotional schwere Entscheidung dar. Nach mehr als 20 Jahren hat er sich aufgrund der wirtschaftlichen Situation für die Beendigung des internationalen Reitturniers und gegen eine Vertragsverlängerung entschieden. „Dem Team der ÖVB-Arena danke ich für die jahrelange angenehme und unkomplizierte Zusammenarbeit. Außerdem möchte ich dem ehrenamtlich tätigen und hoch engagierten Präsidium des Bremer Reiterverbandes meinen Dank aussprechen, das in den vergangenen Monaten alles unternommen hat, um das Projekt doch noch durchführen zu können“, so Funke. Stimmen des Bedauerns gibt es auch aus dem Bremer Pferdesportverband, der für die Veranstaltung als Mitausrichter fungierte. So sprach Vorsitzender Walter Kind von einer Katastrophe. „Eine Arbeitsgruppe hat eine 36 Punkte starke Liste ausgearbeitet, die das Programm des Events für Reiter und Zuschauer attraktiver machen sollte, um es so noch vor dem Aus zu retten.“ Dennoch hat das nicht ausgereicht, um genug Besucher anzulocken, sodass die Dauer der Veranstaltung aufgrund der Kosten für das Anmieten der ÖVB-Arena immer weiter reduziert und es schließlich gänzlich abgesagt werden musste. Überrascht ist der Vorsitzende jedoch nicht: „Das Ende war abzusehen. Schade ist das natürlich vor allem für die Mitglieder aus den Vereinen, die schon im Training waren. Die Kreation eines Schaubildes kostet ja viel Zeit und Arbeit“, so Kind. Auch Nadine Husenbeth, erfolgreiche Nachwuchsdressurreiterin aus Sottrum, hatte das Turnier bereits in ihren Trainingsplan eingeschlossen. „Ich bin sehr traurig darüber, dass das jetzt nicht stattfindet, hoffe aber darauf, dass die Veranstaltung wieder in Gang kommt.“ Günther Mindermann, Mitglied beim RC Niedersachsenhof war selbst mehr als 20 Jahre als Reiter beim Event in der Bremer Stadthalle dabei. Die Reaktion des Sagehorners ist geprägt von Verständnis: „Wenn man kein Geld mehr hat, kann man auch nichts veranstalten. Sowas ist wahnsinnig teuer. Wir leben in einer Zeit, in der sich nicht jeder ein Pferd leisten kann und daher ist das Interesse in der Allgemeinheit auch nicht so stark. Traurig ist es zwar, aber auch da kommen wir durch.“ Zu den Aussichten auf eine künftige Reitveranstaltung der gleichen Größenordnung in der Region zeigte er sich milde optimistisch: Es werde wieder stattfinden, aber „sicher nicht in den nächsten fünf Jahren.“

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