Denkpause von Bernd Felix Borgas, Katholische Kirchengemeinde Corpus Christi Rotenburg

Mit offenen Augen und Händen durchs Leben gehen

"Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott. Aufklärung heisst, Verantwortung zu übernehmen“ stand auf einem Bus, den ich dieses Jahr nahe der Bundesgartenschau in Schwerin sah.

Initiiert wurde diese besondere Art der Buswerbung unter anderen vom Internationalen Bund der Atheisten. Diese Atheisten-Kampagne ist zum Teil behindert worden. Busbetriebe in manchen Städten haben eine solche Art von Werbung abgelehnt. Das finde ich nicht richtig. Jeder sollte in Deutschland sagen dürfen, was er glaubt – oder nicht glaubt. Diese Kampagne macht gerade zu rührend deutlich, dass den Menschen die Sehnsucht nach Gott, die Frage nach dem Urgrund des Lebens, die Frage nach einem Ziel nicht loslässt. Und es zeigt sich, dass die menschliche Entscheidung unterschiedlich ausfallen kann. Ich finde es gut, wenn die Frage nach Gott öffentlich thematisiert wird. Keinem kann eine offene Diskussion über die Existenz Gottes schaden. Im Gegenteil. Natürlich gibt es in Deutschland Menschen, die nicht an Gott glauben und sehr viele, die zweifeln. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die an Gott glauben – und damit ihre Probleme haben. Die sich nicht erklären können, warum Gott an der einen oder anderen Stelle nicht eingreift. Die mit ihrem Schicksal hadern. Diese Bus-Kampagne ist eine gute Gelegenheit wieder mit einander ins Gespräch zu kommen. "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen.“ Da muss ich entgegnen: Auch Glauben heißt, Verantwortung zu übernehmen. Glauben heißt ja nicht, die Hände in den Schoß zu legen und nun mach mal Gott. Glauben heißt: Mit offenen Augen und Händen durchs Leben gehen. Für andere da zu sein und für sie einzustehen - auch im Gebet. Eben Verantwortung zu übernehmen. Das tun die Kirchen überall, auch hier in unserer Gegend zum Beispiel mit den offenen Mittagstischen, mit den vielfältigen diakonischen Einrichtungen, mit "Brot für die Welt“ und der Caritas oder bei den unzähligen seelsorgerlichen Besuchen, Gesprächen und Begegnungen. "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott.“ Und wenn es ihn doch gibt? Wenn er sich in Jesus Christus gezeigt hat und erkannt werden will? "Suchen – und finden“ heißt eine christliche Kampagne, die auf das Neue Testament verweist, das von Jesus und seinem Leben erzählt. Und von der Auferstehung der Toten. Die atheistische Buskampagne ist eine Herausforderung – sie macht deutlich: Man muss sich entscheiden.

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