Welpengruppe in Drögenbostel: Mensch und Tier lernen zusammen - Von Christine Duensing

„Jeder Hund tickt anders“

Daniela Brand (von links), Iris Emmann, Sabine Völler, Janina Cammann, Carina Reshöft, Uta Hauenstein und Sabrina Landsberger mit ihren Lieblingen
 ©Christine Duensing

Drögenbostel. Süß, flauschig, ein bisschen tollpatschig – Worte, die beim Beschreiben eines neuen Welpen sicher fallen. Stolze Hundebesitzer freuen sich, wenn ein kleiner Vierbeiner in ihr Leben tritt. Dass aber auch eine Menge Arbeit für Hund und Halter ansteht, ist nicht jedem bewusst. Die Welpengruppe des Sportvereins für Gebrauchshunde Visselhövede und Umgebung (SfG) setzt genau dort an – beim gemeinsamen Lernen von Mensch und Tier.

Wie kriege ich meinen Hund stubenrein? Was ist bei der ersten Autofahrt zu beachten? Wie begreift er, dass er niemanden anspringen soll? „Das Erziehen muss dringend schon im Welpenalter starten“, so Janina Cammann, die die Welpengruppe in Drögenbostel mit Sabrina Landsberger und Uta Hauenstein leitet. Die Arbeit am gegenseitigen Verständnis und Vertrauen in den ersten Monaten, das sei der entscheidende Grundbaustein für ein harmonisches Zusammenleben. Landsberger: „Mit dem Kauf eines Hundes geht man eine Bindung für mindestens zehn Jahre ein. Da sollte man frühzeitig investieren.“

2010 weihten Mitglieder des SfG den Welpenspielplatz ein, zur gleichen Zeit riefen sie die Welpengruppe ins Leben. Und die hat sich über die vergangenen Jahre etabliert: Um die 230 Teilnehmer haben bis dato mit ihren Schützlingen an den Lernstunden teilgenommen. „Eine tolle Zahl, die für sich spricht“, findet Landsberger.

Möglich werde die Gruppe aber erst durch die Helfer, die das Langzeitprojekt mit vereinten Kräften unterstützen. Neben ihr, Cammann und Hauenstein zählen Daniela Brand, Iris Emmann, Sabine Völker und Carina Reshöft zum ehrenamtlichen Trainerteam – allesamt Hundebesitzer. Jeweils zu zweit koordinieren sie die regelmäßigen Welpenstunden im vergrößerten Auslauf an der Behninger Straße, immer sonntags von 10 bis 11 Uhr. „Oft dauert das Ganze etwas länger, weil die Hundehalter viele Fragen an uns haben. Dafür nehmen wir uns aber alle gern die Zeit“, versichert Cammann. „Jeder Hund tickt anders. Es ist gut, mit anderen Erfahrungen auszutauschen und wichtig, früh auf die Persönlichkeit des Hundes einzugehen“, ergänzt Landsberger.

Die Hundesprösslinge, die mit ihren Herrchen und Frauchen zur Welpengruppe kommen, sind im Alter von etwa neun Wochen bis zu sechs Monaten. „In den meisten Fällen ist es für uns die größere Herausforderung, den Halter richtig zu erziehen, nicht den Hund“, sagt Landsberger schmunzelnd. Denn beim Umgang mit dem Vierbeiner gebe es nur allzu oft Missverständnisse. Was gut gemeint sei, helfe in vielen Fällen nicht bei der Erziehung weiter. Landsberger: „Timing und Körpersprache sind enorm wichtig. Dass ein Hund artig wird, ist kein Selbstläufer. Da muss der Mensch etwas für tun.“ Neben Übungen während der Lernstunden, etwa zu Themen wie soziale Bindung, Umweltreize, Leinenführung und Alltagserlebnisse, gibt es deshalb regelmäßig kleine Hausaufgaben mit auf den Weg. „Wir denken uns immer wieder neue Herangehensweisen zum Lernen aus, damit sich weder Hund noch Mensch langweilen. Wir sind mit Herz dabei“, sagt Landsberger über die Arbeit der Gruppe.

• Wer möchte, kann einmal kostenlos bei der Welpengruppe hereinschnuppern. Danach gibt es Zehnerkarten für je 50 Euro.

Fragen beantworten Janina Cammann unter Telefon 05195/960828 und Sabrina Landsberger unter Telefon 04262/8779774.

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