Staatsanwaltschaft Verden sucht Hinweise auf Motorradfahrer

Fragen nach Blutrachemord

Der Tatort am 9. Januar vor der Grundschule in Visselhövede. Unbekannte Männer auf einem Motorrad hatten an dieser Stelle einen 46-jährigen Albaner erschossen. Foto: Archiv
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Visselhövede (r/nin). Der Mord an einem 46-jährigen Albaner am 9. Januar vor der Visselhöveder Grundschule hatte für Aufsehen gesorgt. Jetzt wendet sich die ermittelnde Staatsanwaltschaft Verden an die Öffentlichkeit und sucht weitere Zeugen, die Aussagen zu dem Vorgang in der Großen Straße machen können. Der Mann war auf offenener Straße erschossen worden, die Täter waren nach Zeugenaussagen mit einem Motorrad an das Opfer herangefahren und anschließend in Richtung Neuenkirchen und Bad Fallingbostel geflüchtet.

„Das Motiv für die Tat ist nach den bisherigen Ermittlungen Blutrache“, so Lutz Gaebel, Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden, in einer Pressemitteilung. Der 46-jährige Albaner sei in seiner Heimat wegen eines Tötungsdelikts rechtskräftig verurteilt worden und hatte bereits dafür Strafe verbüßt. „Die Angehörigen des damaligen Opfers hatten Blutrache geschworen, die in Albanien auch heute noch illegaler Weise zur Sühnung von Tötungen und Ehrverletzungen gewohnheitsrechtlich vollzogen wird“, so Gaebel.

Bei den Ermittlungen der Polizei wurden Gegenstände auf dem Fluchtweg nach Bad Fallingbostel gefunden, die vermutlich den Tätern gehören. „Des Weiteren wurden DNA-Spuren am Tatort gesichert, die von den Tätern stammen dürften“, teilt die Staatsanwaltschaft weiterhin mit. Der Polizei liegt inzwischen auch Videomaterial vor, das die Tatausführung abbildet. Das Motorrad, das die Täter bei ihrer Flucht benutzen und in Bad Fallingbostel zurückließen, war in Hannover gekauft worden.

Nach Ansicht der Ermittler haben deshalb die Täter einen Bezug zu Hannover. „Neben dem Motorrad stehen noch ein silbernes und ein dunkel lackiertes Fahrzeug im Zusammenhang mit der Tat und dem Tatort“, heißt es weiter.

Obwohl auf die Veröffentlichungen vom Januar 2017 bereits etliche Hinweise bei der Polizei eingegangen sind, stellen sich den Ermittlern immer noch folgende Fragen: Wer hat am Tatort und Wohnort des Opfers zwischen dem 1. und dem 9. Januar 2017 Fahrzeuge mit Hannoveraner Kennzeichen beobachtet? Falls ein silbernes oder dunkel lackiertes Fahrzeug aufgefallen ist, konnten Kennzeichen dieser Fahrzeuge abgelesen werden? Am 6. Januar 2017 wurde bereits in Obernkirchen versucht, ein Motorrad anzukaufen. Dabei waren drei männliche und eine weibliche Person aufgetreten. Die Polizei fragt deshalb mögliche Zeugen, ob in der Zeit vom 1. bis zum 9. Januar 2017 in Hannover oder an anderen Orten albanische Staatsbürger oder südosteuropäisch aussehende Personen mit griechischen Ausweisen versucht haben, ein Motorrad mit Kennzeichen zu erwerben. Konnten dabei Kennzeichen von Fahrzeugen notiert werden? Gibt es Foto- oder Filmaufnahmen von den Ankaufversuchen? Die Ermittlungsbehörden haben für sachdienliche Informationen, die zur Ergreifung der Täter führen eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt. Personen, die entsprechende Beobachtungen gemacht haben, wenden sich bitte an die Polizeiinspektion Rotenburg telefonisch unter 04261/9470 oder jede andere Polizeidienststelle. Hinweise können auch vertraulich der Moko-Motorrad unter der Mobilfunknummer 0152/56694769 mitgeteilt werden.

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