Schulausschuss debattiert über Toilettensanierung in der OBS - Von Nina Baucke

In der zweiten Reihe

An der Oberschule müssen die Schüler voraussichtlich noch länger auf eine Sanierung der Toiletten warten. Archivfoto: Henning Leeske
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Visselhövede. Ronny Wieland, Schulleiter der Visselhöveder Oberschule, hätte der Lehrergesamtkonferenz bei deren kommenden Sitzung gerne einen Fortschritt in Sachen Toilettensanierung gemeldet. Stattdessen sieht es nach der Schulausschusssitzung am vergangenen Dienstag so aus, als müssten die Schüler mit dem Status quo noch eine Weile auskommen.

Denn die Zahl, die Karin Stegmann vom Bauamt in den Raum warf, sorgte bei Ratsmitgliedern, Erziehern und Schulleitern für fassungsloses Staunen: Mehr als 800.000 Euro sind nach derzeitigen Berechnungen nötig, um die Sanitäranlagen beider Standorte – rund 300.000 Euro für die Außenstelle Lönsstraße und etwa 500.000 Euro für das Hauptgebäude Auf der Loge – grundlegend zu sanieren. So sind nicht nur die äußeren Sanitäreinrichtungen überholungsbedürftig, sondern auch die gusseisernen Rohrleitungen, die unter anderem für den strengen Geruch in den betroffenen Räumen sorgen. „Wir hätten damit aber auch gleich die Gelegenheit, die Anlagen neu zu strukturieren“, erklärte Stegmann, gab aber auch zu: „Auch mich hat die Summe finanziell ins Rudern gebracht.“ Ein Fachplaner hatte ein laut Bürgermeister Ralf Goebel vernichtendes Urteil über die Leitungen gefällt. „800.000 Euro für die Toiletten: Das ist ein Schlag ist Kontor“, sagte Willi Bargfrede (CDU). Er forderte zudem die Auflösung des Arbeitskreises. „Da läuft zuviel nebenher, während der Ausschuss zu spät informiert wird.“

Zumindest eine schrittweise Veränderung sei zugesichert worden, bemerkte Wieland. „Denn vor allem die Sanitäranlage Auf der Loge ist schon sehr desolat.“ Härter noch übte Elternvertreter Arno von Dreele Kritik: „Über die Toiletten wird schon lange gesprochen, wir haben immer wieder auf die Dringlichkeit hingewiesen. Ich wundere mich, was dazu in den vergangenen eineinhalb Jahren gemacht wurde, wenn jetzt erst eine belastbare Summe genannt wird. Dazu geht es nun auch noch mit dem Campus los. Wie sollen wir da je zu neuen Toiletten kommen?“ Bereits vor etwa zwei Jahren hatte die Stadt einen Teilbetrag für die Toilettensanierung in den Haushalt eingestellt. „Letztes Jahr hieß es, man habe kein Unternehmen gefunden. Und jetzt sind die Kosten bei 800.000 Euro“, monierte von Dreele. „Die Unternehmen haben richtig volle Auftragsbücher, und wir haben hier im Haus nur zwei Bauingenieure, die nicht mehr als arbeiten können“, entgegnete Goebel. Er verwehre sich dagegen, dass das Geld nicht richtig verwendet werde. „Ja, wir haben im Sommer 2018 die dreiteilige Sanierung der Toiletten beschlossen. Das geht aber jetzt nicht mehr für den damals geplanten Betrag.“ Dazu kommt: Auch das Dach der Turnhalle ist sanierungsbedürftig – und in diesem Jahr ist es möglich, dafür Fördermittel vom Land zu bekommen, weswegen die Stadt die Baumaßnahmen an der Halle noch in diesem Jahr vornehmen möchte. „Das sind sonst 40 Prozent, die wir sausen lassen“, so Goebel. Die Gesamtkosten würden sich dazu auf rund 410.000 Euro belaufen, fast die Hälfte davon würden vom Land kommen. Ausschussvorsitzender Lothar Cordts (SPD) merkte an, dass nun Anträge von den Fraktionen zum weiteren Vorgehen kommen müssten. „Da muss ein Vorschlag von der Verwaltung kommen, um die Kuh vom Eis zu kriegen“, konterte Willi Bargfrede. „Das ist bitter, dass das nun alles zum Nachteil der Oberschule ist“, bemerkte Cathrin Puschmann, Leiterin der Kastanienschule, auf die Aussage Stegmanns, die OBS sei durch den Primar Campus nun leider in die zweite Reihe gerutscht. „Es hieß doch immer, dass die Schulen gleichberechtigt sind.“ Sabine Darboven, Leiterin der Grundschule in Jeddingen, äußerte den Wunsch, dass die Schulleitungen mehr eingebünden würden. „Wir sehen täglich Punkte und bekommen Informationen, die wir gerne mit einbringen würden.“ Ihr sei neu, dass ein Dach wichtiger als Toiletten sei: „Ich habe von Eltern gehört, deren Tochter nicht mehr in der Schule auf Toilette geht, sondern anhält.“ Auch von Dreele machte klar: „Ich sehe, dass die Oberschule nur Priorität zwei hat. Wir als Eltern werden uns bemühen, dass sie wieder Priorität eins ist.“

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