Stuckenborstel – Es ist vollbracht: 42 Gründungsmitglieder, davon vier Vereine, haben am Montag in Stuckenborstel den „Verband für Bildung, Begegnung & Kultur Brettmann Haus“ aus der Taufe gehoben. Den dafür juristisch erforderlichen Teil hatten Klaus Wirth und Jens Cordes im Vorfeld abgeklärt. Einstimmig wählten die Mitglieder Lühr Klee (73) zum Vorsitzenden, Torben Böhrs (31) zu seinem Stellvertreter und Carsten Lienhop (35) zum Kassenwart. „Wir werden dicke Bretter bohren müssen und können nur gemeinsam dieses Haus mit Leben füllen“, sagte Lühr Klee nach seiner Wahl bei der gut besuchten Gründungsversammlung.
„Es wird damit gerechnet, dass die Baugenehmigung für das Brettmann-Haus kurzfristig bei der Gemeinde eingeht“, sagt Torben Böhrs, der seit der ersten Bürgerversammlung vor gut einem Jahr involviert ist. Wenn die Genehmigung vorliegt, soll mit dem Abriss des Gebäudes, in dem bis vor einigen Jahren die Müller-Familie zu Hause war, begonnen werden. „Dann können wir uns aktiv einbringen, denn da möglichst viel erhalten bleiben soll, sind Balken und Steine zu reinigen“, meint Lühr Klee.
Für den Neubau mit knapp 270 Quadratmetern Grundfläche soll der freigewordene Platz aber nicht vollständig ausgenutzt werden. „Zur Wieste hin wird sich an das Gebäude eine große Terrasse anschließen, auf der sicherlich am Wochenende gerne mal Kaffee getrunken wird “, erklärt Torben Böhrs. Im Gebäude soll unter anderem ein rund 140 Quadratmeter großer Saal entstehen, der in zwei Teile gesplittet werden kann. „Bei einer Teilung kann trotzdem für beide Hälften eine Bühne zur Verfügung stehen“, freut sich Klee über die Option. Im Obergeschoss werden Besprechungsraum, Werkraum und Mehrzweckraum eingebaut. Im ebenfalls vorhandenen Büro wird den Vereinen aus Stuckenborstel die Möglichkeit gegeben, die Verwaltungsarbeit zu erledigen und Unterlagen zu verwahren. Die geplanten Gauben vergrößern die Räume und lassen mehr Licht ins Obergeschoss. Auch die benachbarte Remise wird durch einen Neubau ersetzt werden. „Es wird ein neues Zentrum für soziales und kulturelles Leben entstehen, das entscheidende Impulse verleiht“, hofft Lühr Klee. Davon sollen die Einwohner der gesamten Gemeinde profitieren. „Das Haus ist ein Bindeglied als gemeinsamer Veranstaltungsort zwischen Sottrum und Stuckenborstel“, hebt der 73-Jährige hervor. Torben Böhrs ergänzt: „Im Brettmann-Haus sollen Veranstaltungsformate angeboten werden, die sonst nicht möglich wären. Wir wollen auch wieder Veranstaltungen nach Stuckenborstel holen und hoffen, dass das Dorf weiter zusammenrückt.“ Dazu gehören Theatervorführungen genauso wie Lesungen und musikalische Darbietungen. Auch für die etablierten Veranstaltungen wie das Mühlenfest, das Apfelfest und das Wikingerturnier kann das Haus genutzt werden. Auch braucht nach Fertigstellung kein Verein mehr aus Platzmangel für die Jahreshauptversammlung nach Sottrum auszuweichen. Schon im Vorfeld war ausgiebig diskutiert worden, ob auch private Feiern im Brettmann-Haus durchgeführt werden. Anders als im Sottrumer Heimathaus, wo dies möglich ist, entschied sich die Mehrheit gegen private Nutzungen. Wichtig ist dem Vorstand des neu gegründeten Verbandes, dass das Brettmann-Haus als Ergänzung zum Sottrumer Heimathaus zu sehen ist. Mit einer Fertigstellung des Brettmann-Hauses wird bis Ende 2024 gerechnet. Für den jetzt gegründeten Trägerverband beginnt dann die Alltagsarbeit, denn über den Verband erfolgt die Koordination der Termine.
