Gemeinde Sottrum geht Veränderungen in der Bahnhofstraße an

Schlangenlinien sind bald ein Muss

Mal eben noch schnell bei Grün über die Ampel: In der Bahnhofstraße sorgt diese Denkweise regelmäßig für Spitzengeschwindigkeiten. Dagegen will die Gemeinde nun mit versetzten Kübeln und einer geschlängelten Streckenführung vorgehen.
 ©Andreas Schultz

Sottrum (as). „Das geht nicht einfach mit einem Fingerschnippen“: Bürgermeister Hans-Jürgen Krahn weiß, dass die Mühlen der Verkehrsplanung langsam mahlen. Und das gilt auch für Sottrum und die Bahnhofstraße. Doch bald soll es in der Straße, die Anwohner inoffiziell als „Highway to Hell“ handeln, wesentliche Veränderungen geben – Stück für Stück.

Die anstehenden Maßnahmen sind das Ergebnis der Anliegerversammlung, die zum Thema stattgefunden hatte. Viele Bewohner hatten ihre Vorschläge geäußert, teils begleitet von deutlicher Kritik (die Rundschau berichtete).

Eine der dort in den Raum geworfenen Ideen war es, die Pflanzkübel versetzt anzuordnen: einen links, einen rechts und so weiter. Das solle dazu führen, den Verkehrsfluss zwischen dem Tulpenring und der Bremer Straße in beide Richtungen zu verlangsamen. Auch dem Sprint, den viele Autofahrer Richtung B75 wegen der langen Grünphase wagen, solle so ein Riegel vorgeschoben werden.

Allerdings bedarf es vor der Praxis noch einer Feinabstimmung, so der Bürgermeister: „Wir müssen auch zusehen, dass die Abstände richtig sind. Denn wir dürfen weder die Ausfahrten der Grundstücke noch den Busverkehr behindern.“ Den Start für diese erste Maßnahme setzt er für Mitte bis Ende August fest.

Doch damit ist in Sachen Veränderungen noch nicht Schluss: Im gleichen Abschnitt sollen Parkmöglichkeiten und Straßenmarkierungen zur optischen Verengung der Straße entstehen. Auch das viel beklagte Parkverbot soll der Vergangenheit angehören. „Doch wir müssen all diese Veränderungen noch mit dem Straßenverkehrsamt in Rotenburg absprechen“, erklärt Krahn. Mit dem Vorschlag zum Bau leichter Bodenwellen, den Anlieger ins Spiel gebracht hatten, möchte sich die Gemeinde noch auseinandersetzen.

Ob es zudem einen zweiten Fußweg oder eine Erweiterung der Verkehrsfläche durch eine Teerschicht geben wird, steht noch nicht fest. Beides führe zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrer, aber „wir können da keinen Schnellschuss wagen. Da muss auch ein bisschen planerische Überlegung dahinter stecken. Wir können auch nicht einfach so 30.000 bis 40.000 Euro ausgeben“, mahnt der Bürgermeister.

Nicht zuletzt wegen dieser finanziellen Frage müssen sich die Fachausschüsse und schließlich der Gemeinderat noch mit den baulichen Veränderungen auseinandersetzen. Ob und in welchem Maße sich Sottrum das Geld für die Baumaßnahmen von den Anliegern zurückholt, entscheidet sich ebenfalls im Gremium. „Gebühren erheben oder aussetzen, darüber muss der Rat entscheiden. Laut Anliegersatzung fallen aber Gebühren an“, warnt Krahn vor. Wie die rechtlichen Möglichkeiten zum Aussetzen des Beitrags aussehen, sei noch zu prüfen.

Auf welche Weise die Gemeinde weiter in den Verkehrsfluss eingreifen kann, darüber möchte sie entscheiden, wenn weitere Messergebnisse vorliegen. Zuletzt lieferte im vergangenen Jahr ein Gerät Zahlen – allerdings nur für den Verkehrsfluss aus Richtung Bremer Straße kommend. „Das bedeutet auch, dass wir nicht genau wissen, wo dieser Verkehrsfluss schließlich hin geht“, so der Bürgermeister. Klarheit darüber soll eine zweite Messphase schaffen, für die sich Sottrum das Geschwindigkeitsmessgerät der Gemeinde Hassendorf ausleihen möchte. Dann ist auch zu klären, wie hoch der Durchgangsverkehr tatsächlich ausfällt und an welcher Schraube noch gedreht werden könne.

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