Kalbe (mey). Nahezu sommerlich präsentierte sich der Herbst beim Erntefest in Kalbe. Die Sonne strahlte nur so vom Himmel und bot damit die perfekte Kulisse für das Einholen der Erntekrone beim diesjährigen Kronenbauernpaar Ralph und Sonja Brunkhorst.
Während im vergangenen Jahr der Regenschirm unentbehrlich war, trugen jetzt etliche Besucher Sonnenbrille – auch die jungen Kronentänzer, die damit den gekonnten Volkstanzvorführungen einen „coolen Pfiff“ verliehen. Dass die jungen Leute aber auch Disco-Fox beherrschen, stellten sie mit einem flotten Tanz zum Helene-Fischer-Hit „Herzbeben“ unter Beweis. Dem stand der jüngste Nachwuchs aus dem Dorf in nichts nach. Auch er kann Schlager. Die entzückenden Kleinen legten zum Partykracher des Jahres „Mama Laudaaa” eine kesse Sohle aufs Parkett. Da wippten die Erwachsenen sogleich mit und stimmten sich schon mal auf die Erntedisco am Abend ein.
Das Kronenbauernpaar strahlte mit der Sonne um die Wette. „Der Wettergott hat es mit diesem tollen Wetter wirklich gut mit uns gemeint“, freute sich Ralph Brunkhorst. Für ihn und seine Frau ist das Fest in diesem Jahr ein besonderes, denn vor 19 Jahren sind sie in ihr Haus eingezogen. „Da haben wir das Amt der Kronenbauern sehr gern angenommen“, verriet Brunkhorst. Und schickte auch ein paar ernste Worte hinterher: „Wir sollten uns mehr Gedanken zum Dank machen. Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass ich eine tolle Frau und Familie habe, einen guten Arbeitsplatz, Freunde und eine schöne Dorfgemeinschaft. Deshalb sollten wir innehalten und darüber nachdenken, wie gut es uns allen doch geht.“ Dass die Tradition des Erntefestes in Kalbe bestehen bleibt, hoffen Bürgermeister Bernd Petersen und Till Petersen von der Dorfjugend. „Es ist aber auch an der Zeit, diese Tradition aufzufrischen und dem Zeitgeist anzupassen. Daher sind wir diesmal auch nicht auf einem landwirtschaftlichen Hof“, gab der Dorfjugendvorsitzende zu verstehen. Sowohl er als auch der Bürgermeister sprachen angesichts des vergangen Dürresommers den Klimawandel an. „Der geht uns alle an. Wir müssen im Kleinen anfangen, etwas dagegen zu tun, denn wir sind die Masse und nur wir können etwas umsetzen“, so der Bürgermeister. Auch den Zeitverzug im Umschluss der Abwasserentsorgung an die zentrale Kläranlage in Sittensen sprach er an. „Wir haben viel interveniert, aber das Thema ist Sache der Samtgemeinde. Ich verspreche, dass die die Kalber Bürger die Probleme nicht austragen müssen und letztlich in kurzer Zeit umschließen sollen. Eine längere Karenzzeit ist auf jeden Fall gefordert“, versprach Petersen. Außerdem ließ er wissen, dass die Straße im Lohfeld fertig sei und danach der Spielplatz errichtet werde. Einige Grundstücke sind seinen Worten zufolge noch im Baugebiet Gassenbarg frei. Nachdem die Erntekrone zu Fuß und unter der musikalischen Begleitung des Fanfarenzugs des VfL Sittensen ihren Platz im Dorfgemeinschaftshaus gefunden hatte, ging es dort mit der unterhaltsamen Aufführung des plattdeutschen Einakters „Moni weet Bescheid“ weiter. Die Akteure, Mitglieder der Dorfjugend, wurden mit viel Applaus belohnt.
