VON NINA BAUCKE Hellwege – Sie sind klein und in den Farben Weiß und Orange behalten: die Markierungszeichen der Nordpfade. Allerdings – beispielsweise auf dem Nordpfad Wümmeniederung zwischen Rotenburg und Everinghausen entlang des Flusses – sind sie derzeit auf einer Länge von mehreren Kilometern eine Seltenheit geworden. „Dabei ist die gute Markierung in beide Richtungen neben den vielen naturnahen Wegabschnitten das Aushängeschild der Nordpfade“, sagt Udo Fischer, Geschäftsführer des Touristikverbandes des Landkreises Tourow.
Abhilfe bei fehlenden Markierungen, Knackpunkte, an denen die Orientierung etwas kniffelig ist, zu entschärfen, aber auch das Reinigen verschmutzter Hinweisschilder ist die Aufgabe von ehrenamtlichen Wegepaten – und daran hapert es zur Zeit. Nicht nur an dem Nordpfad Wümmeniederung, sondern auch an anderen Routen quer durch den Landkreis. „Aber natürlich ist der Pfad auf dem Rotenburger Stadtgebiet und dem der Samtgemeinde Sottrum durch seine Länge eine Herausforderung“, weiß Fischer. Denn die Routen zu pflegen, ihre Attraktivität auch durch eine gute Beschilderung zu erhalten ist eine Aufgabe, die der Tourow, aber auch die einzelnen Kommunen nicht alleine stemmen können, so Fischer. „Dabei wissen wir, dass die Nordpfade viele Fans haben. Da hoffen wir noch mehr auf Unterstützer.“
Entlang einiger Routen funktioniert das auch sehr gut – durch engagierte Einzelpersonen aber auch durch ganze Vereine, wie an der Route Riepholm-Gilkenheide, wo der Verein Freilauf Visselhövede sich der Aufgabe angenommen hat. „Da ruht dann die Arbeit nicht nur auf einer, sondern auf mehreren Schultern.“ Vielleicht auch eine Möglichkeit für den Nordpfad Wümmeniederung? „Zumindest lässt sich die Route sehr gut in vier Abschnitte aufteilen“, ist Fischer überzeugt. „Was dort allerdings wirklich super ist: Wenn ich Probleme an Björn Becker vom Bauhof melde, wird das schnell erledigt.“ Problematisch kann es manchmal auch sein, wenn Wegepaten zu vertraut mit „ihren“ Routen sind: „Für sie ist es selbstverständlich, zu wissen, wo sie abbiegen müssen. Aber es ist wichtig, bei der Kontrolle der Markierungen die Brille des ortsfremden Wanderers aufzusetzen und sich eine Kreuzung, eine Gabelung aus verschiedenen Richtungen anzusehen, ob die Kennzeichnung eindeutig ist“, betont Fischer. Bestenfalls einmal pro Quartal sollten die Wegepaten auf der entsprechenden Nordpfade-Route unterwegs sein, in die eine, wie auch die andere Richtung. Immer im Gepäck dabei: Markierungsschildchen, Hammer und Nägel sowie ein Lappen, um die Beschilderung zu reinigen. „Zur Not, wie in meinem Fall, auch mal mit Ostfriesentee, falls ich mal kein Wasser mehr dabei habe“, berichtet Fischer mit einem Lachen. Auch die kleinen Schildchen selbst, die oft mit Nägeln an den Bäumen befestigt sind, sollten alle drei Jahre einmal ausgetauscht werden. Ebenso wichtig wie die Paten und die Kümmerer sind allerdings auch die Melder: „Das kann jeder machen, der auf der Route unterwegs ist und dem etwas auffällt, seien es fehlende Markierungen, verdreckte Schilder oder Müll“, erklärt Fischer. Denn das Engagement für die Nordpfade zahlt sich in Dankbarkeit der Wanderer aus, weiß Fischer aus eigener Erfahrung. „Denn schließlich müssen wir den Menschen das an Komfort bieten, was wir auch anderswo auf Wanderrouten erleben wollen.“ Wegepaten gesucht Im Februar oder März lädt der Tourow Interessierte sowie aktuelle Wegepaten zu einer Infoveranstaltung ein. Mehr dazu telefonisch unter 04261/81960 oder per E-Mail an fischer@tourow.de.