Niederdeutsche Bühne: „De Gedächnislück“ begeistert Publikum

Bunte Pillen bei Premiere

Aufregung um den Bürgermeister, der einen Schlag auf den Kopf bekommen hat und die Erinnerung an die vergangenen fünf Jahre verloren hat.
 ©Heidrun Meyer

Sittensen (mey). Franz Peters (Dirk Detjen) ist ein von Stress geplagter Bürgermeister, der vom gerissenen Amtsdiener Jan (Gerd Kaiser) und Sekretärin Hannelore (Meike Reith) unterstützt wird. Um den Tag zu überstehen, nimmt er zum Dienstbeginn im Schlafrock zunächst seine unzähligen bunten Pillen ein.

So beginnt die turbulente Komödie „De Gedächnislück“ von Bernd Gombold, deren Premiere Sonntag von der Niederdeutschen Bühne des VfL Sittensen vor zahlreichen Zuschauern zur Aufführung kam. Es wurde oft gelacht, bot das Stück doch viel Situationskomik. Am Ende war denn auch der Applaus entsprechend groß.

Los ging’s gleich mit einem Drama, da der Bürgermeister den Hochzeitstag vergessen hat und seine Frau Helene (Sonja Heins) daraufhin die fälligen Geschenke mit seiner Kreditkarte einkauft. Nichts als Ärger bereitet ihm das ewig nörgelnde Ehepaar Silberstein (Heike Meyer und Hansi Behrens), das sich über den Lärm eines Hahns, das Läuten der Kirchenglocken und die dauernd probende Feuerwehr-Blaskapelle beschwert.

„Ich habe gerade zufällig aus meinem Fenster geschaut und gesehen, dass die Silbersteins schon wieder da waren. Da wollte ich mal fragen...“ Ladenbesitzerin und Klatschbase Emma (Silke Klindworth) muss immer ganz genau wissen, was hinter den verschlossenen Türen des Bürgermeisterbüros passiert. Mit ihren Fragen gerät sie an den Lügenbaron höchstpersönlich in Gestalt des Amtsdieners, der ihr gegen Schnaps jede Menge verdrehte Wahrheiten auftischt. Auch der unzufriedene Vereinsvorsitzende Willi (Hans-Jürgen Holst), die liebeshungrige Rosalinde (Kristin Heins) sowie der überdrehte Psychiater Gottlieb (Hendrik Ehlen) tun ihr Bestes, um das Chaos noch zu vergrößern. Der plötzliche Unfall des Bürgermeisters, der ihm die Erinnerung an die vergangenen fünf Jahre raubt, macht die Verwirrung perfekt. Denn entgegen seiner einstigen Überzeugung findet er Krähen, Glockenläuten und Blasmusik auf einmal völlig normal. Zwischenzeitlich gibt es in Liebesdingen noch einige Verwechslungen, bis ein gemeinsames Glück auf der Bühne gefunden wird. Hertha Pape aus Hamersen, die den Dreiakter wieder ins Plattdeutsche übersetzt hat, war begeistert: „Einfach spitze. Die Rollen sind absolut richtig besetzt.“ Sie wurde von Regisseur Gerhard Brunkhorst mit einem großen Blumenstrauß überrascht, denn tags zuvor war ihr 86. Geburtstag. Auch Gerd Kaiser bekam ein Präsent, da er seit 25 Jahren Theater spielt. Viele Helfer sorgten im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf. Weitere Vorstellungen im Februar: Freitag, 12. Februar, 19.30 Uhr, Samstag, 13., 16 Uhr, Sonntag, 14., 16 Uhr, Freitag, 19., 19.30 Uhr und Sonntag, 21., 16 Uhr. Samstags und sonntags gibt es ab 15 Uhr Kaffee und Kuchen. Der Überschuss aus den Einnahmen wird wieder an das Kinderhospiz Löwenherz in Syke gespendet.

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