Heimatverein beklagt sinkende Mitgliederzahlen

Sorge um Schwund

Die Vorstandsmitglieder Hartmut Vollmer, Hans Hauschild, Erwin Bachmann, Heinz-Hermann Evers, Regina Suhr, Wilhelm Gohde und Günter Dittmer (von links unten).
 ©Heidrun Meyer

Sittensen (mey). Der Heimatverein der Börde Sittensen hat ein Problem: „Altersbedingt sterben uns die Mitglieder weg. Es gelingt aber nicht, neue zu gewinnen“, bekannte Vorsitzender Wilhelm Gohde bei der Mitgliederversammlung. Zudem bedauerte er, dass es nur wenige Beitritte aus den Dörfern gibt: „Obwohl wir ein Verein der Börde sind.“

Kassenwart Heinz-Hermann Evers bestätigte das: „Jedes Jahr werden es weniger Mitglieder, aktuell haben wir 224. Es kommen aber keine neuen nach.“ Das Fazit über die letztjährigen Veranstaltungen fiel dennoch positiv aus. Vor allem der Weihnachtsmarkt verzeichnete dem Vorstand zufolge eine gute Beteiligung, was sich auch finanziell an den Einnahmen bemerkbar gemacht habe. „Lediglich die Flettabende haben mit einem Minus abgeschlossen“, so Evers.

Die Wahlen verliefen zügig. Nach 29 Jahren schied Alfred Rathjen als Schriftwart aus. Ihm wurde eine besondere Überraschung zuteil: die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. Sein Amt übt künftig Hans Hauschild aus, der seine Funktion als Pressewart zur Verfügung stellte. Die übernimmt Heinz-Hermann Evers, der als Kassenwart ebenso wiedergewählt wurde wie der stellvertretende Vorsitzende Hartmut Vollmer. Regina Suhr, Günter Dittmer, Erwin Bachmann, Hildegard Hollmann und Ralf Somann wurden als Beisitzer bestätigt.

Die Spartenleiter berichteten durchweg positiv. So ist das Interesse an den Web- und Spinnkursen in der Wassermühle ungebrochen. Durch den Tod von Museumsleiterin Birgit Weiden habe die Gruppe eine sehr engagierte Person verloren, die sich sehr dafür eingesetzt habe, dieses alte Handwerk zu bewahren und ihr Wissen an die Gruppe weiterzugeben. Die Sparte Chronik und Schrifttum bezeichnete Gohde als „Basis“ des Vereins. Deren Wirkungsstätte liegt im Haus der Vereine und der Geschichte, dem „Dreh- und Angelpunkt der Vereinsaktivitäten.“ Rundum zufrieden ist Leiter Hartmut Vollmer. Die Gruppe trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat. Altes Material wird gesichtet, archiviert, digital erfasst und mit Verzeichnissen ausgestattet. Eines der langfristigen Projekte ist die Erstellung des Zeitzeugenbuches „Geschichte der Börde Sittensen von 1957 bis Heute.“ Zwei neue Mitarbeiter verstärken dabei die Gruppe: Heinz-Hermann Evers und Hermann Dodenhof, die Quellenforschung für die Jahre 2010 bis 2012 betreiben wollen. Regina Suhr teilte mit, dass sie in diesem Jahr aus Zeitgründen die Ausflugsfahrten nicht organisieren könne. Kritik übte sie am Anmeldeverhalten, denn zuletzt sei es immer wieder zu sehr kurzfristigen Abmeldungen gekommen. Lobende Worte fand Bürgermeister Diedrich Höyns, der besonders den ehrenamtlichen Museumsdienst sowie das engagierte Wirken der Sparte Chronik und Schrifttum hervorhob: „Das ist Gedächtnisbewahrung für nachfolgende Generationen.“ Die aktuellen Diskussionen um die Gestaltung des Sittenser Weihnachtsmarktes griff er ebenso auf. Denn der Verein „Zukunft Börde Sittensen“ möchte am Samstag die Flaniermeile erweitern und mit eigenen Aktivitäten bereichern. Am Ablauf des Sonntags soll nichts geändert werden. Der Vorstand des Heimatvereins tut sich schwer damit. Gespräche haben stattgefunden. Höyns appellierte darum, dass der Heimatverein offen und kompromissbereit sein möge: „Wir wollen doch alle das Gleiche: den Ort attraktiver machen und mehr beleben.“

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