Bürgermeister begrüßt zum Neujahrsempfang viele Gäste

Miteinander in die Zukunft

Bürgermeister Diedrich Höyns (Mitte) mit den neuen Trägern der Dionysius-Medaille, Friedel Hancker (rechts) und Heiner Hastedt. Foto: Heidrun Meyer
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Sittensen. Bei einem Gläschen Sekt, Saft oder Bier kamen Mittwochabend beim Neujahrsempfang der Gemeinde Sittensen zahlreiche Gäste angeregt miteinander ins Gespräch. Bürgermeister Diedrich Höyns und Ehefrau Bärbel begrüßten neben Vertretern örtlicher Vereine, Institutionen, dem lokalen Wirtschaftsleben, den Schulen, Kirchen, Ärzten, der Feuerwehr, Polizei, des Bauhofes oder der Patenkompanie der Fallschirmjägerkaserne Seedorf, natürlich auch Repräsentanten aus Politik und Verwaltung. Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller war ebenso anesend wie sein Vorgänger Stefan Tiemann.

Erika Jaschinski, Kerstin Thölke und Hans-Joachim Ilmers kümmerten sich wieder um die Getränkeversorgung. „Ich glaube nicht, dass das neue Jahr uns weniger atemlos macht als das alte. Die Welt ist nicht sicherer und friedvoller geworden. Wenn große Brücken zur Versöhnung nicht gebaut werden, müssen wir das im Kleinen mit vielen kleinen Brücken machen“, sagte Höyns und ging auf derzeit kontrovers diskutierte Themen ein. „In der jetzigen Situation, in der die Samtgemeinde mit der Infrastruktur für Schulen und Kindergärten in Vorleistung geht, ist es besonders schwer, das Gleichgewicht der Interessen zwischen Gemeinden und Samtgemeinde zu finden. Es werden nach außen schnell die negativen Dinge getragen, das Positive kommt viel zu kurz. Der Ort wird jünger, die Samtgemeinde ist als Wohn- und Lebensort attraktiv geworden. Ist sie zukunftsfähig, werden es auch die Dörfer sein, denn sie bilden die Grundlage.“ Eine Investition in die Zukunft habe immer auch mit Vorleistungen finanzieller Art zu tun. Dafür müsse die Samtgemeinde Mittel bereitstellen. „Machen wir nichts, was Sittensen und die Bördeorte interessant macht, bekommen wir keinen Zuzug und können unsere jungen Leute nicht halten. Der Samtgemeindebürgermeister hat recht, wenn er mehr Geld fordert für die Vorhaben, die der Infrastruktur und damit allen Gemeinden zugutekommen.“ Deutliche Kritik übte er an der Finanzierung durch Bund und Land was Kindergärten und Schulen angeht. „Es werden Standards gesetzt und jede Menge Bedingungen daran geknüpft. Wir als Kommunen sollen es umsetzen. Doch wer zahlt das Geschenk? Wir fühlen uns von der großen Politik allein gelassen. Wir müssten unseren Abgeordneten jeden Tag auf den Geist gehen, damit sie endlich zu ihrer finanziellen Verantwortung stehen.“ Der Landjugend zollte er Lob für ihren Einsatz bei der Organisation des Sittenser Erntefestes. Das Einsammeln der Ein-Euro-Spende während des Umzuges werde kontrovers diskutiert. Er kritisierte jedoch den Ton der Leserbriefe zur Ablehnung des Förderzuschusses für die Landjugend durch den Samtgemeinderat: „Bei aller Unterschiedlichkeit der Auffassung gehört es sich nicht, mit gewissen Formulierungen auf Andersdenkende einzuschlagen. Das machte es nicht gerade einfach, sich unbefangen neu zu begegnen und nach Lösungen zu suchen. Da wünsche ich mir mehr Fingerspitzengefühl. Mit persönlichem Einsatz beim Sammeln können wir den jungen Leuten Wertschätzung zeigen. Dazu schließe ich die Dorfgemeinschaften und die Räte besonders mit ein. Diese Diskussion zeigt unser Problem im Ehrenamt auf, denn wenn wir nicht aufhören, unsere eigene Verantwortung an Dritte abzugeben und alle Problemlösungen von der Gemeinschaft erwarten, kann es nicht funktionieren. Vor allem die Mittel werden wir nicht aufbringen können.“ Im Laufe des Jahres soll der B-Plan für die wohnbauliche Entwicklung gegenüber der Stuhmer Straße fertiggestellt sein, so dass mit Erschließung und Verkauf begonnen werden kann. Für das geplante Gewerbegebiet an der Lindenstraße ist die B-Plan-Entwicklung beauftragt. Dort soll Wohnbebauung an der Eichenstraße und auf der Seite der Lindenstraße ein Gewerbegebiet entstehen. Der nächste Sittenser Kindergarten wird an der Straße Zum Fahnenholz gebaut. Dort ist auch ein weiteres Wohnbaugebiet geplant. 2021 sollen Flächen zur Verfügung stehen. Für das Jugendzentrum ist nach seinen Worten die Stelle eines Sozialarbeiters ausgeschrieben. Gesucht wird qualifiziertes Personal, damit die Einrichtung wieder in Betrieb gehen kann. Die Geschichte des Rathauses in der Volksbank bezeichnete er als kompliziert. Nachdem die Zahlen bekannt seien, stehe fest, dass der Betrag zu hoch sei. Im März solle endgültig beschlossen werden, ob es ein Neubau oder ein Teilabriss werde. Ute Stache und Jutta Fettköter erhielten Lob für ihren Einsatz bei den öffentlichen Toiletten. Stache kümmert sich um die Reinigung, Fettköter um das Auf- und Abschließen.

Zwei verdiente Mitbürger wurden mit der Dionysius-Medaille der Gemeinde ausgezeichnet. Friedel Hanker hat als Hausmeister viele junge Leute begleitet, vor allem im Jugendzentrum und sie laut Höyns in ihrer Entwicklung geprägt. „Das hast du immer gern und unaufgeregt gemacht“, würdigte er den 90-Jährigen, der auch jetzt noch im Bühnenbau der Niederdeutschen Bühne des VfL Sittensen aktiv mitwirkt. Heiner Hastedt, 82 Jahre alt, sei ein Künstler, der für die Gemeinde seit Jahrzehnten „wundervolle Urkunden handschriftlich anfertigt, still, leise, unglaublich pünktlich und zuverlässig.“ Sie seien gerahmt in vielen Wohnzimmern in der Börde zu sehen.

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