Sittensen – Schlichten statt richten: Einfach beschrieben ist das die Aufgabe einer Schiedsperson. Denn oft werden Streitigkeiten – auch in Bagatellsachen – ohne vorherigen Versuch der Einigung vor die Gerichte gebracht und dort bis in die letzte Instanz ausgetragen. Die Einbeziehung von Schiedsfrauen und Schiedsmännern ist hingegen der schnellste Weg, um eine Auseinandersetzung unbürokratisch und kostensparend beizulegen.
Schiedspersonen arbeiten ehrenamtlich und werden für die Dauer von fünf Jahren gewählt. Für die Samtgemeinde Sittensen nimmt künftig Andreas Möller aus Sittensen diese Aufgabe wahr. Der Rat hatte sich einmütig dafür ausgesprochen. Die offizielle Bestätigung erfolgt durch das Amtsgericht Zeven.
In zwei Jahren geht der Berufssoldat in Pension und möchte seine frei werdenden Kapazitäten gerne füllen. „Ohne Ehrenamt geht nichts in einer Gemeinde, dabei möchte ich mich gerne einbringen“, sagt Möller. Zwischen streitenden Parteien zu vermitteln und zu schlichten ist für ihn eine sinnstiftende Aufgabe. „Ehrenamt macht glücklich“, weiß auch Jutta Fettköter, die als stellvertretende Schiedsperson tätig ist und darüber hinaus überaus engagiert dem Seniorenbeirat der Samtgemeinde als Vorsitzende vorsteht. Aus ihrer Erfahrung heraus sind zwei Drittel der Schiedsfälle sogenannte „Tür- und Angelgespräche, will heißen: Privatklagesachen wie Nachbarschaftskonflikte, Sachbeschädigungen oder Beleidigungen. „Sich vertragen ist besser als klagen“, lautet zwar das Gebot, aber eine Schlichtung zur beiderseitigen Zufriedenheit ist oft nur noch mit Unterstützung möglich. Dafür möchten sich Andreas Möller und Jutta Fettköter einsetzen. Für Besprechungen im Rahmen des Schiedsamtes nutzen sie die Räume des Seniorenbeirates an der Straße Am Markt. „Die zentrale Lage gegenüber dem Rathaus bietet sich gut dafür an. Platz genug in einem geschützten Raum ist auch“, freuen sie sich. Beide haben Lehrgänge zur Vorbereitung auf ihre Arbeit absolviert, weitere Aufbaukurse komplettieren die Qualifikation. Ihre Kontaktdaten sind auf der Homepage der Samtgemeinde – www-sittensen.de zu finden. „Im Bedarfsfall kann man sich vertrauensvoll an uns wenden“, so Möller und Fettköter. mey
