Mike Beims hinter den Kulissen des Hurricanes - Von Ann-Christin Beims

Local Heroes

Klempner, Elektriker, Feuerwehrleute: Sie sind die "lokalen Helden" des Hurricanes und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Ihnen widmet der Fotograf Mike Beims nun eine Ausstellung. Foto: Mike Beims
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Scheeßel. Sie sind die Menschen hinter den Kulissen, die für einen reibungslosen Ablauf und Sicherheit sorgen. Sie sind es auch, denen oft wenig Beachtung geschenkt wird. Die Rede ist von Klempnern, Elektrikern, Feuerwehrleuten, Sanitätern und vielen weiteren, die während des Hurricane-Festivals in Scheeßel Höchstleistungen vollbringen. Ihnen widmet der Fotograf Mike Beims eine Ausstellung unter dem Titel „Local Heroes“, die am Freitag, 12. April, um 18.30 Uhr auf dem Meyerhof eröffnet wird.

Es ist „eine Hommage an die stillen Unterstützer des Hurricane Festivals“: mit eindrucksvollen schwarz-weiß Porträts von Menschen, die jedes Jahr dabei helfen, tausenden Fans ein einmaliges Erlebnis zu verschaffen. Und genau ihnen möchte Beims nun eine eigene Bühne geben.

Woher kam die Idee?

Mike Beims: Ich bin in Scheeßel aufgewachsen und habe miterlebt, wie das Hurricane immer größer wurde. Vor ein paar Jahren war ich Teil eines Filmteams und habe das Festival für mich wiederentdeckt. Ich sehe heute viele Dinge mit anderen Augen. Wenn in der Früh die Chemieklos gesäubert und erschöpfte Fans medizinisch versorgt werden und es immer frisches Wasser gibt, ist das für die meisten Besucher selbstverständlich. Mich hat die Lässigkeit und die Fröhlichkeit beeindruckt, mit der die Menschen ihren Job machen. Und viele von ihnen kommen aus Scheeßel oder den umliegenden Dörfern. Ich dachte es wäre schön diesen Leuten, die hinter den Kulissen das Hurricane rocken, eine Bühne zu geben.

Wie haben Sie die Menschen fotografiert?

Beims: Ich habe versucht den „Local Heroes“ in einem kurzen Gespräch meine Sicht der Dinge zu beschreiben. Also wie wichtig ihr Job dort ist. Ich habe mir stolze, selbstbewusste Blicke in die Kamera gewünscht. Ich wollte keinesfalls heimlich fotografieren. Alle Fotos sind spontan und aus unmittelbarer Nähe, mit dem Einverständnis der Porträtierten entstanden. Schwarz-weiß als Stilmittel war mir wichtig, weil es den Fokus auf den Menschen legt. Ich hatte zwei Kameras dabei, eine Leica mit einem 28 Millimeter-Objektiv und eine Spiegelreflex mit 85 Millimetern. Die Leica ist so klein, dass man als Fotograf kaum ernst genommen wird, das entspannt die Menschen sehr. Die Blicke werden intensiver.

Auf was kam es Ihnen beim Porträtieren an?

Beims: Was mich schon immer beeindruckt hat, sind die vielen Initiativen, die sich jährlich gebildet haben. Jugendliche, die Plastikmüll trennen, Schüler, die am Ende des Festivals in dem unfassbaren Müll nach verschlossenen Konservendosen suchen, Hanseatic Help, die für Obdachlose Zelte und Schlafsäcke sammeln und reinigen. Ich habe das Gefühl, jedes Jahr passiert mehr. Einfach großartig. Das wollte ich einfangen.

Gab es während des Fotografierens ein ungewöhnliches Erlebnis?

Beims: Wenn man Zeit auf dem Hurricane verbringt und sich öffnet, kann man dort wunderbare Menschen kennenlernen und spannende Gespräche führen. Es passieren andauernd unerwartete Dinge. Das macht das Hurricane, neben der Musik, für mich so besonders. Die Stimmung ist extrem tolerant und alle wollen Spaß haben. Es gab unzählige Momente, die spontan, herzlich und lustig waren. Ich kann allen Leuten, die noch nie auf einem Festival waren, nur empfehlen, es einmal auszuprobieren.

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich?

Beims: In erster Linie eine Wertschätzung für die „Local Heroes“. Es erfordert von den freiwilligen Helfern Einsatz, und von denen, die dort arbeiten, wie die Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten, sehr viel Toleranz. Ich glaube, viele Fans sehen das nach einem Konzert auch so. Wenn die Bilder ein paar Menschen inspirieren, sich an Initiativen um das Hurricane zu beteiligen, wäre das fantastisch.

Die Ausstellung ist bis zum 12. Mai samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr geöffnet sowie auf Anfrage. Die Finissage mit Auktion ist dann am Freitag, 17. Mai, um 18.30 Uhr.

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