Lauenbrücker Gastronomie öffnet mit neuem Konzept - VON MARIÉ DETLEFSEN

Restaurant wird Kultur-Scheune

Rainer Kruse möchte in der Lauenbrücker Scheune einen Ort für Konzerte etablieren. Für die Atmosphäre sorgen einige seiner Portraits von Musikern wie Udo Lindenberg oder John Lennon.
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Lauenbrück – Das Bistro Scheune in Lauenbrück hat nach seiner Schließung weiter eine Zukunft – allerdings ganz anders als gewohnt. Im August haben die ehemaligen Pächter ihr Restaurant aufgegeben, Besitzer Rainer Kruse hat sich eigener Auskunft nach schon viel länger Gedanken gemacht, was zukünftig aus dem Anlaufpunkt in Lauenbrück wird – und hat nun eine Lösung gefunden. Die Gaststätte wird zur Kultur-Scheune.

„In Zeiten des Gastronomiesterbens war es leider recht früh klar, dass es keine neuen Pächter geben wird“, so Kruse. „Nach längerer Überlegung habe ich die Entscheidung getroffen, die Scheune umzugestalten und einen Ort für Musikveranstaltungen zu schaffen“, kündigt Kruse jetzt an. Anstatt des Restaurantbetriebs soll es regelmäßige Kulturveranstaltungen geben. Den Möglichkeiten seien hierbei keine Grenzen gesetzt. Von Konzerten über Lesungen, Seminare oder Vorträgen gebe es jede Menge Optionen – Starttermin ist bereits am 4. Dezember.

Sowohl im Rahmen seiner Tätigkeit als selbstständiger Geschäftsführer der Steinfelder Wohngruppen als auch privat hat Kruse bereits zahlreiche Konzerte organisiert und durchgeführt, viele im Nötelhaus Scheeßel. Seine berufliche Einbindung, aber auch sein Alter seien deshalb der Grund, weshalb er vorerst nur Konzerte planen wird. Das bedeute aber noch lange nicht, dass es keine Umsetzungsmöglichkeiten für andere Formate gibt, im Gegenteil: „Mein Wunsch wäre es, dass sich eine Kulturinitiative oder ein Kulturverein bildet, der das ganze Konzept ausbaut und umsetzt.“

Im Januar möchte Kruse deshalb einen Termin bekannt gegeben, an dem sich Kulturinteressierte in der Scheune treffen können, um über eine potenzielle Vereinsgründung nachzudenken. Dieser soll die Gestaltung der Scheune aktiv leiten, um auch ansässigen kulturellen Vereinen die Möglichkeit zu bieten, die Räumlichkeiten mieten zu können. Falls sich ein Koch findet, könne laut Kruse sogar die Küche genutzt werden, da diese komplett von den Vorpächtern übernommen wurde. Nur private Feiern oder Geburtstage kämen nicht in Frage.

Die Räumlichkeiten wurden komplett neu gestrichen und dekoriert. Noch dazu wird derzeit ein feststehendes Bühnenelement samt Scheinwerfern und Vorhang aufgebaut. All das wurde aus privaten Mitteln finanziert. Weiter spendet Kruse einiger seiner Kunstbilder aus privater Sammlung von Musikern wie Udo Lindenberg oder John Lennon, um die kulturelle Atmosphäre zu unterstreichen.

„Ich weiß, dass ich mit dem Konzept keinen Gewinn machen werde. Ich möchte Lauenbrück einfach einen kulturellen Ort bieten, und würde mich freuen, wenn ich zumindest die Nebenkosten decken kann“, zeigt sich der Geschäftsführer positiv gestimmt.

Unter dem Motto „Es muss nichts, aber es kann vieles“ will Kruse in das neue Jahr starten. Er selbst werde sich um regelmäßige Musikveranstaltungen kümmern. Dazu zählt bereits ein irischer Abend mit Larry Mathews am 25. März. Weitere Termine sind in Planung. So liebäugelt Kruse mit der Idee eines regelmäßigen Kneipenabends einmal die Woche. Generell lautet der Appell des 69-Jährigen: „Für Pläne und Initiativen bin ich offen, und ich hoffe sehr, dass sich im Januar einige Freiwillige melden, um gemeinsam einen Kulturverein zu gründen und die Scheune zu einem Ort der Begegnung zu machen.“

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