Klimamanager der Samtgemeinde liefert Bericht zum Klimaschutzkonzept

Einsparungen nicht auf Knopfdruck

Die richtige Temperatur am Arbeitsplatz: Die Verwaltung der Samtgemeinde Fintel hat noch nicht überall den richtigen Dreh raus. Foto: HEyne
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Lauenbrück – Familien drehen die Heizungen herunter, geduscht wird nicht mehr jeden Tag: Einsparungen vor allem im Energiesektor sind angesichts steigender Preise überall auf der Tagesordnung. Nicht nur bei Privatleuten und Unternehmen, sondern auch den Verwaltungen. Die Samtgemeinde Fintel macht hier keine Ausnahme. Bereits bei der vergangenen Sitzung des Klimaausschusses der Samtgemeinde Fintel im Spätsommer war das Thema möglicher Einsparungen bei der Verwaltung auf der Agenda erschienen. Während der jüngsten Versammlung berichtete Klimaschutzmanager Matthias Weiß, inwieweit die Pläne inzwischen umgesetzt werden konnten. Und wie weit seine Hauptaufgabe, nämlich die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes, gediehen ist.

Weitgehend abgeschlossen sei dabei die Eruierung des Energiebedarfs der kommunalen Einrichtungen ebenso wie der Emissionen in der Samtgemeinde insgesamt. Die belaufen sich derzeit umgerechnet auf 6,1 Tonnen Treibhausgase pro Einwohner und Jahr, „angepeilt ist eine Tonne“, so Weiß. Dabei habe man sich auf Werte von 2019 bezogen. „Durch die Corona-Pandemie fallen die Werte für 2020 etwa beim Verkehr durchs Homeoffice anders aus als in normalen Jahren.“ In der Tat entfällt den Erhebungen nach ein großer Anteil des Energiebedarfs auf den Verkehr; das sei bei einer Flächenkommune ziemlich logisch. Aber auch der Transitverkehr, auf der Bundesstraße 75 ebenso wie auf der Bahnstrecke, schlägt statistisch zu Buche.

Abgesehen von der Tatsache, dass dieser nicht zu beeinflussen ist, liegt hier, wie einige Ausschussmitglieder anmerkten, eine weitere Krux der Erhebungen: Sie bestünden eben nur ein Teil aus real gemessenen Werten, ein anderer Teil sei rein statistischer Natur. „Demzufolge können unsere Einsparungen auch nicht konkret, sondern statistisch ausfallen“, folgerte Volker Witt (CDU). Dazu Samtgemeindebürgermeister Sven Maier: „Das stimmt teilweise, viele Werte wurden ja auch direkt von uns abgefragt.“

Der Energiebedarf der kommunalen Einrichtungen werde schon jetzt zu zwei Dritteln aus Wärmenetzen wie Biogas bestritten. Zu konstatieren ist laut Weiß weiterhin ein immer größerer Bedarf an Strom. Die erwartete Zunahme bis 2030 liege bei 20 Prozent. „Wir sind gut beraten, wenn wir uns hier in Zukunft gut aufstellen.“ Die Vorstellung einer abschließenden Analyse durch das hinzugezogene Fachunternehmen stellte er für die nächste Ausschusssitzung in Aussicht. „Dann müssen wir uns überlegen, in welche Richtung wir gehen wollen.“

Konkreteres konnte Weiß bei den Bemühungen um kurzfristige Einsparungen vermelden. So sei der Einsatz von Heizlüftern ebenso unterbunden worden wie der Standby-Betrieb von Geräten. „Überall – außer in den Kitas – wird die Temperatur auf maximal 19 Grad gedrosselt. Maßnahmen, die laut Witt schon seit vielen Jahren hätten laufen müssen. „Aber die Realität sieht eben anders aus“, so Maier, „das kriegen wir nicht überall auf Knopfdruck hin.“

So seien einige Heizungsanlagen zehn Jahre alt, andere hingegen schon 30. Auch im Rathaus laufe nicht alles rund: „Dadurch, dass wir Fernwärme und Fußbodenheizung haben, funktionieren die Einstellungen nicht immer – zum Teil hatten wir hier nur 15 Grad.“ Infolge eines trägen Systems könnte die Temperatur im eigenen Büro morgens elf und nachmittags 22 Grad betragen. „Da sind wir aber dran“.

Ebenso sei bei der Außenbeleuchtung die Regel „Licht aus nach Dienstschluss“ sei nicht ohne Weiteres umzusetzen: „Wir haben auch eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeitern“, so der Samtgemeindebürgermeister.

„Das Reinigungspersonal soll nicht im Dunkeln laufen.“ Weiterhin werden derzeit Leuchtstofflampen gegen LED ausgetauscht. „Allerdings nur solche, die viel im Einsatz sind“, so Weiß, „bei allen anderen warten wir, bis sie kaputt gehen.“

Auf einem guten Weg sei man in puncto Homeoffice: „Das funktioniert natürlich nicht immer und überall, aber bei den Fachdiensten schon ganz gut“, so Maier. Mit den meisten Mitarbeitern habe man Dienstverträge abgeschlossen – eine Maßnahme, die schon angesichts des Platzmangels angezeigt sei. Kritisch sieht dies Helmut Oetjen (SPD): „Wenn man die Leute nach Hause schickt und da ballert der Ofen, spart das keine Heizkosten, sondern verlagert sie nur.“  hey

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