Frauen mischen seit 40 Jahren beim SV Westerholz mit

„Nicht mehr wegzudenken“

Gründungsmitglieder mit den Damenleiterinnen (von links): Marion Behrens, Sandra Auerbach, Vorsitzender Christian Kirschstein, Kreispräsident Olaf Rautenberg und Damenkreisleiterin Anette Jaletzki Foto: Klaus-Dieter Plage
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Westerholz (age). 40 Jahre ist es her, da war beim Schützenverein Westerholz geballte Frauenpower angesagt. Mit einem Pokal- und Sachpreisschießen feierte der Schützenverein das 40-jährige Bestehen der Damengruppe. Vor dem offiziellen Festakt hatten die Westerholzerinnen ein Büfett aufgebaut, das auch auf dem Traumschiff hätte stehen könnte.

Begrüßt wurden die Gäste von der Damenleiterin Marion Behrens und Stellvertreterin Sandra Auerbach. „Was würdet ihr Schützenmänner eigentlich ohne uns Frauen im Verein machen“, fragten sie in ihrer Begrüßungsrede und gaben auch gleich eine Antwort: „Bei den Veranstaltungen habt ihr für Spaß und beim Kriegsgericht, dass genügend Geld für die Jugend zusammen kommt. Uns fällt immer eine Schandtat ein“. Olaf Rautenberg, Kreisschützenpräsident meinte, dass die Frauen im Schützenverein nicht mehr wegzudenken sind: „Und das ist auch gut so. Wir sind stolz und froh, dass wir euch in den Vereinen haben“. Anette Jaletzki, Kreisdamenleiterin, erinnerte daran, das vor 40 Jahren die Damen in einen Schützenverein eintreten durften und ihre eigene Königin ausschießen mussten. „Heute sind die Männer froh, dass wir gleichberechtigt mit ihnen schießen“, meinte die Kreisdamenleiterin. Ortsbürgermeister Wolfgang Kirschstein war überwältigt von der Veranstaltung und von dem reichhaltigen Büfett. „1976 war die Zeit schon längst reif für die Gründung einer Damenabteilung, den Frauen konnten schon immer alles. Die Männer haben sie meistens nicht gelassen“, meinte der Ortsbürgermeister. Anfänglich gab es einen Widerstand gegen die Gründung einer Damengruppe: „Einige versuchten mit wenig tragfähigen Argumente die Entwicklung aufzuhalten“. Ohne die Frauen im Verein könnte man so ein Fest nicht organisieren: „Die Männer wären da ein bisschen Hilflosigkeit ausbreiten“. Das Thema griff Vorsitzender Christian Kirschstein auf: „Wir würden sagen, wir machen ein Fest. Stellen draußen einen Zelt auf und machen eine Bratwurst auf die Hand, fertig“. Bei den Festen hat die Damengruppe immer etwas außergewöhnliches organisiert. „Die Männer sind oft etwas verwirrt, ob das überhaupt zulässig ist“, meinte der Vorsitzende und fügte hinzu: „Die Damengruppe ist eine Bereicherung für unseren Verein. Ohne unsere „verrückten“ Damen wäre es recht langweilig. Unsere Damen sind die Geilsten“.

Bereits 1970 wurde ein Anlauf genommen um eine Damengruppe zu gründen. Auf dem Schützenfest 1976 kam der Durchbruch. Mehrere Westerholzerinnen traten an den Vorstand heran, um eine Damengruppe zu gründen. Jedoch wollte sie nicht um die Königswürde kämpfen, sondern eine Damenbeste ausschießen. Zur ersten Damenleiterin wurde Ingrid Meyer gewählt. Bereits beim Erntefest 1976 marschierten 17 Damen im schwarzen Rock und weißer Bluse mit. Heute hat die Damengruppe über 50 Sportschützinnen. 1990 durchbrachen die Westerholzer Schützinnen ein zweites Mal die Vorherrschaft der Männer im Schützenverein. Die Frauen wollten gemeinsam mit den Männern um die Königswürde kämpfen. Bereits im nächsten Jahr zeigten die Schützinnen, dass sie ein gutes Auge und eine ruhige Hand haben. Edith Kirschstein wurde 1991 zur ersten Schützenkönigin proklamiert. 1992 und 1993 folgten zwei weitere Königinnen. Insgesamt holten gingen seit 1990 sieben Königinnentitel und sechs Erntemeisterinnentitel an die Frauen. Nach dem offiziellen Festakt standen noch Ehrungen auf dem Programm. Die Gründungsmitglieder Edith Kirschstein, Rita Dittmer, Irma Schnabel, Doris Sievers, Gunda Schulz, Inge Bruns und Flörke Blume wurde für 40-jährige Mitgliedschaft vom Kreisschützenpräsident Olaf Rautenberg geehrt. Übrigens: 27 Jahre leitete Flörke Blume die Damengruppe. Seit 2010 leitet Marion Behrens mit ihrer Stellvertreterin Sandra Auerbach die Abteilung.

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