Cordes und Hoppe stellen in Scheeßel aus

Wege

Die Künstlerinnen Ruth Cordes (rechts) und Susanne Hoppe (links) freuen sich auf viele Gäste.
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Scheeßel. Susanne Hoppe und Ruth Cordes sind die Künstlerinnen, die sich derzeit mit ihrer gemeinsamen Ausstellung Wege im Kunstgewerbehaus auf dem Meyerhof präsentieren. Beide Künstlerinnen stellen in ihren Werken einen engen Bezug zur lokalen Umwelt her – Cordes in ihren Motiven und Hoppe in dem sie Material aus der Region für ihre Skulpturen verwendet.

Hier aber enden dann die Gemeinsamkeiten der Ausstellenden. Cordes versucht in ihren Werken, das Positive des Lebens um sie herum darzustellen. Sie sieht sich selbst als Zwangsoptimist. „Die Fülle des Lebens ist etwas, das mich wahnsinnig inspiriert“, so Cordes. „Ich habe angefangen mit Fotos von kleinen und großen Detailaufnahmen aus der Natur. Die nenne ich Landschafts- Mantras. Man könnte sagen, ich gehe in die Natur, und das ist meine Kirche.“ Sie sei sehr rasch zu begeistern, auch wenn die Farb- und Motivvielfalt die sie in der Natur vorfände manches Mal zu viel für sie sei. Warum sie den Namen für die Ausstellung so gewählt habe? Die Art und Weise wie man Wege beschreitet, so Cordes, sei bereits eine Philosophie für sich. Es hänge unter anderem davon ab wie und wohin man gucke und für sie als Künstlerin dann auch die Frage nach dem Licht was sie verwendet um das Gesehene oder Erlebte im Bild festzuhalten. Dabei vermeide sie es, die Farbe Schwarz zu verwenden, da diese in der Natur nicht vorkäme. Tiefe werde bei ihr nur durch Farbe erzeugt.

Susanne Hoppe dagegen spricht deutlich auch das Schwarze an, zumal die Arbeit mit zum Teil 2.000 Jahre alten Mooreichen ihr wenig anderes übrig ließe. „Mooreiche ist zumeist schwarz, von daher hat auch Schwarz einen Platz in meinen Werken. Außerdem bin ich im Laufe meines Lebens schon durch so manches Tal geschritten, als durchweg positiv eingestellten Menschen würde ich mich nicht bezeichnen“, so Hoppe.

Den Titel Wege aber halten Beide für treffend, da es dabei auch immer ein wenig um die Suche nach der inneren Heimat gehe. „Warum“, fragt sich Hoppe „spricht einen das so an, der Begriff Heimat?“ Das habe nichts mit dem Leben zu tun, sondern mit einem individuellen Gefühl.

Dabei spiele der klassische Begriff von Heimat eine eher untergeordnete Rolle, vielmehr ginge es darum, wie einen Landschaft auch innerlich präge. Die eigenen Wurzeln seien mehr als das, was das Klischee von Heimat ausmache. Dabei erwähnt Cordes auch die persönliche Bedeutung des Hurricane Festivals als ein Teil, dessen was für sie Heimat ausmache. „Da habe ich ja auch mit 15 Jahren bereits erste Festivalerfahrung gesammelt. Das Hurricane gehört hier in Scheeßel einfach mit dazu.“ Die Bedeutung der unmittelbaren Umgebung für den Menschen, sei immens wichtig für die Prägung eines Menschen, so Cordes. Das sei inzwischen auch wissenschaftlich erwiesen. Auch die Erlebnisse der Generation von Eltern oder Großeltern hätten dabei Einfluss auf die Entwicklung und Prägung der Kinder und Enkelkinder. Das Beispiel der Kriegsenkel, der Kinder also, deren Großeltern aktiv als Erwachsene den letzten Weltkrieg miterlebt hatten, führt Hoppe hier dezidiert an, um ihren Punkt zu klären. Diesen Einfluss der Vorfahren versuche sie in manchen ihrer Skulpturen zu verarbeiten. Aber auch Bezug zu aktuellen Themen kann man in Hoppes werken finden, wohingegen die Werke von Ruth Cordes dem Betrachter zeitlose Einblicke in das Leben um uns herum bieten. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Juni.

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