Autorin Daniela Tetzlaff präsentiert ihr Romandebüt - Von Ann-Christin Beims

„Am Ende die Zeit“

Daniela Tetzlaff präsentiert stolz ihren Debütroman "Am Ende die Zeit". Foto: Ann-Christin Beims
 ©

Scheeßel/Abbendorf. Bücher sind Daniela Tetzlaffs Leidenschaft: Schon als Kind hat sie lieber gelesen, wenn andere draußen spielten, verschlang sie Fantasyromane wie Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ und „Momo“. Vor zehn Jahren hatte die Abbendorferin schließlich einen merkwürdigen Traum von einem Mann mit Katzenaugen. Während manche Träume mit dem ersten Tageslicht verblassen, hat dieser Tetzlaff bis heute nicht mehr losgelassen. Herausgekommen ist ihr Debütroman „Am Ende die Zeit“, der Ende Dezember als Printausgabe in den Buchhandel kommt.

Tetzlaff war fasziniert von dem Bild in ihrem Kopf und forschte nach, wo es etwas in dieser Art gibt. Geholfen hat ihr dabei, dass sie seit 20 Jahren in der Rotenburger Stadtbibliothek arbeitet. „Ich wusste, wo ich suchen muss“, erzählt sie. Fündig geworden ist sie schließlich bei den alten Ägyptern, die unter anderem die Katzengöttin Bastet verehrten. „Ich habe mich gefragt, was wäre, wenn das tatsächlich so passiert wäre. Daraus ist meine Welt entstanden“, so Tetzlaff. Diese Welt basiere auf fünf Gerüsten – Licht, Schatten, Tod, Leben und das Chaos – und wie alte Mythen und Religionen dies verarbeitet haben.

In dieser Welt lebt der Stern Luma, der an seinem 16. Geburtstag beschließt, dass ein neuer Look her muss. Luma möchte nicht länger als sonderbar gelten, sondern ein normales Leben führen. Doch dann wird ihre Mutter ermordet und das Sternenkind landet zwischen den Fronten einer uralten Fehde: Licht und Schatten kämpfen auf der Erde um die Vorherrschaft und nur ein Waffenstillstand sorgt für Ruhe. Damit das so bleibt, muss sich die Menschheit alle zweitausend Jahre Zeit erkaufen. Diesmal steht der Zeitenwandel jedoch auf der Kippe und das Heer der Finsternis macht sich bereit, alles zu vernichten. Eine letzte Chance bleibt, denn gemeinsam mit Rufius, einem Nachfahren Bastets, kann Luma den Untergang verhindern. Doch dafür muss ein Opfer erbracht werden.

In Tetzlaffs Roman existieren die Wesen, die die alten Ägypter angebetet haben, nach wie vor. Sie haben sich weiterentwickelt und mit Menschen vermischt. „Daher ist bei Rufius zum Beispiel nicht mehr so viel Katze da. Er hat aber noch Krallen und die Fellzeichnung ist vorhanden – wie eine Tätowierung“, erklärt die Autorin ihre Vision. Dabei sei es keine Geschichte über Magie, wie das Thema Licht und Schatten in der ägyptischen Mythologie oft dargestellt werde. „Ich wollte den Zauber der Wirklichkeit einfangen“, betont sie. Die Geschichte sei rein fiktiv, beruhe aber auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dazu habe die Abbendorferin viel recherchiert – auch, weil ihr immer wieder neue Ideen kamen, die sie einbauen wollte. „Ich bin perfektionistisch veranlagt, da ist schon mal was im Papierkorb gelandet und ich habe neu angefangen“, erzählt sie. Für ihren Roman hat sie zudem die keltische Mythologie durchgestöbert, mit Sprachen herumgespielt und sich mit Astrophysik und Albert Einsteins Relativitätstheorie beschäftigt. „Die habe ich mir selbst erklärt und dann dem Leser – mal gucken, ob es hinhaut, wenn nicht, ist einfach ein schöner Satz da drin“, sagt sie und lacht.

Während Tetzlaff an ihrem Erstling zehn Jahre bastelte, legte sie beim Finden ihres Verlages einen Blitzstart hin. „Ich hatte fünf kleinere Verlage angeschrieben und dann sehr schnell eine Mail von Lysandra Books erhalten, die mich kennenlernen wollten“, ist sie noch immer überrascht, denn sie habe von anderen Autoren gehört, wie schwer es sei, einen Verleger zu finden. Anfang 2017 hatte sie den Vertrag in der Tasche und im Sommer begann das Lektorat. „Während der vier Durchgänge habe ich noch viel gelernt“, erinnert sich die gebürtige Braunschweigerin, die mit vier Jahren mit ihren Eltern nach Scheeßel gezogen ist. Entstanden ist ein Buch, dass zum Nachdenken und zum Lesen zwischen den Zeilen anregt – und so auch für Erwachsene interessant sei. Das Cover hat ein Designer in Rücksprache mit Tetzlaff entworfen und zeigt Stern Luma, daher sollte es hell und leuchtend sein. „Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt sie begeistert. Nur an den Titel ihres Romans musste sie sich gewöhnen. „Ich wollte es ,Licht und Schatten‘ nennen, aber das gab es schon mehrfach“, bedauert sie. Während der langen Schreibphase haben ihr Mann und ihre Kinder sie unterstützt, auch wenn es Höhen und Tiefen gegeben habe. „Sie waren ganz lieb und wussten einfach, das ich das machen muss“, erklärt die Schriftstellerin, die derzeit an ihrem zweiten Roman schreibt – und damit fast fertig ist. „Das ging diesmal wirklich erschreckend schnell“, merkt sie an. Inspiriert worden sei sie dazu vom Cover eines Computerspieles, das sie aber nie gespielt habe. Wer aber erstmal wissen möchte, ob Luma ihre Mission gelingt, kann sich das E-Book besorgen oder ab Ende Dezember die Printausgabe. Außerdem organisiert Tetzlaff das „Fest der Fantasie“ am Samstag, 20. Januar, in der Stadtbibliothek, und neben einer Bardin und anderen Autoren steht auch die Autorin auf der Bühne und liest aus ihrem Roman.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser