Rotenburg. Es ist der erste musikalische Höhepunkt des Rotenburger Kulturkalenders: Am kommenden Sonntag, 20. Januar, spielt die Gruppe Vocality Jazz in der Glasrotunde von Mercedes Sternpartner. Das Konzert ist ein Heimspiel für Sänger Oliver Gies. Der gebürtige Jeddinger ist Mitglied der A-capella-Band Maybebop, die Konzerthallen überall in Deutschland füllt.
Vocality Jazz ist sein zweites Musikprojekt. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit, damit in Rotenburg aufzutreten“, so Gies, der auf einen alten Bekannten trifft: Als „Vorband“ singt ab 18 Uhr Thorsten „Todde“ Finner. „Zum Abschluss des langen Konzertabends planen die beiden Künstler einen gemeinsamen musikalischen Abschluss“, verrät der Vorsitzender der Kulturinitiative Rotenburg, Uwe Goldschmidt. Er ist bekennender Fan von Vocality Jazz: „Ich habe da total Bock drauf.“
Vocality Jazz gibt es auf dem Papier bereits seit 20 Jahren – doch 15 Jahre ruhte das Bandprojekt, weil ein Sänger aus beruflichen Gründen ins Ausland gezogen war. „Bis vor zwei Jahren. Dann kam er zurück nach Deutschland und wir haben die Band wieder zusammengetrommelt“, so Gies, der die Musik der Gruppe so beschreibt: „Wir sind wie eine kleine Bigband mit drei Stimmen. Wir spielen überwiegend englische Jazz-, Pop- und Rock-Hits, beispielsweise von Simon and Garfunkel und Sting. Aber ich streue auch deutsche Maybebop-Stücke und Coverversionen von Liedern wie ,Altes Fieber‘ von den Toten Hosen ein.“ Weil der Tourkalender von Maybebop rappelvoll ist, geben Vocality Jazz nur zehn Konzerte in 2019. Musikalisches Vorbilder sind Gruppen wie die New York Voices, Manhattan Transfer und das Gesangstrio Lambert, Hendricks & Ross, das in den 1950er- und 1960er-Jahren sehr erfolgreich war. „Die haben zwar nicht gut zusammen gesungen, aber waren damals sehr innovativ“, sagt Gies und lacht. Goldschmidt freut sich, mit Finner in den Abend zu starten. „Nach 15 Jahren Indie-Rock, Festival-Bühnen und unzähligen Tourneen mit seiner Band Everlaunch hatte er Sehnsucht nach eigenen Songs, nach Veränderung und Selbstbestimmung“, so Goldschmidt. Herausgekommen sei dabei mit „The Seaside Stories“ ein Solo-Debüt, das sich vielseitig zwischen Folk und Singer-Songwriter einreiht, sich mal akustisch, intim, mal vielschichtig arrangiert zeigt. Dazu singt Finner einige Lieder von Everlaunch sowie ausgewählte Cover-Versionen von Oasis, The Beatles und den Hurts. Jochen Kaiser begleitet ihn an Piano und Keyboard. Anschließend betritt Bariton Gies mit Sängerin Claudia Burghard und Knabenchor-Stimmbildner Nils Ole Peters die Bühne. Begleitet werden sie vom Rhythmustrio Markus Horn am Klavier, Lars Hansen (Bass) und Dieter Schmiegelok (Schlagzeug). Gemeinsam präsentieren sie Bossa, Swing, Samba, Balladen, Blues und Pop im Jazzgewand. „Die Musik ist mal schwerelos, mal zupackend, mal modern, mal old fashioned, immer State of the Art und stets gleichermaßen raffiniert wie zugänglich“, so Goldschmidt. • Eintrittskarten gibt es zum Preis von 19 Euro, ermäßigt für 16 Euro im Vorverkauf bei Famila in Rotenburg und im Info-Büro im Rathaus der Stadt.
