Stadt Rotenburg vergibt 15. Umweltschutzpreis an Vereine, Gewerbe und Bürger

Grüne Vielfalt

Das Team vom Simbav arbeitet ganzheitlich für den Umweltschutz. Dafür gab es eine Urkunde von Andreas Weber und Andrea Riess (rechts) vom Umweltbüro.
 ©Foto: Henning Leeske

Rotenburg. Viele Rotenburger Vereine, Gruppen, Unternehmen und Privatleute leisten täglich einen Beitrag für den Umweltschutz. Die Stadt Rotenburg ehrte in dieser Woche zum 15. Mal Projekte, die sich als besonders kreativ, innovativ und wirkungsvoll gezeigt haben. 2.500 Euro an Preisgeldern schüttete die Jury insgesamt aus.

„In diesem Jahr hatten wir 20 Teilnehmer. Die Vielseitigkeit war unglaublich groß. Einige Dinge, die uns vorgestellt wurden, hatte ich so noch nie gesehen“, schilderte Bürgermeister Andreas Weber seine Erlebnisse als Jurymitglied. Er verweis auf die Preise, die Rotenburg in den vergangenen Jahren eingeheimst hatte, unter anderem als wildbienenfreundlichste Kommune in Niedersachsen. So gesehen seien die Umweltschutzpreise ein Spiegelbild der reichhaltigen Aktivitäten des Umweltschutzes in der Wümmestadt.

Besonders viele Vorschläge gingen in der Kategorie der Vereine und Institutionen ein. Als Sieger überzeugte der Verein Simbav, der den Umweltschutz den Kindern und Familien vermittelt. Mit diversen Projekten von Waldgruppen über die Vermeidung von Verpackungsmaterial bis hin zum Treffpunkt Düt & Dat, in dem gebrauchte Kindersachen weiterverwertet werden, spiele der Umweltgedanke als roter Faden eine große Rolle im gesamten Eltern-Kind Verein, so Weber.

Auf den zweiten Platz kam die Initiative für Ernährungssouveränität „Regio Challenge – Iss was um die Ecke wächst“, die für ihre Simulation bundesweit Nachahmer findet. Der Bürgerbus Rotenburg erhielt den dritten Platz für 37 Tonnen eingespartes CO2. Seit 2012 mussten etwa 65.000 Autos weniger durch die Stadt fahren, weil es das Busangebot gibt. Außerdem bekamen folgende Vereine eine Ehrung: BUND Kreisgruppe Rotenburg für den Schutz und Förderung von Wildbienen, der Ökumenische Arbeitskreis „Rotenburger Gebete – Schöpfung bewahren, der Ünnerstedter Spieker für die Errichtung eines Mehlschwalbenbiotops und der Hegering Sottrum für die Rehkitzrettung mit Drohnen. Bei den Firmen gab es nur einen Teilnehmer: Snoek Naturprodukte aus Mulmshorn. „Snoek entwickelte ein rückstandsloses abbaubares Insektizid auf Wasserbasis“, verlas Weber in der Begründung. Hans-Wilhelm Willenbrock und Kurt Schlicker nahmen nach 2017 nun schon zum zweiten Mal den Preis entgegen.

Als Kindergarten sind die Unterstedter Strolche Preisträger für ihre selbstgebauten Nisthilfen für Wildbienen und Ohrenkneifer am Ünnerstedter Spieker sowie eine Streuobstwiese geworden.

Bei den Privatpersonen hatte Weber eine kleine Überraschung für Rolf Ludwig im petto. Durch seine großzügige Spende in Höhe von bis zu 250.000 Euro hatte er die Umwandlung eines Sportplatzes in der Ahe in einen Winterrasenplatz gesichert und die Anlage eines Kunstrasenplatzes verhindert. „Eine Vermeidung des Eintrags von Mikroplastik in unsere Umwelt und ein Vorbild für Vereine in anderen Städten“, lobte Weber, als er dem stolzen Spender symbolisch ein Stück Kunstrasen sowie einen Sack mit Winterrasensamen überreichte.

Die Wohngemeinschaft in der Mühlenstraße ging mit ihrem Mehrgenerations-Projekt „Lebensart“ als Sieger mit den höchsten Bewertungen der Jury in den Kriterien Signalcharakter, ökologische Bedeutung und Engagement sowie als soziales Vorbild hervor.

Mit einem KFW Standard 40+ und einer minimalen Stromnetzanbindung weist das Haus eine autarke Energieversorgung über Geothermie und Photovoltaikanlage für die Wärmepumpe der Heizungsanlage aus. Auch das Außengelände wird von „Urban Farming“ und Naturschutz geprägt, wie die Teilung von Ressourcen bei Haushaltsgeräten und beim Carsharing. Für ihren ganz besonderen Garten bekam Adelgunde Eichel den zweiten Preis. Niels Kruse schilderte die Herausforderung eines naturnahen Privatgartens.

Armin Ortlam kam auf den dritten Platz mit seinem Haus, das ohne fossile Energieträger auskommt. Weitere private Preisträger waren die Mobilitätsgemeinschaft „Ahe-Carsharing-Nachbarn“. Die Preisträger teilen sich ein Auto.

Die zehnjährige Jarla Meyer schuf eine Wildblumenfläche, Susanne Peschel legte ein Insektenbüfett in der Nordheide an. Weitere Auszeichnungen gingen an Martin Borgas (sammelte Müll am Bullensee) sowie Helmut Thönelt (Inititator einer Umweltbroschüre).

Die neue Ukulelengruppe und der Chor Stimmbande sorgten für musikalische Uwährend der lockeren Feierstunde im Ratssaal des Rotenburger Rathauses.

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