Rat der Stadt Rotenburg nimmt Spende von Rolf Ludwig an - Von Dennis Bartz

„Ein Tag der Freude“

Rolf Ludwig spendet Geld aus seiner Stiftung für die Anlage eines Winterrasenplatzes.
 © Archiv-Foto: Dennis Bartz

Rotenburg. Als sich die Ratsmitglieder von ihren Plätzen erheben und minutenlang applaudieren, bleibt der ARS- und TuS-Vorsitzende Rolf Ludwig stehen und lässt seinen Blick gerührt durch die Sitzreihen des Ratssaals in Rotenburg schweifen. „Es ist ein besonderer Tag für mich, ein besonderer Tag aber auch für den Sport in Rotenburg“, hatte er zuvor am Rednerpult erklärt. Ludwig dankte den Ratsmitgliedern dafür, dass sie seine Spende („Es ist eine Herzenangelegenheit für mich“) einstimmig angenommen und damit die Anlage eines Winterrasenplatzes im Ahestadion auf den Weg gebracht haben.

Jahrelange war die Frage, ob der alte Grandplatz in einen Kunstrasen umgewandelt werden soll, heiß diskutiert. Auch Ludwig hatte sich immer wieder zu Wort gemeldet und im November vergangenen Jahres gegenüber der Rundschau angekündigt: „Ich werde mit allen Mitteln, die ich zur Verfügung habe, gegen einen Kunstrasenplatz kämpfen. Für mich ist das gesundheitsgefährdendes Plastik.“

Seit der Sportlerwahl im Februar ist klar, wie weit er dafür tatsächlich gehen würde. Zur Überraschung von Bürgermeister Andreas Weber (SPD, „Ich war darüber bass erstaunt“) bot er an diesem Abend an, der Stadt mit Mitteln aus seiner Rolf-Ludwig-Stiftung den Winterrasenplatz zu bezahlen. Zwischen 250.000 und 300.000 Euro soll dieser kosten, betonte Weber am Donnerstagabend. „Nach Abzug der Fördermittel von Bund, Landkreis und Lotto-Stiftung bleibt noch immer ein sechsstelliger Betrag“, rechnete Klaus Rinck (CDU) vor.

Er war der einzige, der nach seinem Dank („Wir haben in jedem Fall eine Verbesserung der Situation“) mit kritischen Worten die Feststimmung im Ratssaal trübte. Der Winterrasenplatz sei für ihn und seine Partei nur ein Testballon. Es bleibe abzuwarten, ob der Regen darauf tatsächlich besser versickere und der Platz damit länger bespielbar bleibe als ein herkömmlicher Rasenplatz. „Wir versuchen es jetzt erst mal damit und halten ein Auge darauf, ob die Fußballer damit wirklich besser zurechtkommen“, kündigte Rinck an.

Ludwig knüpft seine Spende an einige Bedingungen: So soll die Stadt die Firma von „Rasen-Papst“ Clemens Mehnert mit der Planung und Umsetzung beauftragen. Mehnert selbst soll nach Möglichkeit ortsansässige Unternehmen ins Boot holen. Außerdem soll die Stadt alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen.

Noch in diesem Jahr soll nach der Vorstellung Ludwigs der Bau des Winterrasenplatzes abgeschlossen werden, damit dieser im Mai kommenden Jahres erstmals genutzt werden kann. „Ich habe die Überweisung in Höhe von 250.000 Euro bereits in Auftrag gegeben. Das Geld ist Anfang der Woche auf dem Konto der Stadt“, sagte Ludwig, um zu beweisen, dass er es tatsächlich ernst meinte. Mit einem Lächeln ergänzte er: „Aber eigentlich weiß jeder, dass auf mein Wort Verlass ist.“

Nach jahrelangem Kampf und persönlicher Kritik an ihm („Eigentlich hätte ich das Spendenangebot deshalb zurückziehen müssen“) freute sich Ludwig sichtlich über die Genugtuung, sein Ziel erreicht zu haben.

„Eine Spende in dieser Größenordnung ist einmalig“, lobte Weber. „Was lange währt, wird endlich gut. Kunstrasen ist zu teuer und ökologisch nicht vertretbar.“, betonte Elisabeth Dembowski von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Es ist ein Tag der Freude“, stellte Frank Grafe (SPD) klar und reihte sich damit in die Dankesworte von Rolf Klammer (SPD) und Jens Kohlmeyer (Wir) ein.

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