Millionen-Sanierung im Ronolulu geht in die nächste Stufe - VON MICHAEL KRÜGER

Jetzt geht’s ans Dach

Noch ist es zu kalt. Wenn das Hallenbad weitgehend schließt Anfang März, wird das Freibad noch nicht wieder öffnen können. Um es betriebsbereit zu machen, darf es nicht mehr frieren.
 ©Krüger

Rotenburg – Der Millionen-Umbau im Rotenburger Erlebnisbad Ronolulu schreitet voran. In einem Monat geht es dem Hallenbad ans Dach. Schwimmer müssen sich dann für einige Wochen gedulden – denn die großen Becken stehen dann nicht mehr zur Verfügung, auch das Freibad wird noch nicht öffnen: Es ist noch zu kalt.

Was 1974 als schick und funktional galt, ist heute „energetisch eine glatte Sechs“. Das sagt Volker Meyer, Chef der Rotenburger Stadtwerke, die das Bad betreiben. Das Dach des Hallenbads muss erneuert werden. Noch laufen die Ausschreibungen für Dackdecker- und Zimmererarbeiten sowie den Fassadenbau, aber ab dem 6. März soll es nach langer Vorbereitung losgehen. Seit Oktober steht der Beschluss des Aufsichtsrats, das sanierungsbedürftige Dach in einer vom Büro „Architektenstern“ konzipierten Art umzubauen. Gab es einst erste Pläne mit einer aufwendigen Stahl- und Glaskonstruktion, sind die Stadtwerke vor dem Hintergrund massiv gestiegener Baukosten sowie der Notwendigkeit eigener energetischer Versorgung umgeschwenkt: mehr Holz, eine größere Photovoltaikanlage auf dem Dach, alles etwas dezenter, aber doch für die Region interessanter – da auch mehr heimische Firmen beteiligt werden können beim Umbau. „Nachhaltiger, günstiger, energiesparender“, sagt Meyer zu den Plänen. Im Gegensatz zum heutigen Erscheinungsbild wird es „heller, wärmer und höher“, ergänzt Projektmanager Achim Figgen.

Nach einem Abschiedserlebnistag am 26. Februar wird das Hallenbad ab dem 6. März schließen. Das betrifft das Sprungbecken, den Mutter-Kind-Bereich, die Rutsche und das Schwimmerbecken. Aber: „Wir machen nicht ganz zu“, betont Meyer. Ziel sei es, das Bad „immer offenzulassen“. Das bedeutet, dass Sauna- und Wellnessbereich weiter genutzt werden können, das Restaurant Aloha hat normal geöffnet, und auch das Nichtschwimmer- oder Lehrschwimmbecken zur Wümme hin bleibt zugänglich, sofern das die Bauarbeiten aus Sicherheitsgründen erlauben. Das Dach dort wird nicht erneuert, nur die Lüftungsanlage wie im gesamten Bad. Die Badleitung werde versuchen, mit entsprechenden Trennwänden zumindest den Kursbetrieb aufrecht zu erhalten. Das sei ganz wichtig, betont Christian Ohly, denn angesichts der Pandemiefolgen gebe es immer noch einen immensen Nachholbedarf gerade bei den Anfängerkursen. „Es dauert keine 24 Stunden, dann sind die ausgebucht“, so der stellvertretende Badleiter.

Sportschwimmer müssen sich ab dem 6. März erst einmal gedulden. Die Überlegungen, das große Becken im Hallenbad zu schließen und gleichzeitig das Freibad zu eröffnen, haben sich nicht nur angesichts der Energiekrise zerschlagen. Es ist auch einfach zu kalt, um jetzt die Becken draußen vorzubereiten. Dafür muss es auch nachts frostfrei sein, sonst fallen in den entleerten Becken schlichtweg die Fliesen ab. Ist es warm genug, brauche das Technik-Team trotzdem noch ein paar Wochen, um alles für die Badegäste herzurichten. „Allerspätestens am 1. Mai ist es offen“, verspricht Stadtwerke-Chef Meyer. Bei günstiger Wetterlage sei auch ein Start im Freibad noch im April denkbar.

„Alles über uns wird jetzt weggerissen“, sagt Projektleiter Figgen. Beim Blick ins Hallenbad deutet er die Dimension der bevorstehenden Arbeiten an. Die sind groß, aber viel von dem, was notwendig war und ist, um das Bad mit langer Geschichte am Leben zu erhalten, ist bereits erfolgt. Schwimmer-, Sprung- und Planschbecken sind bereits neu verkleidet worden, die Energiezentrale ist aus dem Keller in den hinteren Bereich des Geländes an der Wümmebrücke gewandert. Drei Blockheizkraftwerke und ein Wärmespeicher sorgen künftig für die Versorgung des Bads, noch nicht komplett mit Biogas, wie Meyer bedauert, aber auf einem guten Weg dahin. Nun ist also das Dach dran, läuft alles nach Plan, ist dieses Ende Oktober fertig.

Gut 1,5 Millionen Euro hat die Sanierung der Becken im ersten Schritt gekostet, nun kommen noch einmal rund 12,4 Millionen Euro dazu. Rund drei Millionen, heißt es, stammen aus Fördertöpfen von Land und Bund, der Rest aus der Region von Landkreis, Stadt und Eigenmitteln. Meyer: „Wenn wir noch einen Topf finden, wollen wir aber weiter machen.“ Denn zu den notwendigen Dingen der energetischen und baulichen Sanierung des überregionalen Frequenzbringers für die Kreisstadt kommen viele Überlegungen und Wünsche, was die Attraktivitätssteigerung betreffen. An erster Stelle: ein neuer Rutschenturm mit neuen Rutschen. Meyer: „Das sind aber leider noch Visionen der Zukunft.“

Abschlussparty

Bevor das Hallenbad für die Renovierungsarbeiten schließt, lädt das Ronolulu für Sonntag, 26. Februar, von 10 bis 20 Uhr zum großen Erlebnistag ein. Freier Eintritt und ein kleiner Imbiss für die ersten 500 Gäste sowie Animation, Action, Schaumkanone, Wasserspielgeräten und gute Laune werden versprochen. Ab 19 Uhr gibt es dann eine „Aqua Disco“ mit „Moonlightschwimmen“ für etwas Ältere bis 27 Jahren. Mehr auf www.ronolulu.de.

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