Künstlerin Christina Völker lässt Kinder im Atelier kreativ sein

Mit Herz, Kopf und Hand

Sinje (links) kann ihre Kreativität im Atelier zusammen mit Christina Völker ausleben.
 ©Rotenburger Rundschau

Rotenburg (r/db). Sinje steht an der großen Papierwand und kreist mit den Handflächen über den Untergrund. Farbige Strukturen entstehen, erst in Orange, dann in Gelb und schließlich in Grün. Die Fünfjährige ist an diesem Morgen im kleinen Atelier der Lebenshilfe Rotenburg kreativ, das im Haus für Kinder in der Wittorfer Straße zu finden ist. Unterstützt wird sie von Diplom-Kunsttherapeutin Christina Völker.

2005 absolvierte Völker in Ottersberg ihren Abschluss mit dem Schwerpunkt Malerei und Bildende Kunst, seit 2007 ist sie bei der Lebenshilfe tätig – zunächst als Honorarkraft für künstlerische Angebote bei Blume und Co. sowie später auch in der Werkstatt in Dauelsen. Und schließlich gesellte sich die Aufgabe im Bereich Kinder und Familie dazu. Seit 2011 ist Völker bei der Lebenshilfe angestellt.

Donnerstags ist sie im Haus für Kinder vor Ort, dienstags in der Außenstelle am Berliner Ring. Um sich optimal auf die Kinder einlassen zu können, sind die Gruppen klein. Maximal drei der Lütten sind gleichzeitig im Atelier. Sie werden ermuntert, Bilder und Geschichten selbst zu finden. Nach Herzenslust darf gemalt, getont und gezeichnet werden.

Thematische Vorgaben gibt es nicht, die Kinder haben künstlerisch freie Hand. Die gestalterische Auseinandersetzung spricht Kopf, Herz und Hand gleichermaßen an – und die Entwicklung der Persönlichkeit sowie die emotionale Empfindsamkeit werden angeregt. Ganz unbefangen und reizoffen nutzen die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, in dem Raum kreativ zu sein. „Es ist toll, ihre Entwicklung zu sehen“, erklärt Völker, die zwar unterstützt, wenn nötig, sich selbst ansonsten aber zurücknimmt und die Kinder das umsetzen lässt, was sie möchten.

Manche arbeiten besser allein, andere gern mit einem gleichaltrigen Malpartner. Manchmal wird flüssige Farbe verwendet, dann wieder Wachs- oder Grafitstifte. Das Atelier ist dafür passend ausgestattet. „Jedes Kind kann die Materialien nutzen, die es wünscht.“

So unterschiedlich wie das Material sind die Wahrnehmungen damit. Flüssige Farbe auf der Handfläche fühle sich natürlich anders an als ein Stift in der Hand. Die Ergebnisse werden in Mappen gesammelt. Kurz bevor das Kind in die Schule wechselt, schaut sich Völker mit ihm noch einmal die Werke an und schließlich gibt es die Mappe als Abschiedsgeschenk.

Völker ist selbst freie Künstlerin, gewann bereits den Verdener Kunstpreis und war Stipendiatin im Wilke Atelier Bremerhaven. Viele Ausstellungen schlagen in ihrer Vita zu Buche, bis 30. April kommt nun eine weitere Präsentation in der Arbeitnehmerkammer in Bremerhaven hinzu.

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