Einführungsgottesdienst für Superintendentin Sabine Briese - Von Andreas Trautmann

Wünsche für eine gute Zeit

Hartmut Ladwig, Dr. Christian Brandy (von links) und Thomas Steinke (rechts) begrüßen die neue Superintendentin Susanne Briese.
 ©Andreas Trautmann

Rotenburg. Kürzlich waren im weiten Umkreis um die Rotenburger Stadtkirche keine Parkplätze mehr zu finden. Grund: In der voll besetzten Kirche fand der feierliche Einführungsgottesdienst für Superintendentin Susanne Briese statt.

Im lichtdurchfluteten Gotteshaus begrüßte Hartmut Ladwig als Vorsitzender des Kirchenkreistages die Gemeinde und die Gäste. Bevor Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy die Ansprache zur Einführung von Briese hielt, wurde die von Landesbischof Ralf Meister am 28. Oktober 2014 ausgestellten Urkunde zur Übertragung des Amtes verlesen.

Brandy kannte die neue Superintendentin bereits seit Beginn ihrer pastoralen Laufbahn in Uchte, da er ebenfalls in der Nachbargemeinde seine erste Pfarrstelle betraute. Daher duzte er die Superintendentin in seiner Ansprache, in der er kurz die beruflichen Stationen der 51-Jährigen nachzeichnete, die in Eime bei Hildesheim aufgewachsen ist.

Briese wurde 1993 nach dem Vikariat in Uchte für fünf Jahre ordiniert. Anschließend berief man sie für sechs Jahre zur Studieninspektorin im Predigerseminar Loccum. Dort war Briese an der Ausbildung angehender Pastoren beteiligt. Sie befasste sich auch mit der Reflexion der pastoralen und kirchlichen Praxis. In die Loccumer Zeit fiel außerdem die Ausbildung als Trainerin für Liturgische Präsenz und die regelmäßige Mitarbeit an Verkündigungssendungen im NDR. In den letzten zehn Jahren war Briese Gemeindepastorin in Luthe bei Wunstorf. Neben reichlich Gemeindeerfahrung bringe Briese auch sechs Jahre Mitarbeit in der Landessynode ein.

Brandy umschrieb das zukünftige Tätigkeitsfeld der Superintendentin. Der Kirchenkreis umfasse mit sechzehn Gemeinden insgesamt 60.000 Mitglieder. Die Diakonie spiele in Rotenburg und im Kirchenkreis eine herausragende Rolle. Die Arbeit der Diakonie und ihre Verbindung mit Kirchengemeinden und -kreis werde neben der Vernetzung des geistigen mit den Bereichen des öffentlichen Lebens und der Politik sollen zukünftige Arbeitsfelder sein.

„Das Amt der Superintendentin ist ein wirkliches Leitungsamt mit hoher Verantwortung unter anderem im Bereich Finanzen und Personal“, betonte Brandy. Zusätzlich sei Briese auch immer noch Pastorin. Sie stehe aber nicht alleine vor den vielen Aufgaben. In Rotenburg gäbe es eine gute Tradition der Gemeinschaft im Team mit vielen Begabungen.

Der Landessuperintendent bedankte sich bei allen mit Namensnennung, die in dem halben Jahr, in dem die Stelle unbesetzt war, wesentlich bei der Aufteilung und Abstimmung der Aufgaben mitgewirkt haben.

Annette Hollmann, Kirchenkreisvorstand und Mitarbeiterin in der Diakonie, Pastor Uwe Keller-Denecke vom Stephansstift Hannover, Pastorin Martina Stecher aus Wittmund, Pastor Thomas Steinke aus Fintel und zugleich stellvertretender Superintendent im Kirchenkreis, sowie Pastor Matthias Wöhrmann von der Landeskirche Hannover weihten und segneten anschließend die vor dem Altar kniende Superintendentin.

In ihrer Predigt von der Kanzel spricht Briese von der Verantwortung der Menschen nach Übergabe der Schöpfung an sie. Ausgrenzungen wegen anderer Herkunft, kulturellem oder religiösen Hintergrund oder Zugehörigkeit zu einer sexuellen Minderheit widersprächen dem Grundgedanken einer vielfältigen Gesellschaft. Die Pastorin sieht es als Aufgabe, in Gesprächen und Debatten dafür einzustehen. Sie wünsche sich auch in den Räumen der Kirche Vielfalt, Respekt für die Unterschiede der Frömmigkeit. Briese möchte offen sein in der Begegnung mit anderen Menschen und wolle gastfreundlich und barrierefrei Türen öffnen.

Im Anschluss an den Gottesdienst ging es mit einem Sektempfang bei Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus weiter. Dort ntzten viele Gemeindemitglieder und Gäste die Gelegenheit, der frischgebackenen Superintendentin zu gratulieren.

Die Ansprache von Kirchenvorstandsmitglied Hilmer Drögemüller begann mit einem lauten Klingeln seines Telefons und einer Absage an seinen Anrufer, dass er an dem Bundesligaspiel vom SV Werder Bremen gegen den VFB Wolfsburg nicht teilnehmen könne, da er im Gemeindehaus anwesend sein muss. Aber er sprach dabei seine Erwartungshaltung wie beim SV Werder Bremen aus, der jetzt sechs Mal hintereinander gewonnen habe. Und das sei Sache des Teams und ein Ansporn für Frau Briese und für uns alle: „auch wenn wir alle unbequeme Wege gehen müssen...“

Elke Twesten, Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin des Landkreises Rotenburg aus der Kirchgengemeinde Scheeßel sei froh, dass mit Briese die Frauenquote erfüllt sei. Sie zitierte Hermann Hesse mit den Worten: „und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“ und mahnte mit einem Zitat von Molière: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“

Jutta Wendland Park sprach als Vorstand der Rotenburger Werke die besten Glückwünsche aus und überreichte Briese ein Gutscheinheft mit dem es ihr ermöglicht wird, die Angebote der Rotenburger Werke kennen zu lernen. Dazu gehörten Gutscheine für das Buch „Geschichte und Geschichten“ aus den Rotenburger Werken, für das Hofcafé auf dem Hartmannshof, und für das Konzert „Abrocken für Laut und Draußen“ auf dem Kallandshof sowie eine Eintrittskarte für ein Scheunenkonzert, für die kulinarische Nacht in der Bildnerischen Werkstatt, aber auch für die Weihnachtsfeier und den Neujahrsempfang.

Andreas Weber, der als Bürgermeister der Stadt Rotenburg für die Bürgerkanzel gewonnen wurde, freut sich auf die gute Zusammenarbeit mit Briese: „Wir brauchen Sie. Die Kirche hat Einfluss auf die Ordnung in der Gemeinde. Menschen suchen in der Kirche Unterstützung.“

Michael Hagen, stellvertretender Landessuperintendent lässt Briese ungerne gehen und die Ablösesumme sei nach der Fußballsprache unbezahlbar, da sie auf allen Feldern zu Hause ist. „Ich wünsche mir für Sie einen Freundeskreis wie in Luthe.“

Auch eine Delegation von Diakoninnen und Diakonen aus der Kirchengemeinde Visselhövede war gekommen, um ihre Glückwünsche auszusprechen und Geschenke zu überreichen.

Briese hat sich beim Empfang über das herzliche Willkommen gefreut. Sie versprach: „Gemeinsam mit dem sehr guten Team im Kirchenkreis werde ich gerne die Arbeit in den nächsten Tagen aufnehmen und das Beste für den Kirchenkreis erarbeiten.“

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