Borchel. Eine Dorfliebe, wie sie im Buche steht: Die gebürtigen Borcheler Annamaria und Heinrich Windler haben sich in jungen Jahren auf dem Schützenfest kennen- und später liebengelernt. Ihr gemeinsames Glück hält auch heute noch an. Am Montag feiern sie ihre Eiserne Hochzeit.
Annamaria – geborene Klipp – stammt vom Borchelhof, wo das Paar nach seiner Hochzeit am 15. März 1956 zunächst auch gelebt hat. Damals waren sie 27 und 22 Jahre alt. Ein großer Empfang war zu der Zeit nicht üblich, gefeiert wurde auf dem Hof.
In den ersten Ehejahren hat das Paar die Landwirtschaft von Annamarias Familie mitbetrieben. Anschließend lebten sie eine Zeit in Heinrichs Elternhaus im Stellmoor. Damals hatten die Windlers mit den drei Kindern Hartwig, Rainer und Jutta bereits alle Hände voll zu tun. 1966 brannte das Haus bis auf die Grundmauern nieder. Bis auf die Kleider am Leib war der Familie nichts geblieben, denn damals lag so hoch Schnee, dass die Feuerwehr es nicht rechtzeitig zum Löschen schaffte. Die Kinder waren damals fünf, zehn und 13 Jahre alt. Durch harte Arbeit konnte die Familie sich schließlich ihr eigenes Heim am Kattensteert aufbauen. Heinrich arbeitete auf dem Bau in Bremen, anschließend einige Jahre bei der Firma Heidesand. Nachdem er auch im Straßenbau für eine Rotenburger Firma tätig war, arbeitete er auf dem Fliegerhorst bis zur Rente. Dort war lange Zeit auch Annamaria als Köchin beschäftigt – Vollzeit in Schichtarbeit. Früh morgens vor der Arbeit brachte sie Tochter Jutta zum Fleischerei-Ausbildungsbetrieb nach Rotenburg. Sohn Rainer brachte sie jede Woche sonntags nach Bremervörde, wo er im damaligen Rechenzentrum seine Lehre machte. Pünktlich zum nächsten Wochenende holte sie ihn wieder ab. Die Familienzeit stand bei den Windlers immer an erster Stelle. Das gemeinsame Abendessen und die Wochenenden mit vielen Gesprächen und geselligem Beisammensein sind allen in angenehmer Erinnerung. Jutta, die mit ihren Eltern unter einem Dach lebt und sie unterstützt, wann immer es nötig ist, freut sich, dass sie nun etwas zurückgeben kann. „Unsere Eltern waren und sind immer für uns da. Wir sind unendlich dankbar und auch stolz auf das, was sie erreicht haben“, betont sie. „Es ist schön, dass sie sich so lange schon gegenseitig haben.“ Als die Kinder auf eigenen Füßen standen, war auch mal der eine oder andere Urlaub nach Österreich möglich, den das Paar genossen hat und an den sie sich sehr gerne erinnern. Annamaria ist mittlerweile 87, Heinrich 92 Jahre alt. Trotz einiger Rückschläg halten sie noch immer zusammen und sind voller Lebenslust. Besonders stolz sind die Jubilare auch auf die fünf Enkelkinder und den Urenkel, mit denen sie hoffentlich noch viel Zeit verbringen können. Denn das ist aktuell – genau wie eine Feier des Eisernen Hochzeitsjubiläums – aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht möglich. Die Rundschau gratuliertden Jubilaren zu 65 gemeinsamen Ehejahren.
