Ortsvorsteherin Margret Lueßen will Sagehorner Dorfgestaltung anschieben - VON PETRA HOLTHUSEN

„Gemeinsam was schaffen“

Margret Lueßen (66) ist Sagehorns neue Ortsvorsteherin. Welche Interessen und Ideen die Sagehorner in Sachen Dorfgestaltung haben, will sie bei einer Ortsversammlung am 24. März abklopfen. Foto: Holthusen
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Sagehorn – Bodenhülse und Stromanschluss hat sie vorsorglich schon mal bei den Planern im Rathaus angemeldet und hofft, dass ihr Wunsch beim Bau des neuen Bahnhofsplatzes an der Sagehorner Dorfstraße Berücksichtigung findet. In der Adventszeit nämlich will Margret Lueßen dort einen großen beleuchteten Weihnachtsbaum aufstellen. Ideen für Sagehorn hat die neue Ortsvorsteherin noch mehr. „Man kann so viel machen“, meint sie mit Blick auf die Verschönerung des Ortsbildes und den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft.

Um die Interessen und Bedürfnisse der Sagehornerinnen und Sagehorner in dieser Hinsicht abzuklopfen, lädt Margret Lueßen für Donnerstag, 24. März, zu einem ersten Austausch ein. Schauplatz ist ab 19 Uhr das Clubhaus des Tennisclubs Oyten an der Kirchweyher Straße. An dem Abend will Lueßen in Erfahrung bringen, „ob Interesse besteht an Projekten und Veränderungen“ und welche Anliegen die Sagehorner überhaupt so bewegen.

Seit Dezember vorigen Jahres ist Margret Lueßen als Ortsvorsteherin im Amt. Bei den Kommunalwahlen im September hatte sie für die CDU kandidiert, aber aufgrund ihres hinteren Listenplatzes trotz eines guten persönlichen Wahlergebnisses den Einzug in den Gemeinderat verpasst. Weil die CDU in Sagehorn diesmal stärkste Kraft war, hatte sie das Vorschlagsrecht für die Besetzung des Ortsvorsteheramtes – und benannte Margret Lueßen. „Ich habe das gerne angenommen“, sagt die 66-Jährige. Sie übernahm das Amt übrigens in Nachfolge ihres Schwagers und Nachbarn Günter Block-Osmers (SPD), der Vorsitzender des Oytener Gemeinderates ist.

Hauptsächlich ist die Aufgabe repräsentativer Natur: Jubilaren im Ort zu hohen Geburtstagen oder Ehejubiläen Blumen nebst Urkunde der Gemeinde überbringen, am Volkstrauertag einige Worte am Ehrenmal sprechen und als Interessenvertretung der Ortschaft an die Gemeindeverwaltung übermitteln, „was die Bürger an einen herantragen oder was einem selbst auffällt“. Das alles macht Lueßen gern, zumal sie selber eine Altenpension in Sagehorn leitet, vielseitig aktiv und eingebunden ist und damit in regem Kontakt mit vielen Menschen.

Aber: „Mir ist das ein bisschen zu wenig. Ich denke, man könnte etwas mehr machen“, sagt sie über ihre Aufgabe als Ortsvorsteherin. Dass es auch schon vor Corona kaum noch Begegnung im Ort gab „außer beim Schützenfest“, findet sie verbesserungswürdig. Ihr schwebt vor, „gemeinsam etwas zu tun, gemeinsam etwas zu schaffen“. Zum Beispiel Blühstreifen anlegen: Davon würde sowohl das Ortsbild als auch der Zusammenhalt profitieren, meint Margret Lueßen. Vielleicht finde sich ja auch eine Gruppe, die regelmäßig Müll an der Straße auflese, überlegt sie weiter. Einen neuen Standort für den Glascontainer hat sie übrigens schon ins Auge gefasst.

Eine weitere Idee wäre ein Sagehorner Silvesterlauf „just for fun“, Am besagten großen Weihnachtsbaum auf dem Bahnhofsplatz kann sich Margret Lueßen auch eine kleine Glühweinbude von Sagehornern für Sagehorner vorstellen – „als Treffpunkt im Advent“. Aber das müsse natürlich langsam wachsen.

Was die Sagehorner zu den Vorschlägen meinen und welche Ideen sie selber beisteuern, darauf ist die Ortsvorsteherin gespannt. „Ob und was sich daraus ergibt, muss man sehen, aber ich möchte es auf jeden Fall versuchen“, erklärt sie die Idee des Informations- und Diskussionsabends zum Auftakt.

Dass es schwierig sein kann, Menschen zu bewegen, hat Margret Lueßen aus der Zeit in Erinnerung, als Sagehorn sich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligte: Das kurzzeitige Bündnis fürs Dorf sei längst wieder eingeschlafen und nicht nachhaltig gewesen. Neue Impulse erhofft sich die Ortsvorsteherin von einem öffentlichen Raum in der sogenannten „Villa Rotstein“ am Bahnhof. In dem historischen Gebäude solle im Rahmen der anstehenden Sanierung durch einen privaten Investor nicht nur Wohnraum geschaffen werden, sondern auch Platz für Begegnung. „Wer weiß, was sich daraus ergibt“, setzt Lueßen einige Erwartungen in das Vorhaben. Möglicherweise könnten sich in der „Villa Rotstein“ zukünftig Gruppen der dörflichen Gemeinschaft und örtlichen Vereine treffen und neue Angebote etablieren – frei nach Lueßens Motto: „Gemeinsam was machen, gemeinsam was schaffen.“ 

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