Gemeinde Oyten dankt allen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern

„Das ist Nächstenliebe“

Bürgemeister Manfred Cordes (am Rednerpult) dankt den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern.
 ©Stephan Klimmeck

Oyten (kl). „Wenn wir von Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe sprechen, sprechen wir in erster Linie von Nachbarschaft“, fand Oytens Bürgermeister Manfred Cordes die richtigen einleitenden Worte bei dem „Dankeschön-Abend“ im Rathaus, zu dem alle in der Gemeinde ehrenamtlich tätigen Helfer in der Flüchtlingsproblematik eingeladen waren.

Zurzeit wohnen in Oyten 216 Flüchtlinge, bis zum 31. Januar des kommenden Jahres wird die Gemeinde rund 330 Personen aufgenommen haben. Die Flüchtlinge verteilen sich auf 14 Unterkünfte, das reicht von einer Wohnung mit einer Familie bis hin zu mehreren Häusern auf einem Grundstück mit 34 Personen.

„Es ist für mich hervorragend und außergewöhnlich, wie schnell sich immer dann Helfer finden, wenn wir vor Ort die Bürger darüber informieren, dass in ihrer Nachbarschaft ein Haus angemietet wurde, und dass dort demnächst Flüchtlinge einziehen. Dass sich dann spontan und ungefragt immer wieder Nachbarschaften bilden, die dort helfen und die der Gemeinde zur Seite stehen, dafür meinen ganz herzlichen Dank“, führte Cordes weiter fort.

Ohne das Ehrenamt wären viele Aufgaben nur sehr schwer zu bewältigen. Der Bürgermeister zeigte auf: „Die Gemeinde ist darauf angewiesen, dass wir Mitbürger haben, die unentgeltlich ihre Ärmel hochkrempeln und etwas für andere tun. Das ist praktizierte Nächstenliebe.“

Die Gemeinde Oyten hatte für den Abend den Chef der Niedersächsischen Staatskanzlei, Dr. Jörg Mielke eingeladen, der die Wichtigkeit des Ehrenamts und des Engagements in der Flüchtlingsarbeit nochmals hervorhob. „Der Staat ist überfordert“, gab Mielke zu. Das Engagement der Bürger sei nun wichtiger denn je.

Weiter ging es mit einer Gesprächsrunde mit Bürgermeister Manfred Cordes, Bernd Dannheisig vom Landkreis Verden, von der Caritas Jutta Mischendahl-Pape, Michael Schwieger, Leiter der Polizeistation in Oyten, vom Sportverein TSV Bassen Adrian Liegmann und Reinhold Oelkers, der für die Flüchtlingsarbeit bei der Gemeinde zuständig ist. Alle berichteten von ihren Erfahrungen und Erlebnissen und den Schwierigkeiten, die sie bewältigen mussten. Besonders hervorgehoben wurde vom Leiter der Polizeistation die niedrige Kriminalitätsrate: „In den letzten eineinhalb Jahren hatten wir nur fünf Einsätze. Und das waren nur Kleinigkeiten“, erzählte Schwieger von seinen Erfahrungen mit Flüchtlingen.

Auch Liegmann war beeindruckt von dem positiven Zulauf an Flüchtlingen, den der TSV Bassen vermelden kann. „Die Nachricht, dass die sich bei uns austoben können, hat sich verbreitet wie ein Lauffeuer“, so der Leiter der Fußballabteilung der Bassener.

Gegen Ende der Veranstaltung hatten die geladenen Gäste vor dem „Dankeschön-Büfett“ mit deftigen Speisen und frischen Salaten noch die Möglichkeit, Fragen an die Gemeinde und die Funktionsträger zu stellen, die alle umgehend beantwortet werden konnten. Außerdem wurde auf den „Ratgeber für Ehrenamtliche zur Unterstützung von Flüchtlingen in Niedersachsen“ verwiesen, der viele weitergehende Fragen beantwortet, beispielsweise an welchen Stellen eine ehrenamtliche Person gebraucht wird, wie den Flüchtlingen geholfen wird, wie das Asylverfahren abläuft und wie Sprachbarrieren zu überwinden sind. Der Ratgeber kann unter heruntergeladen oder per Post bestellt werden.

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