Film über Frauen im Camp: bewegende Momente

Stimmen der Flucht

Oyten (kr). Die Oytener Gleichstellungsbeauftragte Anne Fehn hatte kürzlich zu einem Filmabend der besonderen Art in Rathaus eingeladen. Gezeigt wurde eine Dokumentation von Antje Diller-Wolff mit dem Titel „Stimmen der Flucht – Frauen im Flüchtlingscamp“ im Nachgang zum Weltfrauentag 2017. Zwar funktionierte die Technik für die Akustik nicht zuverlässig und es hätten mehr Besucher sein können, aber die, die sich für das Thema interessierten, bekamen einen hautnahen Eindruck von der Not der Frauen, die ihre Heimat verlassen mussten, und nach vielen Umwegen in Deutschland gestrandet waren.

Zustande gekommen ist der viel beachtete Film als Projekt in Zusammenarbeit mit Diller-Wolff von den Unternehmerinnen Verden, Kirsten Rickert vom VdS Heidekreis, Mohammad Ali Makkieh, Doris Lawrenz von den Johannitern, Hussein Ali Alhamad, Talal El Doukhi (Johanniter) und Anika Schön von den Unternehmerinnen.

Schon in den ersten Szenen zeichnete sich ab, dass dem Publikum mit dieser Dokumentation schwere Kost serviert würde, die mit schlichter Information oder gar Unterhaltung nichts zu tun hatte, aber einen wertvollen Beitrag zur Integration leistete. Eindrucksvoll und sehr emotional schildern Frauen in ihrer Heimatsprache, unterlegt mit kurzen Untertiteln, ihre Beweggründe, ihr Zuhause zu verlassen: tägliche Bedrohung, keine Versorgung, keine Arbeit, auseinandergerissene Familien und die katastrophalen Lebensumstände. Auch Djalal, eine Frau von etwa 35 Jahren, erzählte von ihrer Flucht über das Mittelmeer. Sie ließ ihren Mann in Syrien zurück. Als sie mit einem der Söhne floh, waren ihre letzten Eindrücke, dass ihr Mann eines ihrer Kinder tot in den Armen hielt. Unter Tränen erzählte die Syrerin von dem Anblick, der sie bis heute nicht loslässt. Bad Fallingbostel, ein beschaulicher Ort in der Lüneburger Heide mit dem größten Auffanglager in Norddeutschland, wurde nicht nur für sie zum ersten ruhigen Aufenthaltsort mit Unterkunft, regelmäßigem Essen und ärztlicher Versorgung.

Diller-Wolff holte mit ihrem Filmprojekt die Frauen aus der Anonymität und gab ihnen so Stimme und Gesicht.

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