Ottersberger bringen Lebensmittel und Hygieneartikel für Geflüchtete nach Polen

Hilfe für die Helfer in Bartoszyce

Beim Verladen der Sachspenden für ukrainische Geflüchtete in Polen packten (v.l.) Bernd Anlauf, Günter Grajetzky und Heinz Kuhr tatkräftig an.
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Ottersberg – „Hilfe und Tat“ – der Vereinsname ist Programm bei den freiwilligen Helfern der humanitären Vereinigung in Ottersberg. Sozusagen über Nacht organisierte der harte Kern kürzlich einen Sondertransport mit Hilfsgütern ins polnische Bartoszyce (Bartenstein). Dort versorgen Pastor Juliusz Krawiecki und ein Küchenteam in einer Gaststätte neben der Kirche derzeit etwa 50 Flüchtlinge aus der Ukraine, zumeist Frauen und Kinder, mit Essen. Und täglich kommen neue, oft traumatisierte Menschen hinzu.

Der sehr kurzfristig organisierte Transport von Lebensmitteln und Hygieneartikeln bedeutete für das gesamte Team eine enorme Herausforderung, denn Ende März hatten die Aktiven bereits die erste Tour in diesem Jahr nach Ermland-Masuren gefahren und Sachspenden nach Gorowo Ilaweckie gebracht. Als die ehrenamtlichen Fahrer jedoch vom Ausmaß der Hilflosigkeit und Not vor Ort erfuhren, „war von Geld, Zeit und Energieaufwand keine Rede mehr“, berichtet der Vorstand von „Hilfe und Tat“. Spontan wurde der Sondertransport auf die Beine gestellt.

Dank einer Spende der Mitglieder Hans-Reimer Thießen und Hans Jürgen Tode von der Hofgemeinschaft Thießen & Göse aus Marne in Schleswig-Holstein konnte „Hilfe und Tat“ 1,5 Tonnen Kartoffeln, Karotten, Weiß-und Rotkohl sowie Steckrüben auf den Weg bringen: „Für die Empfänger in Bartoszyce ein wahrer Segen. Beim Abladen war in den Gesichtern Begeisterung und von Herzen kommende Dankbarkeit zu lesen. Hier freuen sich die Menschen über jede Unterstützung“, berichtet Günter Grajetzky, Vereinsvorsitzender und Hilfstransportfahrer.

Die eingelagerten Vorräte aus den eigenen Gärten seien in Bartoszyce längst aufgebraucht und Geld sei in dem Grenzgürtel zu Russland knapp. „Vermutlich wird es auf Dauer immer schwieriger, die wachsende Zahl der geflüchteten Menschen mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen.

Es fehlen aber nicht nur Lebensmittel, es fehlt einfach alles, was der Mensch im täglichen Leben braucht. Ein Großteil der Geflüchteten verfügt lediglich über den Inhalt einer kleinen Reisetasche“, so Grajetzky.

Alle gespendeten Hilfsgüter werden laut Pastor Krawiecki sorgsam eingeteilt, denn auch die Menschen in der Ukraine profitieren davon: Einmal wöchentlich wagt sein Sohn, ausgestattet mit Stahlhelm, schusssicherer Weste und sehr viel Mut, die gefährliche Fahrt direkt in das Kriegsgebiet, um dort Lebensmittel und andere Hilfsgüter zu verteilen.

„Ohne die vielen großherzigen Menschen aus Ottersberg und Umgebung hätte der Verein einen Transport in diesem Umfang nicht durchführen können“, sagt Grajetzky, immer noch überwältigt von der Anteilnahme der vielen Gönner und Förderer. Viele langjährige Spender seien dem Zeitungsaufruf gefolgt und hätten neben Bekleidung und Hausrat noch Kisten und Körbe mit Grundnahrungsmitteln, Marmelade, Honig, Tütensuppen, Dosenwürsten, Babywindeln und Hygieneartikeln sowie Verbandskästen zum Vorratslager von „Hilfe und Tat“ gebracht. In der Garage des Vorsitzenden stapelten sich weitere Kartons mit Bedarfsartikeln speziell für die Flüchtlinge in Bartoszyce.

Auch Geldspenden mit dem Hinweis „Für Kraftstoff“ oder „Ihr wisst besser, was die dort brauchen“ seien großzügig geflossen. In Absprache mit den polnischen Kontaktpersonen kaufte „Hilfe und Tat“ dafür Lebensmittel, rezeptfreie Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs in einem Gesamtwert von 1800 Euro.  fet

Spendenannahme

Am Samstag, 7. Mai, nimmt „Hilfe und Tat“ von 9 bis 12 Uhr Spenden für den nächsten Hilfstransport entgegen – außer Sachspenden für die notleidende Bevölkerung im Ermland auch Hilfsgüter für die dorthin Geflüchteten aus der Ukraine. Dringend benötigt werden Bettwäsche, Handtücher, Decken, Kinderschuhe, Schulartikel und Nahrungsmittel mit langer Haltbarkeit. Annahmestelle ist die Halle des Vereins in Achim auf dem Gelände der Firma Schulz Kälte-Klimatechnik an der Max-Planck-Straße 11.

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