Fortbestand des Ortsverbandes Ottersberg ist in Gefahr

VdK ruft um Hilfe

Siegfried Langhans (links) und Wilfried Bergmann sehen den VdK Ortsverband Ottersberg in seiner Existenz bedroht und wollen dem entgegenwirken. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Ottersberg. „Wir versuchen wirklich alles, um Mitglieder für unseren Vorstand zu gewinnen, wir sprechen die Leute an, wir werben, aber es tut sich nichts. Niemand will Vorstandsarbeit machen. Dabei ist es im Zeitalter von neuen Medien gar nicht viel, was da geleistet werden muss. Mit zwei Stunden Einsatz pro Woche ist es getan“, erklären Wilfried Bergmann (77), Vorsitzender des VdK Ottersberg und Siegfried Langhans (86), Schatzmeister, das VdK-Dilemma. Sie beide stellen allein den Vorstand des 148 Mitglieder starken Sozialverbandes im Wümmeort. Doch genau diesem Ortsverband droht das Ende. Deshalb starten die beiden einen Aufruf.

Einen Schriftwart haben sie nicht, eine Frauenvertreterin und einen Ansprechpartner für die jüngere Generation auch nicht. Bergmann und Langhans blicken besorgt auf die Situation. Fällt einer von ihnen aus, oder kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv sein, würde das das Ende des Ortsvereins bedeuten, denn der Vorstand darf nicht aus einer Person bestehen.

An der Mitgliederzahl würde es nicht liegen, dass sich niemand engagieren wolle, der Ortsverband sei kein kleiner Verein. Am Altersdurchschnitt, der bei 60 Jahren liege, auch nicht. „Es will einfach niemand seine Freizeit opfern“, vermutet Langhans.

Dennoch: Aufgeben wollen beide nicht – nur eben unterstützt werden, um die Zukunft des VdK im Ort zu sichern. Dass Vorstandsneulingen von den beiden alten Hasen unter die Arme gegriffen wird, verstehe sich von selbst. Langhans erinnert sich an frühere Zeiten, als die Mitgliedbeiträge noch persönlich einkassiert wurden, und die Verbandszeitung noch ohne die Hilfe der Post zugestellt wurde. „Seinerzeit hat meine Frau noch mitgeholfen. Wir haben das gerne gemacht. Man hatte so automatisch Kontakt zu den Mitgliedern. Aber es ist uns auch nicht damit gedient, dass jemand nur in die Vorstandsarbeit hineinschnuppert. Das Engagement sollte schon langfristig angelegt sein“, so Langhans. Er und sein Mitstreiter merken an, dass ein Ehrenamt sehr bereichernd sein kann und können sich gut vorstellen, dass Menschen, die in den Ruhestand getreten sind, in eine solche Aufgabe hineinwachsen könnten.

Auch sei auch das Interesse an den monatlichen Treffen rückläufig. Nur ganz wenige Mitglieder würden sich motivieren lassen, zu dem Klönschnack in einem Café zu kommen, dabei seien die Treffen eigentlich immer ganz unterhaltsam.

Das Gleiche sei bei den Ausflügen zu vermerken. In früheren Zeiten sei es kein Problem gewesen, einen Bus für einen Kurzurlaub nach Österreich vollzukriegen. Die letzten geplanten Fahrten mussten abgesagt werden, weil die Mindestzahl der Teilnehmer nicht erreicht werden konnte. Bergmann und Langhans, ein eingeschworenes Team, haben daraufhin Ursachenforschung betrieben und sind so einem Trend auf die Spur gekommen. Beide sind zu der Ansicht gekommen, dass es den VdK-Mitgliedern verstärkt um die Sozialberatung geht. Seien diese Belange zur Zufriedenheit erledigt, käme es oft schnell wieder zu einem Austritt. An einer Mitarbeit im Verband seien die wenigsten interessiert. „Das ist natürlich eine Entwicklung, die sehr bedauerlich ist“, sind sich Bergmann und Langhans einig.

Der nächste Klönschnack ist übrigens für Mittwoch, 12. Juli, ab 15 Uhr im Fischerhuder Café Lindenlaub in der Wilhelmshauser Straße terminiert. Referieren wird dann Andrea Deckars über Neuerungen in der Sozialgesetzgebung. Mitglieder und Gäste sind eingeladen. Weitere Infos über den VdK gibt es bei Wilfried Bergmann unter Telefon 04293/789904.

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