Bundestagsabgeordneter Andreas Mattfeldt mahnt Förderreform an

„Mehr für Dorfläden tun“

Aus Kaufhaus Bergstedt in Otterstedt soll ein Dorfladen werden. Ohne Fördermittel jedoch ist das ein unrealistisches Ziel. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt findet, dass mehr für Dorfläden getan werden muss u2013 besonders hinsichtlich der Fördermöglichkeiten. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Landkreis Verden (r/bb). In Bötersen hat gerade einer eröffnet, in Otterstedt sind die Bewohner dabei, einen ins Leben zu rufen – die Rede ist von Dorfläden. Sie entstehen überall dort, wo andere Anbieter ihre Umsatzziele nicht erreicht haben oder hätten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt fodert nun: „Wir müssen mehr für unsere Dorfläden tun.“

Eben jener Mattfeldt sorge sich um die Nahversorgung der kleinen Ortschaften. Er sagt: „Der letzte Lebensmittelladen ist dort oft schon lange dicht, Bäcker, Fleischer und Gastwirtschaften haben ebenso aufgegeben, wie Bank- oder Postfilialen. Die Wege zum Einkaufen werden immer länger. Da hilft ein ehrenamtlich betriebener Dorfbegegnungsladen.“

In vielen Fällen, so hat Mattfeldt herausgefunden, würde sich die Dorfgemeinschaft sogar finanziell beteiligen. „Davon haben die beteiligten Bürger und Kommunen nur eine einzige Rendite: Ihr Gewinn ist die erheblich gesteigerte Lebensqualität im kleinen Ort“, weiß der Politiker aus vielen Gesprächen. „Solche Dorfläden mit angeschlossenem Café wie in Otersen, Bendingbostel, Meyenburg und bald in Otterstedt werden schnell zum einzig verbleibenden sozialen Treffpunkt im Ort.“

Mattfeldt vermisst für diese im ländlichen Raum lebenswichtigen, multifunktionalen Dorfläden allerdings praktikable Fördermöglichkeiten, wie er nach einem Treffen in Berlin mit dem Vorsitzenden der Dorfladen-Bundesvereinigung, Günter Lühning und seinem CDUBundestagskollegen Christian Haase deutlich macht. „Wir müssen eindeutig mehr für den Erhalt der nicht auf Profit ausgerichteten Dorfläden tun“, fordert Mattfeldt die Hilfe des Bundes beispielsweise bei dringend notwendigen energetischen Sanierungen, der Energieeffizienzberatung und der Qualifizierung von Mitarbeitern, die oft aus ganz anderen Berufen stammten.

„Gegebenenfalls brauchen wir auch eine Sockelförderung. Steigende Mindestlöhne fressen die schmalen Gewinne auf, die, wenn überhaupt, in solchen Randlagen erzielt werden können. Das verhindert dringend notwendige Investitionen der Dorfläden, beispielsweise in stromsparende Kühlkonzepte und Gebäudesanierungen. Die jedoch sind wichtig, um den CO2-Ausstoß zu senken und den Stromverbrauch sowie die steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen“, so der Bundespolitiker. Er ergänzt: „Gerade hier greifen die aktuellen Förderinstrumente der Bundesregierung nicht. Das müssen wir dringend ändern.“

Derzeit würden seiner Ansicht nach schwerpunktmäßig vor allem große Ketten und Betriebe gefördert, um schnell nennenswerte Ergebnisse zu erzielen. „So richtig das mit Blick auf unsere Klimaschutzziele ist, so wichtig ist es auch, den ländlichen Raum dabei nicht abzuhängen“, gibt Mattfeldt zu bedenken. Er untermauert seine Aussagen mit einer Untersuchung des unabhängigen Thünen-Instituts. „Das hat ermittelt, dass seit 1990 knapp 85 Prozent der kleinen Lebensmittelläden unter 400 Quadratmetern Ladenfläche dichtgemacht haben. Gerade die energetische Beratung im Vorfeld ist für diese kleinen Läden enorm wichtig, aber kaum finanziell zu leisten. Da müssen wir die Hilfen des Staates im Interesse der Menschen in den kleinen Ortschaften einfach schärfen und zudem dafür Sorge tragen, dass sich dringend nötige Investitionen in den Klimaschutz für diese Dorfläden schneller bezahlt machen.“

Derzeit gebe es Amortisationszeiten von mehr als 20 Jahren, bei denen „kein vernünftiger Unternehmer investieren würde, geschweige denn ein Dorfladen, der auf ehrenamtliche Helfer sowie Spenden und Finanzspritzen der Dorfgemeinschaft setzen muss, um zu überleben“.

In Mattfeldt’s Augen ist dort in besonderer Weise der Bund gefordert, damit „das große genossenschaftliche und auch ehrenamtliche Engagement für diese Dorfläden nicht ins Leere läuft.“

Deshalb will Mattfeldt „zeitnah“ weitere Gespräche der Dorfladen-Bundesvereinigung mit Experten der zuständigen Bundesministerien und Fachleuten der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag vermitteln.

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