Günter Gruß berichtet von seinen Fahrten mit dem Bürgerbus

Unterhaltung inbegriffen

Für alle Anwesenden gab es die passenden Geschenke. Fotos: Klaus-Dieter Plage
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Stemmen. Der Hof von der Familie Mahnken in Stemmen war das Ziel der Bürgerbusfamilie, um das alljährliche Sommerfest in gemütlicher Runde zu feiern. Zur Begrüßung standen schon Kaffee und Kuchen für die Mitglieder des Bürgerbusvereins bereit. Ein Gewinnspiel unter dem Motto „Wer weiß denn sowas“ und ein leckeres Büfett rundeten das Sommerfest ab .

Zurzeit hat der Bürgerbusverein Fintel zwölf aktive Fahrer. Sie befördern im Monat 300 bis 400 Fahrgäste. Für das ehrenamtliche Engagement erhielt jeder Fahrer eine Tasse mit seinem Bild und Motiven aus der Samtgemeinde Fintel. Trotz allem fehlen dem Verein noch Fahrer. Die Kosten für Gesundheitsprüfung und Personenbeförderungsschein übernimmt der Bürgerbusverein. Eine Altersbegrenzung für die Fahrer gibt es nicht. „Unser ältester Fahrer ist 80 Jahre alt“, berichtete Fahrdienstleiter Steffen Klaus. Einer der eifrigsten Fahrer ist Günter Gruß. Seit fünf Jahren ist er dabei, und im September wird er voraussichtlich seine 400. Fahrt absolvieren. Im aktiven Berufsleben hat er 20 Jahre hinter dem Lenkrad eines LKWs gesessen.

Was macht für Günter Gruß dem Reiz aus, in seiner Freizeit den Bürgerbus zu bewegen? Wie aus der Pistole geschossen kommt von Gruß die Antwort: „Ich bin total entspannt, wenn ich im Bus sitze. Ich mache es gerne und habe viel Spaß“. Daran haben auch die Fahrgäste einen großen Anteil. „Sie sind sehr nett. Alles ist super“, berichtet er. Schnell entwickelten sich nette Gespräche mit den Fahrgästen. So etwas wie eine Vertrauensperson sei er für sie geworden: „Der eine oder andere erzählt mir etwas von seinen Sorgen“. Einige Stammkunden nutzen den Bus mehrmals in der Woche. So auch einige Bewohner vom Eurostrand in Fintel. Sie haben dort ein Wochenendhaus, wohnen aber in Hamburg. „Wenn Sie mit der Bahn anreisen, rufen Sie vorher an und bitten uns, falls der Zug etwas verspätet ankommt, auf sie zu warten. Die Telefonnummer steht auf dem Fahrplan“, berichtet Gruß. Diesem Wunsch erfüllen die Fahrer des Bürgerbusses gerne. „Es geht nicht, dass wir die Fahrgäste am Bahnhof Lauenbrück stehen lassen“, meint der Busfahrer. Von Helvesiek fahren sehr viele nach Scheeßel zum Arzt und zum Einkaufen. Erstaunlich ist, das einige Fahrgäste ein Auto haben, aber trotzdem mit dem Bus fahren. Mit der Zeit ist so etwas wie Freundschaft mit einigen Fahrgästen entstanden. „Jeder neue Fahrgast wird sofort von den Stammkunden freundlich aufgenommen und integriert“, erinnert sich. Viele interessante Gespräche entstehen. „Das ist sehr schön und interessant. Manchmal schnattern auch alle Fahrgäste durcheinander. Auch das hat seinen Reiz“, meint Gruß. Im Schnitt ist er zweimal pro Woche mit dem Bus unterwegs. Wenn Not am Mann ist auch einmal mehr. Für ihn ist es nicht Arbeit, sondern Spaß pur. Nicht nur innerhalb der Samtgemeinde Fintel und nach Scheeßel fährt der Bürgerbus sondern auch in Richtung Schneverdingen. In Großenwedel können die Fahrgäste in den Bürgerbus Schneverdingen umsteigen. „In Großenwedel wartet der Bus bis wir kommen oder wir warten bis der Schneverdinger Bus kommt. Auch dort bleibt kein Fahrgast stehen. Das ist ein Service für die Fahrgäste “, erklärt Gruß. Was kostet nun eine Fahrt mit dem Bürgerbus? Ein Erwachsener zahlt für eine Fahrt in der Samtgemeinde Fintel nur 2,15 Euro. Kinder werden für 1,15 Euro mitgenommen. „Unterhaltung und interessante Gespräche sind im Fahrpreis inbegriffen“, meint Gruß spaßhaft.

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