Botheler Schulleiterin Susanne Schumann nun im Ruhestand - VON JENS WIETERS

Knapp an den Tränen vorbei

Geschenke von den Schulleiter-Kolleginnen: Nadja Köhler (von links), Frauke Stiffel und Susanne Schumann.
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Bothel. Es war knapp, ganz knapp. „Aber ich habe es geschafft, dass ich nicht heulen musste“, sagte Susanne Schumann. Dabei hätte sie doch eigentlich allen Grund zur Freude gehabt, denn nach 38 Jahren als Lehrerin und schließlich Schulleiterin der Grundschule am Trochel in Bothel wurde sie jetzt in den Ruhestand verabschiedet. „Und zwar mit solch einer tollen Feier, sodass ich mir überlegen sollte, doch noch ein Jahr dranzuhängen, um nochmal verabschiedet zu werden“, so die Visselhövederin, die vor 14 Jahren von der Grundschule Visselhövede, wo sie 1983 ihre berufliche Karriere als „Aushilfsangestellte“ gestartet hatte, an die Wiedau gewechselt war.

Elke Oppermann, Dezernentin des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung, betonte in ihrer humorvollen Rede „die vielen, vielen Tätigkeiten und Aufgaben“ die Schumann neben ihrer eigentlichen Lehrertätigkeit übernommen habe. „Aber da reicht die Zeit gar nicht, diese alle aufzuzählen.“

Sie habe erst bei der Sichtung der Personalakte erfahren, dass sie mit Schumann zur selben Zeit an der Uni in Göttingen studiert habe. „Allerdings habe ich dann festgestellt, dass Susanne Schumann im Gegensatz zu mir richtig studiert hat und die entsprechenden guten Noten mit nach Hause nehmen durfte“.

Schumann sei immer ein Vorbild gewesen für junge Lehrkräfte in der Region, die sich an ihrer eigenen Art Wissen zu vermitteln und mit Kindern umzugehen, orientiert hätten. „Daraus hat sich eine Situation entwickelt, die zeigt, dass die wirkliche pädagogische Kompetenz weiblich ist“, so Oppermann schmunzelnd, die Schumann natürlich die obligatorische Entlassungsurkunde überreichte – „Das tue ich aber nicht gerne, weil wir eine Gute verlieren“.

Anja Cohrs, Vertreterin des Kollegiums der Grundschule am Trochel und Hobby-Rockmusikerin, betonte in ihrer Dankesrede, die gespickt war mit Musik und Fotos aus alten Zeiten, dass Susanne Schumann immer nach dem Leitsatz gehandelt habe, „das habe ich noch nie gemacht, also schaffe ich das“. Das sei besonders in der für alle ungewohnten Corona-Zeit mit all ihren Vorgaben und Verordnungen viel mehr gewesen als nur ein Spruch.

Bothels Samtgemeindebürgermeister Dirk Eberle, der ebenso wie alle Gäste der Abschiedsfeier ein wenig tanzen musste, berichtete, dass der Schulträger auch weiterhin alles „dafür tun werde, dass die Schulstandorte in der Samtgemeinde attraktiv bleiben“. Dazu zähle jetzt auch endlich die Einrichtung eines Musik- und eines Werkraums in der Grundschule am Trochel.

Susanne Schumann dankte nicht nur dem „Kollegium sowie allen Mitarbeitern der Schule, und natürlich dem Förderverein und den Eltern“, für die intensive und konstruktive Begleitung in den vergangenen 14 Schulleiter-Jahren. „Aber bei allem Drumherum lagen mir die Kinder immer besonders am Herzen. Vor allem die, die aus schwächeren Familien kommen. Denn starke Grundschüler können auch ohne Lehrer schon recht schnell lesen.“

Aber auch der Austausch mit den anderen Leiterinnen der beiden Grundschulen auf dem Gebiet der Samtgemeinde sei immer sehr fruchtbar gewesen. „In dem geschlossenen Raum konnten wir mal so richtig Dampf ablassen.“

Das wünscht Schumann auch ihrem Nachfolgerteam Kirsten Lünsmann, die zunächst die Schulleitung übernehmen wird, und Ivonne Simic, die als Konrektorin fungieren wird. „Die Schule ist in guten Händen.“

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