FIFA: Blatter kann seine fünfte Amtszeit planen

Sepp Blatter.
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Genf - Fünf Wochen vor der Präsidenten-Wahl des Weltverbands FIFA kann Amtsinhaber Joseph S. Blatter so langsam seine fünfte Amtszeit planen. Der Rückhalt in den Konföderationen scheint ungebrochen.

Fünf Wochen vor der Präsidenten-Wahl des Fußball-Weltverbandes FIFA kann Amtsinhaber Joseph S. Blatter getrost seine fünfte Amtszeit planen. Der Widerstand aus Europa scheint kaum der Rede wert - in großen Teilen seiner Welt wird der 79-jährige Schweizer nach wie vor verehrt wie kein Zweiter. Das führt mitunter zu sonderbar anmutenden Vergleichen mit Jesus, Abraham Lincoln oder Martin Luther King.

Beim Kongress der Nationalverbände aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik CONCACAF wurde Blatter als „Vater des Fußballs“ empfangen und mit historischen Ikonen aus der Bibel und Politik verglichen. „Unsere Mitglieder senden die klare Botschaft, dass wir unsere Unterstützung für Blatter fortsetzen werden“, sagte CONCACAF-Präsident Jeffrey Webb, einer der 35 aus seiner Konföderation, die am 29. Mai in Zürich abstimmen dürfen. Vorsichtig geschätzt wird aus der CONCACAF-Region 20- bis 30-mal pro Blatter votiert.

Noch größer ist der Rückhalt in der stärksten unter den 209 FIFA-Fraktionen. „Lieber Sepp, Afrika fühlt sich sehr wohl mit dir - und bleibt bei dir“, sagte Issa Hayatou, Präsident des afrikanischen Kontinentalverbandes CAF, der 54 wahlberechtigte Mitglieder stellt: „Für uns ist Blatter immer noch der Mann der Stunde.“ Also schon 54 mal 'Ja' aus Afrika für den umstrittenen Amtsinhaber?

Beim großen FIFA-Kongress in Zürich benötigt der neue (alte) Präsident im ersten Wahlgang zwei Drittel der Stimmen (139), danach reicht die einfache Mehrheit (105). Als Gegenkandidaten stehen noch Luis Figo (Portugal/42 Jahre), der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein (39) und Michael van Praag (Niederlande/67) auf der Liste. Die Wahlgänge verlaufen nach dem Motto: Der Schwächste fliegt.

Kompliziert ist die Lage innerhalb der asiatischen Konföderation AFC (46 Wahlberechtigte), die von Haus aus eigentlich den derzeitigen FIFA-Vize Prinz Ali unterstützen müsste. Tut sie aber nicht. „Wir haben klar gemacht, wo Asien bei der kommenden Wahl hin will“, sagte AFC-Präsident Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa (Bahrain) und lehnte sich sogar ganz weit aus dem Fenster: „Die 46 Länder vertrauen Blatter auch für dessen fünfte Amtszeit, es hat sich nichts geändert.“ Eine Abstimmung darüber gab es aber nicht, zumal Jordanien sicher für den eigenen Adligen stimmt: Weitere 25 bis 39 Stimmen für Blatter.

Dazu kommen ziemlich sicher die elf der Mitglieder der Ozeanischen Konföderation OFC, die ihr geplantes Votum bereits Anfang Januar zugesichert hatte. Die zehn in der CONMEBOL organisierten, südamerikanischen Länder gaben bislang kein Treuebekenntnis ab, die FIFA aber gab ihnen ja zuletzt die WM in Brasilien. Das zieht.

Seine Macht verloren hat der FIFA-Präsident nach all den Skandalen - vor allem wegen der WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 - nur in der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Unter anderem UEFA-Präsident Michel Platini und Wolfgang Niersbach, Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), haben das längst klar gemacht. Leer wird Blatter dennoch nicht ausgehen, vor allem in Osteuropa hat er viele Freunde. Von den 53 UEFA-Verbänden wird die große Mehrheit zwar für den Wechsel stimmen. Am Ende wird das wahrscheinlich nicht einmal für einen zweiten Wahlgang reichen.

sid

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