Gemeindedirektor von Sottrum plant seinen Rücktritt - Von Andreas Schultz

Bischof zieht die Notbremse

Gemeindedirektor Andru00e9 Bischof (links) will von seinem Ehrenamt zurücktreten und sich wieder auf seinen Hauptberuf konzentrieren. Bis Bürgermeister Hans-Jürgen Krahn eine Lösung für die Nachfolge gefunden hat, bleibt er noch am Ball.
 ©Andreas Schultz

Sottrum. André Bischof zieht jetzt die Notbremse: Der Gemeindedirektor kündigt seinen Rücktritt vom Ehrenamt an. Damit bekommt die Debatte um eine zusätzliche Verwaltungskraft für Sottrum eine neue Wendung.

„Ich habe den zeitlichen Aufwand einfach unterschätzt“, gibt Bischof zu. Die zusätzliche Tätigkeit als Gemeindedirektor neben seiner Arbeit als Verwaltungsangestellter führe zu privaten Problemen. Wer im Schnitt dreimal die Woche abends ehrenamtlich unterwegs ist, kann sich nur wenig um seine Kinder kümmern. Die Familie komme einfach zu kurz und bevor die darunter leide, mache Bischof lieber einen Rückzieher.

Mehr als zwei Wochen war der Entschluss bereits sicher, bevor er sich an den Bürgermeister wandte. Und auch wenn es zeitlich zusammen passen würde: Die Debatte um eine mögliche zusätzliche Kraft für die Gemeinde Sottrum, die ihn hätte entlasten können, sei für seine Entscheidung nur zweitrangig gewesen. Dennoch: „Es fehlt einfach der zweite Mann im Rathaus“, schätzt der Noch-Gemeindedirektor. Deshalb blieben auch schonmal Angelegenheiten seines eigentlichen Berufs auf der Strecke: „Ich muss mich wieder auf das Personal und die EDV konzentrieren. Da ist einiges an Arbeit liegen geblieben.“ Theoretisch könnte der Gemeinderat ihn während seiner Sitzung am Montag, 7. Dezember, aus seinem Ehrenamt entheben, aber „ich will auch keinen Druck machen. Ich werde hier nicht einfach den Stift fallen lassen.“ Sollte sich ein Nachfolger finden, sei er auch bereit, nach und nach Aufgaben zu übergeben. Den Sprung ins kalte Wasser, wie Bischof ihn bei seinem Amtsantritt erlebte, möchte er dem Neuen ersparen. Doch den muss Bürgermeister Hans-Jürgen Krahn erstmal aufspüren. Ein optimaler Kandidat sei jemand, der Sottrum kennt und aus der Verwaltung komme. Die Bürogemeinschaft habe sich zwar bereits Unterstützung in der Angelegenheit zugesichert, ein möglicher Nachfolger habe sich aber noch nicht herauskristallisiert. Trotzdem: „Ich akzeptiere den Rücktrittswunsch und unterstütze ihn. Ich finde es nobel, dass André Bischof jetzt dazu steht, dass er sich die Tätigkeit des Gemeindedirektors anders vorgestellt hat“, sagt Krahn. Was der Rückzug des Gemeindedirektors für die Personalfrage bedeutet, für die es von den Grünen zuletzt Gegenwind gab, ist Krahn klar: „Die Politik muss das noch einmal ganz neu diskutieren. Wir müssen aber bedenken, dass es ziemlich schwierig ist, einen 6.200-Einwohner-Ort ausschließlich im Ehrenamt zu führen.“

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