81.000 statt 40.000 Euro: Rat diskutiert Holzbrückenantrag

Über sieben Flicken musst du gehn

Die Holzbrücke über den Ahauser Bach ist abgängig, die Gemeinde bewirbt sich nun um Fördermittel für den Neubau - auf Grundlage einer Kostenschätzung über 81.000 Euro.
 ©Andreas Schultz

Ahausen (as). Bürgermeister Claus Kock hält während der jüngsten Ratssitzung ein Stück Holz in die Luft – eine Geste die unterstreichen soll: Die letzte Holzbrücke der Gemeinde über den Ahauser Bach macht es nicht mehr lange. „Das Stück konnte ich ohne Werkzeug von der Brücke abledern“, sagt der Christdemokrat und fügt hinzu: „Das Bauwerk muss ersetzt werden. Ansonsten muss ich irgendwann ablehnen, die Verantwortung dafür zu übernehmen.“

Die letzte Holzbrücke der Gemeinde Ahausen über den Ahauser Bach ist bereits seit 2013 Dauerbrenner im Rat. Damals gab es für das mit Stahlplatten geflickte Bauwerk in der Brückenprüfung die Note vier. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan: So beläuft sich die jüngste Kostenschätzung für eine neue Brücke auf 81.000 Euro. „Mir ist klar, das ist viel Geld für eine Brücke“, sagt der Bürgermeister und erinnert daran, dass die letzte Schätzung sich noch auf rund 40.000 Euro belief. Dort waren noch keine Ingenieurskosten inbegriffen, außerdem beinhalten die 81.000 Euro einen Puffer von 10.000 Euro.

Den gibt es aus einem einfachen Grund: Die Gemeinde hat eine neue Fördermöglichkeit aufgetan. 53 Prozent des Vorhabens könnte sie dadurch finanzieren – rund 43.000 Euro also, sollte der Bau tatsächlich volle 81.000 Euro kosten. Dem Bericht des Bürgermeisters zufolge habe Marcel Bonse vom Büro „Land und Wandel“ gute Chancen auf Fördermittel in Aussicht gestellt. Mit dem Puffer will Kock nun verhindern, dass die Gemeinde auf Zusatzkosten sitzen bleibt, sollten die vom Ingenieurbüro geschätzten 71.000 Euro beim Brückebau überschritten werden. „Wir sollten also nicht zu kurz springen“, warb Kock für einen Förderantrag, der auf 81.000 Euro beruht. Die Teilnehmer der Diskussion reagierten zum Teil ungläubig auf die Erklärung des Bürgermeisters. „35 Mille dafür, dass Radfahrer über die Brücke fahren können?“, fragte Robert Abel (Verein Politik ohne Partei). Claus Pluntke (SPD) erinnerte daran, dass sich der Rat bereits darauf geeinigt hatte, das neue Bauwerk nur für die Fußgängernutzung freizugeben. Jörg Küsel (CDU) merkte an, dass „die Brücke wahrscheinlich wie sie jetzt ist noch 100 Jahre für Fußgänger hält. Aber ich kann den Bürgermeister verstehen.“ Er erinnerte zudem daran, dass sich die Summe nur auf den Förderantrag bezieht. Wie die tatsächlichen Kosten aussehen werden, ergebe sich noch. Carsten Kaßburg (Grüne) fragte nach, ob es noch möglich sei, günstigere Angebot einzuholen. Der Bürgermeister bejahte. Einstimmig brachte der Rat den Förderantrag entsprechend auf den Weg. Eine Vorstellung davon, wie die neue Brücke in etwa aussehen könnte, gibt es auch bereits. Rund 1,5 Meter breit ist sie geplant. „Wir bauen noch in diesem Jahr eine Brücke aus Holz“, versicherte Pluntke.

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