(map). Um zu erfahren, wie ein Blinder die neuen Scheine und Münzen erkennen kann, hatte das Vorsitzenden-Ehepaar des Blinden- und Sehbehindertenvereins Heideregion, Marlis und Uwe Holstein, als Experten Klaus Diekhoff von der Sparkasse Scheeßel für ein Referat im Gemeindehaus Brockel gewinnen können.
300 Millionen Menschen in Europa können ab dem 1. Januar 2002 in Deutschland und in anderen elf Ländern des Europäischen Währungsgebietes, nämlich in Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien, mit ihren Euro-Banknoten und -Münzen bezahlen. Für eine Gruppe ist diese Umstellung mkit besonderen Problemen verbunden. Um den Blinden und Sehbehinderten einmal die Möglichkeit zu geben, diese neuen Zahlungsmittel zu ertasten, hatte Experte Diekhoff Original-Scheine und -Münzen zum Anfassen für jeden Teilnehmer mitgebracht: Er erklärte, dass die Europäische Zentralbank in der Gestaltungsphase der Euro-Banknoten mit der Europäischen Blindenunion zusammengearbeitet habe. Dabei wurden vier Merkmale konzipiert, die Blinden und Sehbehinderten die Unterscheidung zwischen den einzelnen Stückelungen erleichtert: "Jede der sieben Banknotenwerte hat eine andere Größe. Je höher der Nennwert, desto größer ist die Banknote. Jede Banknotenstückelung hat außerdem eine klar vorherrschende Hauptfarbe. So wurden für jeweils aufeinanderfolgende Banknotenwerte stark kontrastierende Farben gewählt. Die 10-Euro-Banknote ist zum Beispiel rot, während die 20-Euro-Note in blauer Farbe dominiert. Die Wertzahlen sind deutlich sichtbar aufgedruckt. - Durch die Anwendung des Stichtiefdruckverfahrens weisen einige Elemente der Banknoten eine erhabene Oberfläche auf. Auch die ertastbaren Zeichen für Sehbehinderte, die im Stichtiefdruckverfahren am Rande der 200- und 500-Euro-Noten aufgedruckt sind, erleichtern die Unterscheidung zwischen echten und gefälschten Banknoten." Auch die acht Euro-Münzen wiesen in Größe, Gewicht, Material, Farbe und Dicke Unterschiede auf, wie Dieckhoff betonte. Diese erleichterten es Blinden und Sehbehinderten die verschiedenen Stückelungen zu erkennen. Darüber hinaus haben die aufeinander folgenden Münzen jeweils eine unterschiedliche Rändelung, erklärte der Experte.