Nach Horror-Unfall: Sophia Flörsch (18) hat jetzt einen Hüftknochen in der Wirbelsäule - ihr Ziel ist ambitioniert

Sophia Flörsch war bei der Formel 3 in Macau in einen Horror-Unfall verwickelt.
 ©dpa / Britta Pedersen

Nach ihrem Horror-Crash in Macao befindet sich Sophia Flörsch wieder in ihrer Heimat München. Sie verrät ihr großes Ziel. Der News-Ticker.

Update vom 4. März 2019: Sophia Flörsch ist wieder gesund - und hat keine Hemmungen, sich trotz ihres Horror-Unfalls wieder hinters Steuer zu setzen. Angst habe sie keine, betonte sie im Interview mit der Bild: „Der Unfall war superschlimm, aber man sieht einfach, dass diese Rennwagen heutzutage so sicher sind, dass nichts mehr passiert. Angst wäre falsch. Ich freue mich jetzt einfach, zurück ins Cockpit zu kommen und zu fahren.“ Ihr Ziel sei nach wie vor die Formel 1. („Ich glaube, dass die Formel 1 eine Frau haben will und auch braucht.“)

Sie habe mit keinen Einschränkungen zu kämpfen - „außer, dass ein Teil meines Hüftknochens jetzt in meinem Rücken sitzt. Und, dass ich fünf Schrauben und eine Titanplatte in meiner Wirbelsäule habe. Das wird mich aber nicht beeinträchtigen. Glück im Unglück.“

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Schmerzen habe sie keine mehr. Im Krankenhaus in Macau sei das anders gewesen, allerdings habe sie dort auch „relativ harte Schmerzmittel“ bekommen, auch Morphium. Flörsch: „Drei Tage lang war ich quasi voll auf Droge. Das ist echt krass. Ich weiß von den Tagen auch nicht mehr so viel und wenn man meinen Vater fragt, war ich richtig ballaballa.“

Mit ihrer plötzlichen Berühmtheit habe sie nicht gerechnet: „Erst hatte ich gar nicht verstanden, wieso Instagram usw. so in die Höhe geschossen sind. Als ich das Video dann aber selbst gesehen habe, war mir das klar. Das war aber nicht wirklich meine Absicht. Ich würde die Fans lieber mit Erfolgen von mir überzeugen und nicht wegen eines so doofen Unfalls“, sagte sie.

Auch ihre Erinnerungen an den Unfall seien diffus. „Das Fliegen habe ich gar nicht gemerkt. Ich weiß nur noch, wie ich auf den Reifenstapeln gelandet bin und mich gewundert habe, wie ich da hochgekommen bin.“ Trotzdem habe sie den Geschmack des Löschschaums noch gut im Kopf: „Ja, das war nicht so lecker. Ich wusste nicht, dass es Löschschaum war, aber es hat extrem in den Augen gebrannt. Deshalb habe ich erst einmal versucht, das wegzubekommen. Dann kickten direkt die Schmerzen rein. Hauptsächlich im oberen Rücken und Nacken. Und meine Schienbeine haben mir wehgetan, weil sie am Cockpit angeschlagen sind. Deshalb wusste ich auch, dass ich nicht gelähmt bin. Wobei ich nie bewusst darüber nachgedacht habe.“

Update vom 17. Dezember, 08.12 Uhr: „Ich bin dann erst rechts in die Wand rein, ab da löst du die Hände wegen der Kräfte vom Lenkrad und wartest eigentlich nur noch auf die Wand“ - in einem Interview hat Sophia Flörsch nun ausführlich über ihren schrecklichen Unfall gesprochen. Die 18-Jährige war nach eigenen Angaben die ganze Zeit über bei Bewusstsein. Das komplette Gespräch lesen Sie hier.

Update vom 13. Dezember, 11.48 Uhr: Sophia Flörsch will nach ihrem Horror-Unfall in Macau im Frühjahr wieder in den Rennwagen steigen. „Ich kann jetzt schon wieder mit leichtem Training beginnen und hoffe, dass ich dann im Frühjahr wieder in mein Rennauto steigen kann“, sagte die 18-jährige Münchnerin in einer Mitteilung.

Flörsch bleibt beim Rennstall Van Amersfoort Racing und will in der kommenden Saison im Formula European Masters starten, der Nachfolgeserie der Formel 3. Die Nachwuchs-Rennserie gehört an allen Rennwochenenden der DTM 2019 zum Rahmenprogramm. Der Saisonstart ist für Anfang Mai in Hockenheim terminiert.

„Wenn meine Reha gut verläuft und ich nicht mit einem Rückstand in die Saison gehe, ist mein Ziel, regelmäßig in die Top 5 zu kommen und auch den einen oder anderen Sieg zu feiern“, sagte Flörsch.

Sophia Flörsch nach Horror-Crash in der Heimat: „Feiere meine zweite Geburt“

Update vom 26. November, 20.58 Uhr: Dieses Lächeln ist kaum zu glauben und doch so viel Wert. Am 18. November erlebte Sophia Flörsch beim Formel-3-Finale in Macau einen der schlimmsten Unfälle der Motorsportgeschichte. Sie flog bei 276 km/h mehrere Meter durch die Luft, ehe sie in einer Streckenbegrenzung einschlug. Am Montag marschierte die Münchnerin aus der Klinik und machte sich auf den Heimweg nach Grünwald. Trotz der harten Tage war die 17-Jährige schon wieder zu Späßen aufgelegt und streckte einem Fotografen frech die Zunge heraus. „Ich bin sehr froh, meine ganze Familie und Freunde in den nächsten Tagen wiederzusehen“, schrieb Flörsch in einer englischsprachigen Erklärung auf ihrer Facebook-Seite. Die größte weibliche deutsche Motorsporthoffnung blickt optimistisch in die Zukunft. „Ich habe meine zweite Geburt am 18.11.2018 in Macau gefeiert. Jetzt fängt ein neues Kapitel an und ich kann es kaum erwarten. Konzentrieren wir uns auf 2019“, so Flörsch. Genauere Angaben zu ihrem körperlichen Zustand will die Familie nach unseren Informationen erst nach ihrer Rückkehr nach München geben.

Bei dem Crash erlitt Flörsch eine Fraktur der Wirbelsäule (Bruch des siebten Brustwirbels), die in einer elfstündigen Operation gerichtet wurde. Der komplizierte Eingriff dauerte deutlich länger als erwartet, es bestand das Risiko einer Lähmung. Ein Knochensplitter war ihrem Rückenmark gefährlich nahe gekommen. Erste Anzeichen nach der OP hätten nach Auskunft der Ärzte „einen positiven Ausblick auf ihre Genesung“ gegeben. Wie genau es zu dem Unfall, bei dem auch zwei Fotografen und ein Streckenposten verletzt wurden, kam, ist nach wie vor ein Geheimnis. Der Weltverband FIA hatte eine Untersuchung der schockierenden Ereignisse angekündigt, bisher aber noch keine Ergebnisse veröffentlicht.

Sophia Flörsch meldet sich nach Horror-Crash und OP-Marathon aus Klinik zu Wort

Update vom 20. November, 15.33 Uhr: Sophia Flörsch hat sich erstmals nach ihrem schlimmen Unfall beim Weltfinale der Formel 3 mit einem Statement zu Wort gemeldet. Sie habe die elfstündige Operation "gut" verkraftet und hofft, dass es "von nun an nur noch besser wird", schrieb die Münchnerin bei Facebook. Sie müsse nach dem komplizierten Eingriff "noch einige Tage in Macau bleiben, bis ich transportfähig bin".

Trotz des Schocks denkt Flörsch offenbar schon wieder an ihre Rückkehr ins Rennauto. "Ich werde wiederkommen", schrieb sie und bedankte sich bei ihren Fans "für jeden einzelnen Genesungswunsch, die ich jetzt zu lesen beginne. Das motiviert mich wirklich und gibt mir Mut." Zudem denke sie an alle, "die an dem Unfall beteiligt waren. Ich hoffe, dass alle gesund sind."

Sophia Flörsch muss nach Operation länger im Krankenhaus bleiben

Update vom 20. November, 10.03 Uhr: Sophia Flörsch muss nach ihrer Operation an der Wirbelsäule noch "ein bis zwei Wochen" im Krankenhaus bleiben. Das erklärte Lei Wai-seng, Direktor des Conde S. Januario Hospital in Macau. Lei sagte zudem, dass Flörsch ihre Arme und Beine frei bewegen könne, ihre Vitalzeichen seien stabil.

Update vom 19. November, 21.02 Uhr: Das General-Krankenhaus Conde S. Januario hat einen guten Ruf. Ärzte, die dort arbeiten, müssen sich an einer anderen Einrichtung qualifizieren, da es im chinesischen Macau keine Ausbildungsstätte nach westlichen Medizin-Richtlinien gibt. Für Sophia Flörsch sind das gute Nachrichten. Die 17-jährige Münchnerin liegt seit ihrem Horror-Unfall beim Formel-3-Grand-Prix am Sonntag in dieser Klinik. In der Nacht auf Montag kämpften die Mediziner nicht um ihr Leben, aber um ihre Zukunft. Nach Angaben ihres Vaters Alexander, früher Hobbyrennfahrer, brach sich Flörsch bei ihrem üblen Abflug in der Lisboa-Kurve, die per Luftlinie nur 400 Meter vom Krankenhaus entfernt liegt, den siebten Halswirbel. Das Rückenmark sei nicht beschädigt.

Die Operation hatte um 10.00 Uhr morgens (3.00 Uhr MEZ) begonnen, dauerte elf Stunden und ist laut Angaben der Ärzte „positiv verlaufen“. Aktuell liegt Flörsch zur Beobachtung auf der Intensivstation. „Dort wird sie auch die Nacht von Montag auf Dienstag verbringen“, bestätigte Papa Flörsch bei motorsport-magazin.com. Die Ärzte hätten „bewusst langsam“ gearbeitet, „um Risiken zu vermeiden“, wurde zwischenzeitlich im Namen von Flörsch auf Twitter geschrieben. Die Unfallursache ist weiterhin unklar, die Bilder von Sophias Onboard-Kamera wurden von der FIA beschlagnahmt.

Auf der Strecke scheut Flörsch kein Risiko. In Hockenheim wurde sie für ein aggressives Manöver bestraft. Bei der Anhörung wunderten sich die Rennkommissare, dass eine Frau so Auto fährt, ermunterten sie aber, dies beizubehalten. In Macau wurde sie möglicherweise Opfer von plötzlichen Warnzeichen der Rennleitung, auch das wird untersucht. 

Auf ihrem Rennshirt prangt ein besonderer Spruch: „Dare to be different“ („Trau dich, anders zu sein“). Die Grünwalderin ist Teil einer weltweit angelegten Kampagne von Ex-Formel-1-Testfahrerin Susie Wolff (35), die Mädchen in den Rennsport bringen soll. Flörsch, die es in die Formel 1 schaffen will, ist das wichtig. Ihrer Meinung nach gibt es keinen Grund, warum Frauen auf vier Rädern nicht das gleiche schaffen können, wie Männer.

Wer das größte deutsche weibliche Motorsporttalent kennenlernt, trifft auf eine aufgeweckte, intelligente, mutige, aber nicht überdrehte junge Frau. Als man sie aus ihrem völlig demolierten Rennwagen befreite, war Flörsch bei Bewusstsein und ansprechbar. Nur wenige Stunden später meldete sie sich bei Twitter mit den Worten. „Ich bin okay.“ 99 Prozent aller Menschen würden nach einem Unfall wie diesem verständlicherweise ihre Rennsportkarriere beenden. Sophia Flörsch gehört eher zu dem Prozent, das unerschrocken wieder angreifen wird. Natürlich nur, sofern im General Krankenhaus Conde S. Januario weiter alles glatt läuft.

Meldungen vom 18. November: Sophia Flörsch meldet sich über Twitter

Update 21.25 Uhr: Sophia Flörsch soll am Montag operiert werden. Über Twitter teilte die Münchnerin am Sonntag mit, dass es ihr gut gehe. Neben der 17-Jährigen soll es vier weitere Verletzte geben. Demnach wurden ein weiterer Fahrer, zwei Fotografen sowie ein Streckenposten verletzt, wie Bild berichtet. Alle seien bei Bewusstsein und würden derzeit behandelt, heißt es nach Angaben den Veranstalters. Ein Verletzter erlitt einen Riss der Leber, ein weiterer eine Fraktur des Oberkiefers und ein dritter Mensch erlitt eine Gehirnerschütterung. 

Update 15.50 Uhr: Der schwere Unfall der deutschen Nachwuchs-Pilotin Sophia Flörsch beim Weltfinale der Formel 3 in Macau wird vom Internationalen Automobilverband untersucht. Das bestätigte ein Mitarbeiter der FIA der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in Macau. Dabei wird es auch um eine Aussage des chinesischen Teamkollegen von Mick Schumacher gehen. Guan Yu Zhou fuhr vor dem Unfall hinter der 17 Jahre alten Münchnerin und behauptet, gelbe Warnlampen auf der Geraden gesehen zu haben.

Video: Sophia Flörsch ungebremst in Sicherheitszaun

„Ich denke, das war ein Organisationsfehler. Sophia war sehr nahe an Jehan Daruvala dran, und als der früh bremste, hatte sie keine Zeit zu reagieren“, sagte Zhou und schilderte den Unfallhergang weiter aus seiner Sicht: „Sie hat mit ihrem Auto den rechten Hinterreifen von Jehans Auto getroffen, und wurde in die Luft geschleudert - bis in den Fangzaun der Lisboa-Kurve.“ Laut offizieller Zeitnahme war Flörsch nur wenige Meter vor der Anbremszone der Kurve mit 276,2 km/h Topspeed gemessen worden.

Update 13.05 Uhr: Mittlerweile gab Sophia Flörsch selbst Entwarnung. "Ich wollte alle wissen lassen, dass es mir gut geht, ich werde am Montagmorgen operiert", schrieb sie am Sonntagmittag bei Twitter.

Update 12.13 Uhr: Die 17 Jahre alte Münchnerin wurde durch den Chefarzt des General Krankenhauses Conde S. Januario in Macau untersucht. Es heißt sie sei bei Bewusstsein, ihr Zustand sei stabil. Flörschs Vater sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass seine Tochter keine Lähmungserscheinungen habe und alles bewegen könne. Flörsch klagt der Verletzung entsprechend aber über Rückenschmerzen.

Update 11.49 Uhr: Nach Angaben des Veranstalters erlitt Sophia Flörsch bei dem Unfall eine nicht näher definierte Fraktur an der Wirbelsäule. 

Update 11.05 Uhr: Laut einem Statement der FIA sind neben Sophia Flörsch ein weiterer Fahrer, dessen Name nicht genannt wurde, zwei Fotografen und ein Marshall bei dem Unfall verletzt worden und ebenfalls in der Klinik.

Update 10.15 Uhr: Mittlerweile sind erste Informationen zum Gesundheitszustand der verunglückten Fahrerin bekannt: Nach dem schweren Unfall der Münchnerin Sophia Flörsch beim Weltfinale der Formel 3 in Macau hat der Automobil-Weltverband FIA leichte Entwarnung gegeben. "Die Fahrerin ist bei Bewusstsein und ansprechbar. Sie wurde für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht", teilte die FIA am Sonntag mit. Der Niederländer Frits van Amersfoort, für dessen Team Flörsch fährt, bestätigte der Bild-Zeitung, dass die Nachwuchspiloten "nicht lebensgefährlich verletzt" sei. Man müsse nun "die nächsten Untersuchungen abwarten". Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.

Formel 3: Zustand von Münchner Fahrerin (17) nach Crash unklar

Erstmeldung vom 18. November, 9.55 Uhr: Wie Focus Online berichtet, kam beim Formel-3-Rennen in Macau die 17 Jahre alte Münchnerin Sophia Flörsch an der schnellsten Stelle der Strecke vom Kurs ab und flog mit ihrem Rennwagen durch einen Fangzaun. Die Autos erreichen an dem Punkt Geschwindigkeiten von bis zu 280 Stundenkilometer. Zum Zustand von Flörsch gibt es von offizieller Seite keine Informationen. Das Rennen, bei dem auch der Formel-3-Europameister Mick Schumacher dabei war, wurde unterbrochen. „Ich hoffe, dass alle okay sind“, sagte Schumacher, der von zum Zeitpunkt des Unfalls auf Rang sechs wie beim Start gelegen hatte. Er habe noch nichts von dem Unfall gesehen, betonte er. 

Flörsch stieg erst in diesem Jahr in die Formel 3 auf, als sie in Zandvoort beim vierten Rennwochenende für den niederländischen Rennstall Van Amersfoort Racing startete. Sie fuhr zuvor in der Formel 4 als erste Frau zweimal aufs Podest. In den Sozialen Medien kursieren Aufnahmen des Unfalls.

Auch dramatisch: Bei einem schlimmen Überholmanöver verursachte ein 18-jähriger Fahranfänger mit einem BMW in Ostfriesland einen Unfall. Zehn Menschen wurden bei der Massenkarambolage schwer verletzt.

md/dpa/SID

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