Hamburger SV: Irre! Detail verhindert Mitglieder-Versammlung

Eine außerordentliche Mitglieder-Versammlung soll Abhilfe im HSV-Präsidiums-Kampf schaffen. Doch es gibt ein wahnwitziges Problem.

  • Präsidium des Hamburger SV findet keinen Termin für die Mitgliederversammlung.
  • Präsident Marcell Jansen* und seine „Vizes“ lassen Frist ungenutzt verstreichen.
  • Ist der nächste Ärger damit vorprogrammiert?

Update vom 10. Februar 2021, 19.30 Uhr: Hamburg – Erst sorgte die Tagesordnung für Ärger, jetzt gibt es erstmal überhaupt keinen Termin: Laut der Satzung wäre das Präsidium des HSV e.V. verpflichtet gewesen, bis zum 9. Februar 2021 eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Diese wurde von den Gremien des Hamburger SV wegen eines Abwahlantrags gegen den Vizepräsidenten Thomas Schulz gefordert. Doch Schulz, der zweite Vizepräsident Moritz Schaefer und Präsident Marcell Jansen konnten sich bislang nicht auf einen Termin einigen. Stattdessen erhielten die HSV-Mitglieder per Mail eine Nachricht, dass das Präsidium noch weitere Rücksprachen zu halten habe und die Mitglieder erneut kontaktieren würden, „sobald es weitere Informationen gibt.“

HSV-Machtkampf: Das Chaos multipliziert sich noch einmal

Erstmeldung vom 9. Februar 2021:

Hamburg – Wer gedacht hatte, der Machtkampf im Präsidium des Hamburger SV* e.V. könne keine weitere zusätzliche Ebene mehr bekommen und noch mehr eskalieren, als er eh schon aus dem Ruder gelaufen ist, der darf sich eines Besseren belehrt fühlen. So verrückt es klingen mag: Beides geht nämlich doch noch. Und so multipliziert sich das Chaos zwischen Präsident Marcell Jansen auf der einen und seinen beiden Stellvertretern Thomas Schulz und Moritz Schaefer auf der anderen Seite nun noch einmal.

Fußballverein:Hamburger SV
Gegründet:29. September 1887
Stadion:Volksparkstadion
Kapazität:57.000
LIgazugehörigkeit:2. Fußball-Bundesliga
Cheftrainer:Daniel Thioune

HSV: Marcell Jansen trifft am 28. Januar in einer Sitzung auf seine beiden Stellvertreter

Anlass ist die Präsidiumssitzung, die am 28. Januar 2021 stattfinden soll. Dann tagen die drei Herren zusammen. Dass es ein freundliches Treffen wird, ist nach den Vorfällen der letzten Wochen nahezu unmöglich. Jansen liegt mit Schulz seit der immer wieder gern zitierten berühmten „gefühlten halben Ewigkeit“ über Kreuz, weil er ihm dessen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat nach der Trennung vom ehemaligen HSV-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann* im März 2020 übel nimmt.

Moritz Schaefer äußerte sich zuletzt negativ in Richtung Aufsichtsrat, ohne allerdings Namen zu nennen. Zudem geht es um die Nachbesetzung von zwei freien Plätzen im Aufsichtsrat der HSV-Fußball-AG, bei der Jansen, Schulz und Schaefer zumindest in einer Personalie unterschiedlicher Meinung sind. Mehrere Gremien des HSV forderten zuletzt sogar die Abwahl von Thomas Schulz als „Vize“ und stellten einen entsprechenden Antrag.

HSV: Die Vizepräsidenten Thomas Schulz und Moritz Schaefer wollen drei Aufsichtsräte abwählen

Dafür muss eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Eine Entscheidung über genau diese steht auf der Tagesordnung der kommenden Sitzung des HSV-Präsidiums. So weit, so gut. Ab dann wird es schwierig. Wie so oft in diesem HSV-Machtkampf. Weil die Herren Jansen, Schulz und Schafer sich mal wieder uneins sind. Denn: Auf der Tagesordnung stehen eben zudem auch Entscheidungen über die Nachrücker für den Aufsichtsrat.

Wie die BILD-Zeitung berichtet, dürfte es bei der Personalie Kathrin Menges keine Probleme geben. Die 56-Jährige, die auch beim Sportartikel-Hersteller Adidas im Aufsichtsrat sitzt, soll von allen drei Mitgliedern akzeptiert und als neues HSV-Aufsichtsratsmitglied gewollt sein. Der zweite Kandidat, Hans-Walter Peters, hingegen steht nicht mit auf der Agenda. Am früheren Bundesbank-Präsidenten scheiden sich innerhalb des Präsidiums offenbar die Geister.

HSV: Die Tagesordnung der Sitzung entwickelt sich zum Streitpunkt zwischen Jansen und den „Vizes“

Das hängt damit zusammen, dass Peters als Gefolgsmann von Investor Klaus-Michael Kühne gilt. Jansen, dem ein gutes Verhältnis zu Kühne nachgesagt wird, hätte kein Problem mit Peters im Aufsichtsrat – seine beiden Stellvertreter aber schon. Diese wollen laut BILD-Zeitung zudem die Aufsichtsräte Andreas Peters, Felix Goedhart und Michael Krall abwählen und den Aufsichtsrat umbesetzen. Auch hier geht‘s um das Verhältnis der einzelnen Räte zu Kühne.

Um das Chaos perfekt zu machen: Jansen ist gegen die Umbesetzung des Aufsichtsrates durch die Abwahl der drei Räte und will auf der Sitzung des Präsidiums am Donnerstag, 28. Januar 2021, daher auch nur über die außerordentliche Mitgliederversammlung reden. Die anderen Punkte der Tagesordnung, so die BILD, wolle Präsident Marcell Jansen, der zugleich auch „Chef“ des Aufsichtsrates ist, nicht thematisieren. Wenn da mal nicht der nächste Knall vorprogrammiert ist... * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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